Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2596 - Requiem für das Solsystem

2596 - Requiem für das Solsystem

Titel: 2596 - Requiem für das Solsystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Hypnosuggestors, Individualaufladers, Telepsimaten und Quintadimtrafers war er einer der tödlichsten Feinde der Menschheit gewesen, ehe sich seine Gesinnung wandelte und er zu einem wertvollen Verbündeten wurde.
    Zu einem Freund.
    Gucky dachte an die Liste von Ribald Corellos Psi-Fähigkeiten und daran, dass er sich selbst - halb im Scherz und manchmal halb ernst - in Konkurrenz mit ihm gesehen hatte. Der Multimutant und Retter des Universums ... und der bizarre Super-Mutant.
    Wenn der Mausbiber im Abstand so vieler Jahre darauf zurückblickte, kam es ihm fast wie eine unbeschwerte, unbekümmerte Zeit vor, in der er vom wahren Wesen des Multiversums noch nicht einmal etwas ahnte. Waren sie nicht manchmal wie Kinder gewesen, die staunend von Entdeckung zu Entdeckung zogen?
    Nun war Ribald tot, und sein Vater, Kitai Ishibashi, gezeichnet und ebenfalls dem Verwehen nahe. Und das, nachdem sie zusammen und nach ihrem ersten körperlichen Tod gemeinsam eine schiere Ewigkeit im Bewusstseinspool der Superintelligenz ES verbracht hatten. Wer konnte ein Schicksal wie dieses begreifen und verstehen, was in dem Vater vorgehen musste?
    Gucky schüttelte die Erinnerungen ab. Sie waren Teil von ihm, aber sie gehörten der Vergangenheit an. Und egal, wie sehr diese die Grundlage seines jetzigen Lebens bildete, momentan zählte nur die Gegenwart.
    Er schaute Bully in die Augen und sah darin die gleiche Trauer, die auch er empfand.
    Alles war gut.
    So gut es eben ging.
    Er drehte sich zu den beiden Terranerinnen um und präsentierte mit einem Grinsen seinen Nagezahn. »Wenden wir uns nun anderen Dingen zu. Ich bin Gucky, der Mausbiber, und wer seid ihr?«
    Da erst fiel ihm auf, dass er eine der Frauen kannte.
    »Henrike Ybarri«, sagte die Erste Terranerin. Sie klang amüsiert. »Mir scheint, wir haben uns viel zu selten getroffen, Retter des Universums. Aber was man so über dich hört, ist offensichtlich nicht übertrieben.«
    »Die guten Sachen nicht«, erwiderte der Ilt. »Die schlechten schon.«
    Das wiederum quittierte die zweite Frau mit einem Lachen. Bully stellte sie als seine Mitarbeiterin Lana Sonejy vor. Gucky fragte sich, ob sie die verlängerten Ohrmuscheln hinter den hellblauen Haaren verbergen wollte.
    »Ich entschuldige mich für die unangemeldete Störung.« Der Mausbiber klopfte mit dem Schwanz auf den Boden. »Ich habe Nachrichten aus Talanis und Stardust. Es wird Zeit, dass wir uns gegenseitig auf den neuesten Stand bringen.«
    *
    »Zusammengefasst«, sagte Bully einige Zeit später, »hoffen wir also, dass das CV-Embinium in Kombination mit den Salkrit-Resonatoren die instabile Psi-Materie im Zentrum des Feuerauges beseitigen wird.«
    Guckys Auffassung nach sprach es für sich, dass man den Plan nur auf solch umständliche Weise zusammenfassen konnte. Aber es war nun einmal kompliziert. »Wie hoch stehen die Chancen, dass es gelingt?«
    Die Antwort gab Henrike Ybarri, die seit ihrer Ankunft bereits gefühlte hundert Anfragen über ihren Armbandkommunikator ignorierte; und sie fiel genauso aus, wie Gucky es erwartete. »Wir wissen es nicht. Aber es ist eine Hoffnung. Immerhin. Mehr bleibt uns zurzeit nicht.«
    »Irgendwie kommt mir das bekannt vor.« Der Mausbiber erinnerte sich nur zu gut daran, unter welchen Umständen er Talanis verlassen hatte. Ob Atlan und die anderen einen brauchbaren Plan entwickeln konnten?
    Hoffnung. Mehr bleibt uns zurzeit nicht.
    Die blauhaarige Lana saß unablässig an ihrer Arbeitsstation und machte einen hoch konzentrierten Eindruck. Hin und wieder führte sie ein Funkgespräch; Gucky achtete nicht auf den Inhalt.
    Nun verließ sie zum ersten Mal ihren Platz und kam auf die anderen zu. »Ich habe mit Professor Kook gesprochen. Die Vorbereitungen für den Einsatz der Salkrit-Resonatoren laufen. Er wird einige weitere Geräte von den alten TANKSTELLEN holen müssen.«
    »Wo sich heutzutage wieder die Neu- Globisten versammeln«, ergänzte Henrike Ybarri leise.
    »Er befürchtet Schwierigkeiten, wenn er gerade jetzt dort auftaucht oder einige seiner Leute dorthin schickt.« Lana Sonejy schloss die Augen. Ihre Lider waren leicht bläulich. Ein Zeichen der Übermüdung oder nur ein weiteres Merkmal ihrer nicht nur terranischen Vorfahren? »Ehrlich gesagt teile ich seine Bedenken. Überall in den Stadien und Versammlungsorten gab es eine Menge Todesfälle. Alle Globisten sind schockiert und stehen unter gewaltigem Druck. Sie versuchen verzweifelt, die Lücken zu schließen, um Terra

Weitere Kostenlose Bücher