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2598 - Tod einer Superintelligenz

2598 - Tod einer Superintelligenz

Titel: 2598 - Tod einer Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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aus!
    »Geh weiter!«, sagte sie. »Aber nicht auf diesem Weg. Die natürlichen Gegebenheiten werden dafür sorgen, dass du mir nicht folgen kannst.«
    »Ist das der Abschied?«
    »Endgültig. Und so leid es mir tut, wegen dir und wegen vieler anderer Menschen, für mich ist es gut so. Es ist richtig! Ich bin schon lange tot, Perry, oder ich müsste es zumindest sein.«
    Sie fühlte eine unendliche Erleichterung - wie noch nie, seit dies alles begonnen hatte.
    Die Verbindung brach ab.
    Betty beschleunigte.
    *
    Perry Rhodan:
    Der Unsterbliche fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Sicher - er hatte damit gerechnet, dass die Konzepte von ES wahrscheinlich nur für die Dauer der Krise ausgestoßen worden waren.
    Aber er konnte nicht leugnen, dass er gehofft hatte, Betty und die anderen würden zur Menschheit zurückkehren.
    Mit ihnen verband ihn so viel persönliche Geschichte, dass ein Abschied - besonders wenn er so absolut endgültig klang wie eben - wie ein Teil von ihm war, der starb.
    Das letzte Bild, das er von Betty empfangen hatte, blieb vor seinem inneren Auge haften.
    Betty hatte geradezu gelöst gewirkt. Heiter, erleichtert.
    Rhodan verschmolz wieder mit MIKRU-JON, wurde zu dem Piloten.
    Er unternahm einen neuerlichen Anlauf, Betty zu folgen. Rhodan konnte einfach nicht anders.
    Sofort gellte durchdringender Alarm durch den Obeliskraumer. Rhodan fühlte den explodierenden Energiemeiler wie einen Skalpelleingriff am eigenen, nicht anästhesierten Leib.
    »Was tust du?« Mondras Stimme.
    Rhodan suchte in der Zielerfassung die Kennung von Bettys Silberkugel. Wenn er nahe genug herankam und mit den Traktorstrahlen ...
    Dann erst dachte er an die JULES VERNE. Er streckte seine Ortungsfühler aus. Aber das Hantelschiff schien ebenfalls nicht näher herankommen zu können.
    Sie operierte in einer Distanz von fünfhundertfünfzig Millionen Kilometer zum PARALOX-ARSENAL. Genau wie er mit MIKRU-JON unternahm sie mehrere Kurswechsel, um näher heranzukommen, musste die Manöver trotz fortschrittlichster Technik immer wieder abbrechen.
    Wieder explodierte etwas. Schmerz drang durch Rhodans stählernen Leib. Eines der Schutzschirmaggregate hatte den Belastungen nicht standgehalten.
    »Kehr um!« Wieder Mondras Stimme.
    Rhodan riss MIKRU-JON herum, versuchte über einen bogenförmigen Flugkurs die Distanz zur Silberkugel zu verringern.
    Die glitzernde Kugel des PARALOX- ARSENALS ragte vor seinen Orteraugen auf. Eine tödliche Schönheit.
    Schmerz schoss durch die Leitungen seines Raumschiffskörpers. Er achtete nicht darauf, suchte im Psi-Tumult eine Passage, durch die er sich tricksen konnte.
    Schreie überall.
    Irgendwo in den oberen Bereichen entstand die Quelle eines neuen Schmerzes. Der Hitze nach zu urteilen brannte es dort. Der Blick auf die Zustandstabellen gab keine Auskunft.
    Erst dann bemerkte Rhodan, dass es diesmal nicht das Schiff war, das schmerzte, sondern sein eigener Körper. Der Zellaktivator pulsierte heiß.
    Dann eine dunkle Stimme, direkt an seinem Ohr.
    »Perry, du musst umkehren. Es hat keinen Zweck.«
    Lotho Keraete.
    Rhodan verharrte minutenlang, blendete Schreie und Schadensmeldungen aus, hatte nur das Bild der jungen Betty Toufry vor Augen, wie sie damals ohne Scheu auf den zweiköpfigen Riesen Iwan Iwanowitsch Goratschin zugegangen war.
    Dann gab er nach und drehte ab.
    *
    Betty Toufry:
    Sie näherte sich dem PARALOX-ARSENAL. Langsam, aber unerbittlich. Noch einhundert Kilometer bis zur psimateriellen Oberfläche des Riesendiamanten.
    Das Universum um Betty tobte in einem Psi-Chaos unvorstellbaren Ausmaßes. Längst funktionierte die Silberkugel nicht mehr korrekt. Sie trieb weiter auf dem Kurs, den ihre Pilotin ihr unerbittlich aufzwang: näher ins Zentrum. Näher an das Auge des Hurrikans.
    Längst erstarben sogar die Todesimpulse der Superintelligenz. Sie kamen nicht mehr durch, oder ES war bereits tot.
    Betty wusste es nicht.
    Das ARSENAL funkelte.
    Es funkelt.
    Ein Gedanke: Rhodan ist nicht mehr da. Niemand ist mehr da. Nur noch sie. Und das andere. Der andere.
    VATROX-VAMU ist da.
    Er bricht hindurch, mit tödlicher Präzision. Er will das ARSENAL für sich. Doch nicht nur er. In der Schneise, die VATROX-VAMU zog, zucken auch andere Impulse: ES!
    Gedanken, Qual, Hoffnung und Panik der Superintelligenz hämmern so unvermutet in Bettys Verstand, dass die Altmutantin zusammenbricht.
    Tausend Silberschwaden erstarren in der plötzlichen Hyperkälte und klirren in der Tiefe auf. Betty

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