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262 - Route 66

262 - Route 66

Titel: 262 - Route 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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jenseits dieser Tür.
    Na großartig! Wie soll ich dann etwas zu trinken holen? Ob ich Clarice um Hilfe bitten soll? Vielleicht kann sie etwas in die Kammer bringen?
    Sie ging wieder zurück zur geschlossenen Wohnzimmertür und hörte Liz' Stimme.
    »Ich traue ihr nicht, Matt. Sie ist sonderbar.«
    »Denkst du, das hier ist eine Falle der Biker? Wir sind ziemlich weit ab vom Schuss.«
    »Nein. Sie wirkt nicht wie eine von denen. Aber sie ist… seltsam. Mehr wie eine Indianerin, als wie eine Französin. Und dann diese Art und Weise, wie du sie ansiehst. Als würdest du sie kennen.«
    »Vielleicht habe ich wirklich einen Film mit ihr gesehen.«
    »Ja, klar. Einen Porno vermutlich.«
    »Liz, du bist unausstehlich! Sie ist nett zu uns, holt uns etwas zu trinken, und du hast nichts Besseres zu tun, als eifersüchtig zu sein!«
    »Sie sieht so verdammt gut aus.«
    »Liz, Schatz, du weißt doch, dass ich nur dich liebe.«
    Aruula wurde heiß und kalt zugleich. Ein leises Schmatzen erklang. Sie küssen sich wieder!
    Schwungvoll öffnete sie die Tür. »Leider…«, brachte sie hervor - und hielt verwirrt inne. »Wudan!«, keuchte sie.
    Auf ihren ausgestreckten Armen befand sich plötzlich ein hellbraunes Holztablett mit zwei Gläsern Biir und einer dunklen Flüssigkeit in einem Glas. Sie hatte Mühe, die plötzlich materialisierte Last nicht fallen zu lassen.
    »Leider hat es einen Moment gedauert«, improvisierte sie. Sie brachte die Getränke zum Tisch und sah zufrieden, dass Maddrax und Liz auseinander gefahren waren, als hätte sie die beiden bei etwas Verbotenem ertappt.
    Sein Unterbewusstsein scheint genau zu spüren, dass ich in Wahrheit seine Partnerin bin.
    Aruula versuchte ihre eigenen Gefühle hinten anzustellen. Die Zeit lief ihr davon. Wenn sie die Bleiplatten nicht innerhalb der nächsten Stunden zu Clarice schaffte, musste das Schiff aufgegeben werden.
    Liz betrachtete Aruula kühl. »Ich bin müde. Gibt es hier ein Gästezimmer, in das wir uns zurückziehen können?«
    Aruula brach der Schweiß aus. Wenn Maddrax und Liz sich schlafen legten, würde sie sieben bis acht Stunden verlieren! Vielleicht sogar mehr!
    »Ich…«, stotterte sie. »Das Gästezimmer ist oben. Es ist ein wenig altmodisch eingerichtet. Das Bett ist furchtbar hart und es knarzt, wenn man sich bewegt…« Sie verstummte unter Maddrax' verwundertem Blick. Es gelang ihr, ein Seufzen zu unterdrücken.
    Soll ich ihnen jetzt auch noch zu einem angenehmen Kuschelnest verhelfen? Damit sie genau vor meinen Augen fegaashaa machen können?
    »Ich meine… für eine Nacht wird es schon gehen. Aber es ist doch noch so früh. Wollen wir nicht vielleicht zusammen einen Gerul braten oder…« Sie überlegte fieberhaft, was man zu Maddrax' Zeiten am Abend getan hatte.
    Liz sah sie verwirrt an. »Einen Ge- was ?«
    »Ein… kleines Pelztier. Lebt hier in der Nähe. Ich habe bestimmt noch was von der letzten Jagd in der Küche. Ihr habt doch sicher Hunger.«
    Maddrax sah Liz an. Er schien ein schlechtes Gewissen zu haben und sich um seine Freundin kümmern zu wollen. »Wir haben noch jede Menge Sachen in der Kühltasche, Aruula. Danke für das Angebot, aber wenn Liz müde ist, ziehen wir uns lieber zurück. Ich nehme an, neben dem Gästezimmer ist ein kleines Bad?«
    Aruula nickte abwesend. In Gedanken suchte sie noch nach einer Möglichkeit, Maddrax dazu zu bringen, mit ihr in die Küche zu kommen. Er musste sie schließlich nur betreten ! Das konnte doch nicht so verdammt schwer sein!
    »Ich… habe noch Seife in der Küche, falls ihr etwas braucht. Und Getränke.«
    »Wir haben alles dabei«, erklärte Liz brüsk.
    »Schön.« Aruula sah Maddrax bittend an. »Hilfst du mir, die leeren Gläser abzuräumen?«
    Liz sprang sofort auf. »Ich mache das«, sagte sie zum ersten Mal seit ihrer Zusammenkunft in freundlichem Ton.
    Aruula lächelte sie mit zusammengebissenen Zähnen an. »Danke.« Dann fiel ihr auf, dass sie Maddrax geduzt hatte. Vermutlich wollte Liz diese Vertraulichkeit gleich unterbinden.
    Die blonde Frau ging bereits voraus, und Aruula konnte nichts anderes tun, als ihr zu folgen.
    Sobald sie den Raum verließen und Maddrax' Sichtweite verlassen hatten, löste sich Liz samt den Gläsern auf. Obwohl Aruula damit gerechnet hatte, sah sie sich erschrocken um.
    »Meerdu, meerdu, meerdu…«, fluchte sie leise.
    Sollte sie noch einen Versuch starten? Es gab doch dieses Getränk, das zu Maddrax' Zeit angeblich so viel besser geschmeckt hatte und

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