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268 - Schritt in die Unsterblichkeit

268 - Schritt in die Unsterblichkeit

Titel: 268 - Schritt in die Unsterblichkeit
Autoren: Jo Zybell
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warte!« Er richtete sich auf, nahm ihr den Einteiler ab und stopfte ihn in seinen Tornister. »Vielleicht brauchen wir ihn noch.«
    »Wenn du glaubst, dass ich dieses Ding noch einmal anziehe, irrst du dich«, schmollte Aruula.
    »Wenn dir die Sonne die Haut zu verbrennen droht, wirst du dankbar für jedes Stück Stoff sein«, konterte Matt.
    »Du meinst…«
    »Es könnte länger dauern, bis man uns hier abholt. Auf meinen Ruf meldet sich niemand«, sagte Matt mit ernster Miene. »Damit ist zumindest klar, dass sich das Shuttle nicht auf der Erde aufhält. Vielleicht müssen wir versuchen, mit eigener Kraft nach Kreta oder Sizilien zu kommen. - Ich vermute aber eher, es liegt daran, dass der Mond noch unter dem Horizont steht«, fügte er rasch hinzu, um sie zu beruhigen. »Wenn er aufgegangen ist, haben wir weit bessere Chancen.«
    Dann widmete er sich wieder dem Funkgerät. »Commander Drax an Mondstation, kommen! Wir haben den Zeitstrahl verlassen…«
    Aruula ließ sich neben ihm nieder, schmiegte sich an ihn. Die Allzweckrüstung, die sie von seinem Körper trennte, fühlte sich abscheulich an; als würde man sich gegen einen verrosteten Eisenkanister aus der Zeit vor Kristofluu lehnen.
    »… wir befinden uns in einer Rettungsinsel auf dem Mittelmeer. Bitte orientieren Sie sich an den Signalen meines Peilsenders…«
    Sie warteten. Sie warteten lange. Sie warteten vergeblich. Niemand beantwortete ihren Funkspruch, kein Shuttle zeigte sich am Himmel. »Küss mich«, sagte Aruula schließlich. »Die Zeit bis zum Mondaufgang können wir auch besser nutzen. Aber zieh dir vorher diesen scheußlichen Anzug aus.«
    Maddrax tat ihr den Gefallen.
    ***
    September 2011
    Das Piratenschiff kam näher. Durch den Feldstecher sahen sie, dass eine dünne Rauchsäule vom Heck aufstieg. »Es scheint zu brennen«, sagte Teller mit heiserer Stimme. »Irgendwas brennt auf dem verdammten Kahn!« Er reichte den Feldstecher an Biggy weiter. »Aber das Feuer scheint ihnen nicht die Lust zu nehmen, uns zu verfolgen!«
    Biggy setzte das Glas an die Augen. Das Herz wurde ihr schwer, als sie das Schiff der Verfolger so deutlich durch die Wellen pflügen sah. Es fuhr mit hoher Geschwindigkeit und kam stetig näher. Am Bug konnte sie niemanden erkennen und den Blick auf das Heck verdeckten die Decksaufbauten. Doch dass es dort brennen musste, bewies die Rauchwolke.
    »Wir sind zu fünft.« Einen nach dem anderen sah Marc Teller an. »Fünf Menschen, die leben wollen.« Seine Stimme klang rau und entschlossen. »Wir haben ein Maschinengewehr, wir haben einen Granatwerfer, und jeder von euch hat eine automatische Waffe.« Er wandte sich an Cleveland und die Frauen. »Und wenn ihr damit nicht umgehen könnt, dann benutzt ihr die Brennsätze.« Sie hatten Molotowcocktails aus Whiskyflaschen und Brennspiritus gebastelt. »Was immer ihr benutzt - vergesst niemals: Es geht um unser Leben. Und so will ich euch auch kämpfen sehen: wie Leute, die um ihr Leben kämpfen.«
    Alle anderen nickten; alle bis auf Biggy - die spähte durch den Feldstecher. Das Piratenschiff hatte den Kurs ein wenig geändert, sodass sie jetzt seine Steuerbordseite sehen konnte. Auch war es inzwischen so nahe heran gekommen, dass sie die Gestalten am Heck entdeckt hatte. Sie fragte sich, ob sie ihren Augen trauen oder lieber an ihrem Verstand zweifeln sollte.
    »Was ist mit Margot und Lara?«, fragte Isabelle.
    »Das muss nicht eure Sorge sein«, erwiderte Teller grimmig. »Ihr seht einfach zu, dass die Piraten das Schiff nicht entern. Nathanael und ich kümmern uns schon um Margot und Lara.«
    Trotz seines geschienten Arms hatte sich der Israeli in den Kopf gesetzt, an Tellers Seite das Piratenschiff zu entern und die beiden Frauen zu befreien. Oder hatte Teller ihn dazu überredet, weil er Cunningham und den Frauen einen solchen Kampfeinsatz nicht zutraute?
    »Also - gehen wir noch einmal alles durch.« Teller deutete auf Isabelle. »Du, Mädchen, wirst jetzt gleich die weiße Fahne hissen. Nathanael und ich verstecken uns auf der Terrasse des Mitteldecks. Terry und Biggy legen sich steuerbords hinter dem Poolrand in Deckung. Wenn die Piraten mit ihrem Schiff an der MOTHER NATURE anlegen, eröffnet ihr sofort das Feuer. Und Nathanael und ich werden den verdammten Kahn entern…«
    »Es gibt keine Piraten mehr auf dem Schnellboot«, sagte Biggy mit hohler Stimme.
    »Was erzählst du da für einen Unsinn, Mädchen?« Teller schützte die Augen mit der flachen Hand vor der
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