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269 - Andronenreiter

269 - Andronenreiter

Titel: 269 - Andronenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Außenposten reagiert.
    Also musste mehr passiert sein als nur ein Ausfall der Anlage. Matt machte sich Sorgen - nicht nur um Ann, sondern auch um die Marsianer.
    Vielleicht würde er ja in Irland auf Spuren der Expedition stoßen. Mit der Yacht hatten sie gute Chancen, ihr Ziel in gut einer Woche zu erreichen. Vielleicht sogar früher, wenn das Schiff durch die Säuberung der Bordwand von nun an schneller vorankam. Von daher machte die kleine Zwangspause sogar Sinn, auch wenn jede Verzögerung Matts Ungeduld steigerte.
    Aruula und er hatten die Fischmenschen inzwischen etwas besser kennengelernt und aus einem gefundenen Tagebuch auch ein wenig ihrer Geschichte und Herkunft rekonstruieren können. [1] Sie konnten sich mit einfachen Worten verständigen, mehr auf Englisch denn auf Hydritisch, und immer wieder half ihnen Aruulas Lauschsinn dabei, zu erfassen, was die Mendriten ihnen mitzuteilen versuchten.
    Ein seltsames Geräusch riss Matt aus seinen Gedanken. Es klang wie das Knattern eines Segels im Wind. Er stutzte und ließ den Blick über das Meer schweifen, konnte jedoch kein anderes Boot entdecken.
    Woher kamen diese Laute? Das Geräusch nahm an Intensität zu - und irgendwie klang es vertraut. Matt ging wieder zur Reling und beugte sich zu Aruula hinab. »Dieser Ton - hörst du ihn auch?«
    Sie hielt mit ihrer Streicharbeit inne und lauschte. Dann nickte sie. »Ja, da ist was.«
    Die Fischmenschen hatten es jetzt auch bemerkt und stellten ihre Arbeit ein. Hektisch sahen sie sich um. So nahe an der Wasseroberfläche fühlten sie sich nicht sicher, befürchteten wohl einen Angriff ihrer Feinde, der Delfin-Mutanten.
    Aruula tippte den Schamanen an. »Wisst ihr, was das ist? Das Geräusch?«
    Der Fischmensch hob die schuppigen Schultern. »Nix wissen«, blubberte er.
    Derweil schwoll das Summen an, wurde zu einem durchdringenden Brummen. Matt erinnerte es an die Geräuschkulisse des Air-Force-Flughafens in Berlin Köpenick, auf dem er stationiert gewesen war. Dort hatte es ein paar Hubschrauber des Typs Bell UH-1N Twin Huey gegeben. Dachte man sich das Heulen der Antriebsmotoren weg, klangen sie in etwa so wie dieses Geräusch.
    Helikopter… hier? Das kann nicht sein.
    Matthew Drax legte die Hand über die Augen und suchte den Himmel ab. Er sah nichts außer von kleinen Wolken durchzogenes Blau. Obwohl… waren da nicht vier oder fünf kleine schwarze Punkte, die in weiter Ferne vorbeizogen? Zu dumm, dass er den Feldstecher nicht bei sich trug.
    Matt hörte, wie der Schamane die Seilwinde betätigte und die Planke wieder nach oben zum Deck heraufkurbelte. Aruula sprang als Erste vom Brett, griff sich ihr Schwert und stellte sich neben Matt. Der deutete auf seine Entdeckung. »Da fliegt was vorbei.«
    Aruula kniff die Augen zusammen und versuchte zu erkennen, worum es sich handelte. Ihre Erfahrung half ihr, das Geräusch zu identifizieren:
    »Flugandronen!«, rief Aruula. »Das sind Flugandronen! Aber… so weit draußen auf dem Meer?«
    Jetzt wurde auch Matt wieder bewusst, woher er den Klang kannte. Er kam von den schlagenden Flügeln der Riesenameisen. Er war schon des Öfteren auf diese Mutationen getroffen - Aruula sowieso. Gemeinsam hatten sie vor zehn Jahren versucht, auf einem solchen Tier von Italien aus über die Alpen nordwärts zu reisen. Leider hatte das Fluginsekt die Kälte und Höhe nicht ertragen und war verendet. Mein Gott, ist das lange her…
    »Vielleicht sind es junge Königinnen auf der Suche nach einem neuen Platz für ein Nest«, mutmaßte er.
    Aruula runzelte die Stirn. »Möglich. Aber warum auch immer - ich hoffe, dass sie nicht gerade jetzt rasten wollen. Die einzige Möglichkeit dafür wäre nämlich -«
    »- unser Schiff!«, vollendete Matt den Satz und fügte ein herzliches »Verdammter Mist!« hinzu, denn in diesem Moment änderten die Andronen ihren Kurs und hielten nun genau auf die MOTHER NATURE zu!
    »Was haben wir zu befürchten?«, fragte Matt an Aruula gewandt.
    »Ich habe nicht viel Erfahrung mit Andronen«, antwortete die. »Aber wenn es wilde Exemplare sind, oder wenn sie Hunger haben…«
    Sie ließ den Rest des Satzes offen.
    ***
    Die Antwort bekamen sie eine Minute später, als die Flugandronen - es waren fünf an der Zahl - angriffen! Im Tiefflug stachen sie mit ihren spitzen Beinen nach der Yacht.
    Die beiden Menschen und vier Mendriten hatten sich natürlich längst in Deckung begeben. Aruula hielt ihr Schwert bereit, und Matt legte mit seinem Driller an.
    Er

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