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2596 - Requiem für das Solsystem

2596 - Requiem für das Solsystem

Titel: 2596 - Requiem für das Solsystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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mehr möglich gewesen, auf Wanderer zu überleben.
    Die Kunstwelt der Superintelligenz hatten sie von Talanis aus rasch erreicht. Die Verbindung über die Nebelkuppel bestand nach wie vor.
    Doch was hatte sie nur erwartet! Alles war noch schlimmer geworden, wenn das überhaupt möglich war, nach Atlans letzten Eindrücken aus der Heimat von ES. Kälte und Tod fraßen sich über die Oberfläche der gesamten Welt.
    Und ES?
    Gucky vermeinte nichts zu spüren von der Gegenwart einer höheren Macht.
    Nichts von ...
    Er erschrak.
    Was war mit den Altmutanten, die sich zu einem Konzept zusammengeschlossen und sich ihm und Atlan angegliedert hatten?
    Er lauschte in sich hinein, tastete mit den Psi-Sinnen nach der Gegenwart ihrer Bewusstseine. Es dauerte einige Zeit, doch dann spürte er sie zu seiner unendlichen Erleichterung.
    Auch sie froren.
    Anders konnte er es nicht nennen. Als nicht körperliche Bewusstseine bot ihnen auch der Krish'un-Umhang keinen Schutz. Wie genau dieser funktionierte, war ohnehin nach wie vor ein Rätsel.
    Das schillernde Material, fast zwei Meter lang und achtzig Zentimeter breit, allerdings bis zur doppelten Größe dehnbar, sah aus wie Stoff, war aber ein halb pflanzliches, halb tierisches Lebewesen. Wenn es den Träger vollständig umhüllte, konnte es sogar Impulsstrahler- und Desintegrator-Schüsse absorbieren; der Träger vermochte außerdem kurzzeitig in einer Giftgasatmosphäre zu überleben.
    Oder auf einem von der Hyperkälte heimgesuchten Wanderer, dachte Gucky.
    Atlan stampfte weiter. Jeder Schritt hinterließ einen tiefen Abdruck im Schnee. Vor ihnen tauchte die Silhouette der Maschinenstadt Ambur-Karbush auf.
    Sämtliche Gebäude wirkten wie nackte Skelette, von einer dicken Eisschicht überzogen.
    Als sie endlich den Rand der Stadt erreichten, lösten allein ihre Schritte Schneelawinen von den Dächern aus.
    »Wir spielen mal wieder Vabanque, nicht wahr?«, fragte Gucky. »Wir wissen nicht mal, ob das Transferdeck noch funktioniert!« Er lauschte auf das sonst in der Maschinenstadt allgegenwärtige Summen, doch das Tosen des Windes übertönte es ... falls nicht alles zum Stillstand gekommen war.
    »Es wird funktionieren«, sagte Atlan. Ob er wirklich davon überzeugt war oder nur so tat, stand auf einem anderen Blatt.
    Eine erneute Schneelawine ging direkt vor ihnen nieder.
    Der Arkonide sprang zurück, doch die Ausläufer erwischten ihn und rissen ihn mit sich. Er verlor den Halt, stürzte rückwärts, schlug auf und versank fast vollständig.
    Die herabstürzenden Massen begruben erst seine Beine, dann den gesamten Körper. Gucky spürte den Druck auf dem ganzen Leib. Zwar drohte dank des SERUNS keine direkte Gefahr, doch das Gefühl, eingeschlossen zu sein, war alles andere als angenehm.
    Der Krish'un bewegte sich und zog sich enger zusammen, dehnte sich dann leicht aus und bildete eine kleine Blase um die beiden Verschütteten.
    Der Mausbiber zögerte keine Sekunde, konzentrierte sich und schob den Schnee über ihnen telekinetisch zur Seite. Es war, als würde eine gewaltige Faust von unten dagegenhämmern. Schneebrocken und Eisschollen flogen davon, wirbelten durch die Luft, krachten gegen die Wände der umstehenden Gebäude.
    Der Arkonide quälte sich wieder auf die Füße. Dass es ihm dabei gelang, Gucky weiterhin unter dem Umhang zu schützen, war erstaunlich genug.
    Sie marschierten los und erreichten den zentralen freien Platz ohne weitere Zwischenfälle. Erleichtert betraten sie das Gebäude, in dem das Transferdeck des Polyport-Netzes verborgen lag. Der Zugang wurde ihnen gewährt, die Tore öffneten sich ohne Widerstand.
    So standen sie bald in einem geschützten Bereich, und obwohl immer noch bittere Kälte herrschte, kam es ihnen warm vor.
    Die gewaltige Ausdehnung des Transferdecks von 1420 Metern bei einer lichten Raumhöhe von 102 Metern suggerierte das Gefühl, im Freien zu stehen. Nun wieder nebeneinander, gingen sie zu den vier energetischen, bläulich schimmernden Röhren von je 50 Metern Durchmesser. Sie reichten so weit, dass sie nur die ersten paar Dutzend Meter sehen konnten.
    Wir schalten eine Verbindung, meldete sich das Konzept der sieben Altmutanten telepathisch bei Gucky. Es sieht aus, als sei der Weg zu einem der Transferdecks in TZA'HANATH offen.
    Es dauerte nicht lange, bis einer der blau schimmernden Transferkamine rot aufleuchtete. Durch das Pulsieren kam sich Gucky vor, als öffne sich vor ihm der Schlund eines lebendigen Wesens. Seltsam, eine

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