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270 - Hinter dem schwarzen Tor

270 - Hinter dem schwarzen Tor

Titel: 270 - Hinter dem schwarzen Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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soll das, Noone?«, fragte er scharf, denn er fühlte sich bei seiner Suche nach Aruula gestört und war deswegen im Moment nicht sehr gnädig. »Willst du mich… verführen?«
    Ein verlorenes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Matt sah es im Schein eines Feuerkorbs. »Nein, das habe ich ganz sicher nicht vor. Ich weiß, dass du zu Aruula gehörst, und respektiere das.«
    »Hm. Wenn das andere nur auch täten.«
    »Was sagst du?«
    »Ach, nichts.«
    »Glaub mir, ich will nur mit dir reden. Ich weiß nicht mehr weiter. Und du hast mir und Moss schon einmal geholfen. Ich habe Vertrauen zu dir und hoffe, dass du es wieder tust. Im Gegenzug verspreche ich, dir bei der Suche nach Aruula behilflich zu sein.«
    Kurz darauf saßen sie im kleinen Nebenzimmer einer Taverne. Weinranken zogen sich über die Decke, der Wirt tischte Spumante und Wisaaubraten auf. Matt verspürte keinen Hunger, obwohl das gebratene Fleisch in Kräutersoße lecker duftete. »Also, Noone, was ist nun?«
    Die Frau schaute traurig, ein Zustand, den Matt nun schon zur Genüge kannte. »Ich bitte dich um etwas Geduld, Maddrax, auch wenn ich weiß, dass dir das schwerfällt. Ich brauche Hilfe für Moss. Er ist… schwer krank.«
    Matt spürte, wie sich die Härchen in seinem Nacken aufstellten. »Krank? So sieht er gar nicht aus. Was hat er?«
    Noone trank einen Becher Spumante in einem Zug leer. »Es ist schwierig, das zu begreifen. Und ich weiß nicht, ob du mir glauben wirst, Maddrax. Aber ich habe damals gesehen, dass du einen Fiat ohne Wakudas fahren kannst und dass du eine donnernde und Feuer spuckende Waffe hast. Und gerade vorhin habe ich gesehen, dass du nun sogar Blitze schleudern kannst. Ich… ich meine, du bist anders als jeder andere, den ich kenne. Ich glaube, dass du mehr weißt und kannst als sie.«
    Matt musste unwillkürlich lächeln. »Wenn du willst, dass ich rot werde, dann mach nur so weiter. Ich hoffe aber, du überschätzt mich und meine Fähigkeiten nicht.«
    »Ich hoffe auch. Also, Wudan ist mein Zeuge, dass ich die Wahrheit sage und nichts als die Wahrheit. Moss… nun, er hat mir schon vor vielen Sommern davon erzählt. Er hat in sich einen dunklen Bruder , der schreckliche Dinge tut.«
    »Hm. Und wer ist dieser dunkle Bruder ?«
    »Wie gesagt, es ist schwierig zu erklären. Dieser dunkle Bruder , den er auch den ANDEREN nennt, hat keinen eigenen Körper. Er wohnt in Moss' Geist. Und hin und wieder unterdrückt er Moss und herrscht dann über ihren gemeinsamen Körper. Damit befriedigt der ANDERE dann seinen Blutrausch, denn er ist die größte Bestie, die je unter Wudans Sonne auf dieser Erde gewütet hat.«
    Schizophrenie , durchzuckte es Matt. Eine gespaltene Persönlichkeit! »Fast wie bei Jed Stuart«, murmelte er und merkte dann erst, dass er laut gesprochen hatte.
    Hoffnung leuchtete plötzlich in Noones Augen. »Du kennst jemanden mit einem ähnlichen Schicksal?«, fragte sie. »Dann glaubst du mir also?«
    Matt nickte. »Ja, ich glaube dir. Weißt du, ich habe einen Freund in Schottland…«
    »Jed Stuart.«
    »Ja, genau, Jed Stuart. Er war einmal zusammen mit seinem größten Feind, dem Barbarenführer Luther, an eine Gedankenmaschine angeschlossen. Dann ging die Maschine kaputt, und dabei wurde ein Teil von Luthers Geist auf den von Jed übertragen. Das hatte zur Folge, dass sich Jed manchmal für Luther hielt und auch so handelte wie dieser.« [3]
    »Du redest in der Vergangenheit, Maddrax. Ist Jed denn jetzt geheilt?«
    Matt lächelte. »Ja, er ist so gut wie geheilt. Wir haben eine Möglichkeit gefunden.«
    Noone strahlte. »Dich schickt Wudan persönlich. Irgendwie wusste ich, dass du mir helfen kannst. Du bist meine Rettung. Oder besser: die von Moss.«
    »Ganz langsam, Noone.« Matt bereute schon, dass er von Jeds Heilung gesprochen hatte. »Ich kann dir nicht versprechen, dass ich dir tatsächlich helfen kann. Moss' dunkler Bruder kann andere Ursachen haben, und die Apparate, mit denen wir Jed heilen, habe ich hier nicht zur Verfügung.«
    Die Enttäuschung, die sich über ihre Miene legte, schien grenzenlos zu sein.
    »Keine Sorge, wir finden schon eine Lösung«, sagte Matt schnell. »Du musst mir mehr erzählen. Willst du?«
    »Ja, natürlich. Bei Moss ist es tatsächlich anders als bei Jed Stuart, denn er hat seinen dunklen Bruder schon von Geburt an. Auch sein Vater und Großvater und Urgroßvater und viele weitere Vorfahren hatten einen. Dieser ANDERE ist kein Fremder, sondern sein böses Ich - und

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