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2594 - Begegnung der Unsterblichen

2594 - Begegnung der Unsterblichen

Titel: 2594 - Begegnung der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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ausgelegt. Aber eben nur bis zu einem bestimmten Grad. Und das ARSENAL kann diesen Grad übertreffen ... «
    ... und die QUEEN OF ST. LOUIS zerstören, führte Rhodan den Satz in Gedanken zu Ende.
    Und ES würde sterben.
    »Welches Vorgehen schlägst du vor?«, fragte der Terraner.
    »Ich werde versuchen, einen abgeschirmten raumtemporalen Saugtunnel für den Transport des ARSENALS zu erzeugen. Allein das wird Stunden dauern ... «
    »Ich bin sicher, es wird dir gelingen. Kann ich dir in irgendeiner Weise helfen?«
    »Ja, lass mich allein.«
    »Selbstverständlich.«
    Perry Rhodan verließ die Schaltzentrale mit dem Gefühl, sich aufstützen zu müssen. Er vertraute Rawland, aber vieles sprach dafür, dass die Kräfte von ES nicht mehr lange reichten. Und selbst wenn die Sektorknospe den Fixpunkt erreichen sollte, hatte sie nur einen Teil des Weges zurückgelegt. Ein weiterer Saugtunnel musste das ARSENAL ins Innere von TALIN ANTHURESTA befördern. Die Psi-Materie musste ES erreichen - und die Superintelligenz musste sie aufnehmen können.
    Rhodan dachte an Piet Rawland, an seine ausgemergelten Züge. Es war das Gesicht eines Menschen, der am Verhungern war. Es war das Gesicht von ES. Rhodan konnte nur hoffen, dass dem Verhungernden noch genug Kraft blieb, das Brot, das sie ihm reichten, zum Mund zu heben ...
    *
    Die Luft flimmerte vor Perry Rhodan, als er fast die Außenbereiche der Sektorknospe passiert hatte.
    Der Terraner hielt an.
    Eine junge Frau schälte sich aus dem Flimmern. Sie war klein, reichte ihm knapp bis zur Brust: Mikru, die halbmaterielle Verkörperung MIKRU- JONS. Für gewöhnlich war der Avatar von einem echten Menschen nicht zu unterscheiden, aber diesmal wollte das Kunststück nicht gelingen. Mikru flackerte, erinnerte Rhodan an die Flamme einer Kerze, mit der der Wind spielte.
    Es war ein weiterer Beleg für die Turbulenzen, die der Hypersturm hervorrief. Nur eine geringe Distanz trennte ihn von MIKRU-JON, die am Rumpf der QUEEN OF ST. LOUIS festgemacht hatte, um ihm das Gespräch mit Rawland zu ermöglichen.
    »Perry?« Mikrus Stimme war ungewöhnlich tief, beinahe wie bei ihren ersten Begegnungen.
    »Ja?«
    »Tolot will mit dir reden.«
    »Wieso meldet sich Tolot nicht direkt?«
    »Es geht nicht. Die Turbulenzen sind zu heftig. Ich muss das Signal für dich verstärken und aufbereiten.« Mikru senkte den Kopf. Sie war aufrichtig geknickt. Sie war ein technisches Wesen, Perfektion war ihr Leben.
    Rhodan hörte Knacken, prasselndes Knistern.
    Die Weiterleitung stand.
    »Tolotos, was gibt es?«
    Der Haluter patrouillierte mit seiner Silberkugel in den Ausläufern des Hypersturms, um sie vor unliebsamen Überraschungen zu bewahren.
    »Wir haben Besuch, Rhodanos.« Tolot flüsterte, dennoch mutete seine Stimme wie das Donnern eines fernen Gewitters an. »Zehntausend Schlachtlichter haben sich an der Schneise gesammelt. Laufend stoßen weitere Einheiten dazu. Es sieht so aus, als würden sich alle Schiffe der Vatrox, die die Kämpfe der letzten Tage überstanden haben, an der Schneise tummeln.«
    Mikru nickte, gab Rhodan zu verstehen, dass ihre eigenen Ortungsergebnisse sich mit den Angaben des Haluters deckten.
    »Das kommt ungelegen. Ich hatte gehofft, dass wir ungestört bleiben. Haben sie vom PARALOX-ARSENAL erfahren?«
    »Das halte ich für unwahrscheinlich«, antwortete Tolot. »Der Stellenwert des PARALOX-ARSENALS ist für die Vatrox so hoch, dass nichts die Schlachtlichter von dem Versuch abhalten könnte, sich darauf zu stürzen. Stattdessen warten sie. Die Schiffe haben eine Igel-Formation eingenommen. Bis auf neun Schlachtlichter. Sie sind in den Hypersturm vorgedrungen ... «
    »Wozu?«
    »Sinnafoch ist an Bord eines dieser Schiffe, Rhodanos.«
    Rhodan erstarrte.
    Sinnafoch. Frequenzfolger Sinnafoch. Der Vatrox, mit dem diese irrwitzige Spirale der Gewalt ihren Ausgang genommen hatte, auf dem PolyportHof GALILEO. Terranische Raumfahrer hatten den Hof verlassen im All gefunden. Sie hatten ihn in das Solsystem gebracht, um die geheimnisvolle Station zu erforschen - bis Sinnafoch mit mehreren Regimentern Darturka auf den Plan getreten war. Der Frequenzfolger hatte auf der Stelle das Feuer auf die terranischen Wissenschaftler eröffnen lassen ...
    Sinnafoch hatte sich zum hartnäckigsten Feind der Menschheit aufgeschwungen. Grausam, gewissenlos, gerissen - und nicht totzukriegen.
    »Was will er?«, fragte Rhodan.
    »Er sucht dich.«
    »Wozu? Was will er von mir?« Rhodan dachte zurück an

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