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2598 - Tod einer Superintelligenz

2598 - Tod einer Superintelligenz

Titel: 2598 - Tod einer Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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tauchte auf. Der Vielflächner verharrte wenige Kilometer vor der riesigen facettierten Wand des
    PARALOX-ARSENALS. Er wirkte gefährlich, abwartend. Wie ein Raubvogel.
    Ein Riesenrubin. Ein neuer Avatar.
    VATROX-VAMU.
    Er schwebte vor dem mondgroßen Brocken Psi-Materie, als wolle er den Augenblick des Triumphes voll auskosten.
    Oder auf den besten Augenblick warten, an dem er zuschlagen konnte. Blitze zuckten zwischen dem PARALOX-ARSENAL und VATROX-VAMUS AvatarSchlachtlicht hin und her.
    Rhodan warf MIKRU-JON herum. Entkam durch das energetische Labyrinth.
    Er wusste, dass er verloren hatte.

6.
    Atari
     
    Stellungen, in denen Steine geschlagen werden können, nennt man Atari.
    Aus einem altterranischen Nachschlagewerk zum Begriff »Go«
    Lloyd/Tschubai:
    Das Konzept lehnte mit dem Rücken an irgendeinem Antriebsmodul. Es wusste, dass nun bald der Zeitpunkt gekommen war, an dem ihr Leben wieder genommen würde.
    Eisige Kälte durchdrang ihren gemeinsamen Körper. Die Augen hatten sie längst geschlossen, wollten sie nie wieder öffnen.
    Bist du bereit, mein Freund?, fragte Ras.
    Wann ist man schon für einen solchen Schritt bereit?, gab Fellmer zurück.
    Die Wiese?
    Was meinst du damit?
    Du hast mir erzählt, dass du gerne noch einmal über eine Wiese gehen würdest, Fellmer.
    Ja. Aber nicht nur einmal. Viele, unzählige Male.
    (Schweigen)
    Wir werden endgültig sterben, nicht wahr?, fragte Fellmer nach einer Weile.
    Ich befürchte es. Ich denke nicht, dass uns ES jetzt noch aufnehmen kann.
    Vielleicht nimmt uns VATROX-VAMU auf?
    Dann will ich genau jetzt sterben. Für immer, sagte Lloyd.
    Als sie bemerkten, wie die Hyperkälte ihren Körper erstarren ließ, fühlten sie plötzliche Erleichterung. Die Kälte strahlte auf ihre Umgebung, verwandelte den Ort des nahenden Todes in eine Eislandschaft.
    Sie warteten ab.
    Aber der Tod kam nicht.
    Irgendwann öffneten sie die Augen.
    Sie fanden sich inmitten von Ambur- Karbush auf Wanderer wieder. Lloyd/ Tschubai hoben den Kopf, sahen die riesige Spirale aus Eiskristallen, die hoch über ihnen hing.
    Erstarrt.
    *
    Perry Rhodan:
    In sicherer Entfernung brachte Rhodan MIKRU-JON zum Stillstand, löste die Pilotenverbindung mit dem Schiff.
    In der Zentrale sah es erschreckend aus. Die Sessel lagen verstreut in der Nähe des Antigravschachtes. Shanda Sarmotte saß mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt. An ihrer Stirn prangte eine große rote Platzwunde. DeHall versorgte die Mutantin mit dem Inhalt ihrer anzuginternen Medobox.
    Am Boden vor der Haupt-Holosphäre sah Rhodan ein Gemisch aus Blut und Erbrochenem. Ramoz lief unruhig hin und her, knurrte und fletschte die Zähne.
    Mondra Diamond und Lotho Keraete standen wie zwei Statuen vor der Sphäre.
    Als sich Rhodan erhob, warf Mondra den Kopf herum, eilte mit schnellen Schritten auf ihn zu.
    »Verzeih«, murmelte er. »Ich wollte sie ... «
    »Ich weiß«, sagte Mondra.
    Sie umarmte ihn, küsste ihn. Durch einen Tränenschleier sah Perry sie an. Mondra hatte einen Schlag auf die linke Kopfseite erhalten, die angeschwollen war. Die vollen Lippen aufgesprungen, blutig.
    In diesem Augenblick sah sie aufregender aus als damals in DaGlausch, bevor sie sich an Bord der Bebenjacht GLIMMER das erste Mal geliebt hatten.
    »Es sieht nicht gut aus«, sagte sie.
    Rhodan seufzte, löste sich von ihr. Gemeinsam traten sie vor die Holosphäre.
    VATROX-VAMU trieb vor dem PARALOX-ARSENAL. Noch immer schien ihm die Scheu vor erneutem Versagen anzuhaften. Nur deshalb hatte er die immense Psi-Quelle noch nicht angezapft.
    Oder verunsicherte die abrupte Einschnürung, die kurz nach Bettys Absturz eingesetzt hatte, das Geisteswesen?
    Dann sah Rhodan die dritte Möglichkeit: Die torkelnde Kunstwelt Wanderer steuerte genau auf VATROX-VAMU zu.
    »Kein Schiff kommt näher heran als fünfhundert Millionen Kilometer«, sagte Lotho Keraete. »Die Sektorknospe tauchte einmal in etwa dreihundert Millionen Kilometer auf, aber nur für den Bruchteil einer Sekunde - sie wurde wieder an ihre Ausgangsposition katapultiert.«
    Rhodan atmete tief ein. »Jetzt bist du auf dich allein angewiesen, alter Freund«, murmelte er.
    »Wanderer beschleunigt!«, kam es von Mikru.
    VATROX-VAMU, der Riesenrubin, löste sich von der Oberfläche des PARALOX-ARSENALS, vollzog eine Transition und raste der Kunstwelt entgegen.
    Rhodan fühlte Mondras Hand in der seinen. Durch die Rezeptoren des Handschuhs spürte er, dass ihre Hand genauso kalt und klamm war wie seine.
    Kurz bevor

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