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269 - Andronenreiter

269 - Andronenreiter

Titel: 269 - Andronenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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erwischte eines der Tiere noch im Flug auf offener See. Das Explosivgeschoss durchdrang den Chitinpanzer der Androne und ließ sie aufplatzen. Die beiden Flügelpaare wurden dem Tier vom Leib gesprengt und segelten brennend in die Fluten.
    Bevor Matt ein zweites Mal schießen konnte, waren die restlichen vier Andronen über das Schiff hinweg gerast und hatten einige Aufbauten zerstört. Plötzlich waren zwei der Mendriten ihrer Deckung beraubt. Sie schrien panisch auf und spritzten auseinander.
    Für einen von ihnen, den mit den helmartigen blonden Haaren, kam jede Rettung zu spät. Die letzte der Riesenameisen packte ihn im Flug und trug ihn mit sich auf die See hinaus. Matt sah, wie der Fischmensch wie wild zwischen den Kauscheren des Tieres zappelte.
    Seine panischen Rufe brachen jäh ab, als die Androne den Unglücklichen in der Mitte zerteilte. Sofort wendete die Riesenameise und setzte ihren Angriffsflug fort.
    Eine der Andronen näherte sich Aruulas Position. Die Kriegerin von den Dreizehn Inseln wirbelte ihr Schwert durch die Luft und ließ es auf den Chitinpanzer des riesigen Insekts krachen. Wirklich verletzen konnte sie das Tier damit nicht, dafür sauste es viel zu schnell über das Boot hinweg. Matts zweiter Schuss ging fehl.
    Erneut erklang der Schrei eines Fischmenschen. Es war der Schamane. Schützend versuchte er das Allerheiligste der Mendriten vor den Andronen zu schützen: die Solarzellen, die die Energie für den Antrieb der Yacht lieferten. Die Fischmenschen hatten sie Generationen lang vor Schaden bewahrt. Jetzt stießen zwei Andronen mit ihren spitzen Beinen in die glasartigen Platten und brachen sie splitternd auseinander. Eines der Tiere pflückte den Körper des Schamanen vom Dach der Yacht. Sekunden später wurde ihm dasselbe Schicksal zuteil wie seinem Artgenossen zuvor.
    Matt biss die Zähne zusammen, zielte auf eine der Riesenameisen, die sich gerade im Anflug befand, und betätigte den Auslöser des Drillers.
    Volltreffer! Der Kadaver versank in den Fluten. Blieben noch drei Tiere - von denen Matt aber nur zwei sah. Gegen eine Androne wehrte sich Aruula mit schnellen Schwertschlägen, die zweite bearbeitete weiter die Solarzellen. Es regnete schwarzes Glas.
    Mit einem Teil seines Verstandes registrierte der Mann aus der Vergangenheit, dass das Tier auf dem Solardach einen Sattel auf dem Rücken trug! Es war ein schwarzer Ledersattel mit abgewetzten Stellen, und auch eine Art Kopfgeschirr erkannte er jetzt, von dem lose Zügel neben den Kauscheren der Androne herabhingen. Also doch keine wilden Tiere…
    Matt legte erneut an und feuerte. Er erwischte die Androne am Hinterteil. Der Körper öffnete sich und die Innereien des Tieres klatschten aufs Deck. Das tote Rieseninsekt rutschte seitlich über das Dach aus Matts Gesichtsfeld.
    Die Yacht schwankte bedrohlich. Die verendete Androne war offenbar seitlich hängen geblieben und ihr Gewicht ließ die MOTHER NATURE Schlagseite gewinnen.
    Aber darum musste er sich später kümmern.
    Wo ist die letzte Androne, verdammt?
    Und merkwürdig: Bislang hatten sich alle Angriffe der Andronen auf Aruula und die Mendriten konzentriert. Fürchteten sich die Tiere vor seiner Waffe? Unwahrscheinlich.
    Matts Blick ging zurück zu Aruula. Sie hatte ihre Gegnerin inzwischen so sehr malträtiert, dass diese nur noch mit einem intakten Beinpaar umherflog. Die kraftvollen Hiebe mit dem Anderthalbhänder hatten schlussendlich doch Wirkung gezeigt.
    Matthew eilte zu seiner Gefährtin ans Heck. »Aus dem Schussfeld!«, rief er. Aruula duckte sich unter den Überhang des Daches. Sie kämpfte um ihr Gleichgewicht. Das Schiff war noch weiter zur Seite gekippt.
    Das kann doch nicht nur an der einzelnen Androne liegen! , durchfuhr es Matt. Er ging in die Hocke, um einen sicheren Halt zu finden, und schickte auch dieses Tier mit einem Explosivgeschoss zu seinen Ahnen.
    Wieder erklangen Mendriten-Schreie, diesmal von Backbord!
    Aruula kam aus ihrer Deckung hervor und lief gemeinsam mit Matt auf die Reling zu.
    »O nein!«, entfuhr es der Barbarin, als sie sah, was dort vor sich ging.
    Einer der beiden verbliebenen Fischmenschen hieb mit seiner Dreizack-Waffe auf die letzte lebende Androne ein, die sich in die Bordseite verkrallt hatte. Mit ihren Beinen und Kauscheren hatte sie den Schiffsrumpf schon so weit bearbeitet, dass ein großes Loch entstanden war. Das Wasser rauschte nur so in den Bauch der Yacht. Über der Szene baumelte die tote Androne vom Dach und drohte

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