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2594 - Begegnung der Unsterblichen

2594 - Begegnung der Unsterblichen

Titel: 2594 - Begegnung der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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halbstündlich schriftliche Statusreports. Liest er sie nicht?«
    »Er ... Frequenzfolger Sinnafoch ist ein viel beschäftigter Mann, wie dir wohl nicht entgangen ist. Wir befinden uns derzeit in einer schwierigen Lage, die seine gesamte Aufmerksamkeit beansprucht. Er hat mich deshalb gebeten, mich an seiner statt von Philips Wohlergehen zu überzeugen.«
    »Hat er das?«
    Spielte Mohinder mit ihr? Möglich, aber schwer zu sagen. Satwa gelang es nicht, den Tonfall des Okrivar zu deuten. Sie entschied sich, die Bemerkung zu ignorieren.
    »Wie geht es Philip?«, fragte sie.
    »Praktisch unverändert. Der Okrill ist körperlich unversehrt, aber durch die Strapazen der jüngsten Zeit erschöpft. Es besteht jedoch keine Gefahr für sein Leben. Er regeneriert sich rapide. Ich halte es für möglich, dass er bereits morgen, spätestens aber übermorgen nicht mehr auf den Tank angewiesen sein wird.«
    Und damit nicht mehr so praktisch für mich verpackt ist!, dachte Satwa. »Wenn ihm körperlich nichts fehlt, wieso reagiert er dann nicht auf Ansprache?«
    »Das wissen wir nicht. Vermutlich der Schock. Der Okrill hat VATROX- DAAG als Gefäß gedient, wurde gewaltsam von der Entität getrennt - das konnte nicht spurlos an ihm vorübergehen.«
    »Sein Gehirn hat Schaden genommen?«
    »Nein. Nicht, soweit wir feststellen können.«
    Satwa war erleichtert. Philip diente ihr als persönlicher Köder für Perry Rhodan. Sie konnte nur spekulieren, welche Einsichten und Erkenntnisse der Okrill als das Gefäß von VATROX- DAAG gewonnen hatte. Fest stand, dass seine Erinnerungen von womöglich unermesslichem Wert waren - und die Terraner ihr im Austausch ein neues Leben schenken mochten. Satwa konnte sich nicht ausmalen, wie dieses Leben aussehen mochte, aber in einem war sie sich sicher: Es konnte nur besser sein als ihre gegenwärtige, elende Existenz.
    »Verzeichnet ihr höhere Gehirnaktivität?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete der Arzt. »Der Okrill träumt.«
    »Er träumt? Wovon?«
    »Das können wir nicht sagen.«
    Satwa sah zu dem in der Flüssigkeit treibenden Okrill. Noch hatte niemand herausgefunden, weshalb sie gekommen war.
    »Dieser Tank ist autark?«, fragte sie.
    »Wieso fragst du?«
    »Ich stelle hier die Fragen!«, fuhr sie den Okrivar an. Was fiel Mohinder ein? Aber dann zwang sie sich zur Besonnenheit. Sie durfte kein Risiko eingehen und den Arzt misstrauisch machen. »Meine Frage dient der Vorsorge. Unsere Lage könnte es erforderlich machen, Philip rasch zu verlegen. Ist das möglich?«
    »Ja. Wenn es nötig ...«
    »Wir alle hoffen, dass es dazu nicht kommen wird«, schnitt sie ihm das Wort ab. »Ich danke dir im Namen Sinnafochs für deine hervorragende Arbeit, Mohinder.« Sie wandte sich zum Gehen.
    Mohinder hob die beiden plumpen Arme. »Einen Augenblick bitte noch, Autochthon-Ordonnanz!«
    Satwa hielt an. »Ist noch etwas?«
    »Ja. Hat Sinnafoch bereits über die Operation entschieden?«
    »Welche Operation?«
    »Die Operation, die defekte Induktivzelle des Okrills zu entfernen und durch eine neue zu ersetzen. Hat dein Meister dir nichts davon erzählt?«
    »Ich ...« Satwa brach ab. Das durfte sie nicht zulassen. Die Induktivzelle war auch ein Datenspeicher. Sie durfte nicht entfernt werden. Abgesehen von dem Risiko der Operation - und der Tatsache, dass der Okrill für einige, womöglich entscheidende Stunden ihrem Zugriff entzogen sein würde.
    »Natürlich, die Operation! Wie konnte ich das nur vergessen?« Sie fasste sich an die Stirn. »Nun, für Sinnafoch stellt sie im Augenblick eine Nebensächlichkeit dar. Er hat sich noch nicht entschieden. Aber ich werde dich persönlich über seine Entscheidung in Nachricht setzen, sobald sie fällt, Mohinder. Persönlich, verstanden?«
    »Ich verstehe voll und ganz.«
    »Gut.«
    Satwa zwang sich, langsam zu gehen, als sie das Lazarett verließ. Mohinder war unwichtig. Aber es half nichts. Es gelang ihr nicht, das Gefühl abzuschütteln, durchschaut worden zu sein.

6.
     
    Das Wesen, das sich Icho Tolot nannte, meldete sich innerhalb einer Stunde, nachdem Sinnafoch ihm das Angebot an Perry Rhodan eröffnet hatte.
    Wieder bestand nur eine Audio-Verbindung - aber diesmal, weil Tolot es so gewählt hatte. Der Hypersturm war etwas abgeflaut, hätte eine Bildverbindung zugelassen. Doch der Terraner wollte offenbar nicht gesehen werden.
    Wieso? Hatte er etwa Furcht vor Sinnafoch und wollte deshalb unerkannt bleiben? Dem Vatrox fiel kein anderer Grund ein, aber

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