Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2717 – Vothantar Zhy

2717 – Vothantar Zhy

Titel: 2717 – Vothantar Zhy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Imperiums, wenn er über alle entscheiden konnte?
    Und er hatte eine Menge getan. Das Auffälligste davon war der militärische Bereich. Mit seinem Flaggschiff THANTUR LOK XIII befehligte Tormanac die Raumflotte, deren fünfzigtausend Einheiten – davon vierzigtausend sofort einsatzbereit – er mit einer Robotarmada aufgestockt hatte. Einhundertzwanzigtausend Raumer der EPPRIK-Klasse, schwer bewaffnet, sehr schnell – und völlig unbemannt.
    Tormanac war sich bewusst, dass das einige Verwunderung innerhalb des Imperiums hervorgerufen hatte und sicherlich seitens der Terraner mit einer gewissen Besorgnis beobachtet wurde. So sollte es auch sein.
    Bostich hatte sich bei einem ihrer Gespräche nicht weiter dazu geäußert; er ahnte sicher, dass sein Vizeimperator diese Entscheidung nicht rückgängig gemacht hätte. Tormanac tat nie etwas ohne Grund.
    Außer in den Pausen.
     
    *
     
    Tormanac wanderte in dem kühlen, halb verdunkelten Raum umher. Es war bald wieder so weit, erkannte er in einem irrationalen Gefühl. Die Abstände wurden immer kürzer. Er hob die rechte Hand vor sein Gesicht, drehte sie, betrachtete sie kritisch. Einst war die Haut glatt und geschmeidig gewesen, die Finger von sehniger Kraft. So sollte es immer noch sein, schließlich war er erst 130 Jahre alt. Sicher nicht mehr in der Blüte seiner Jahre, aber einige Jahrzehnte lagen noch vor ihm – normalerweise. Doch diese Hand, die er da sah, schien einem 190-Jährigen zu gehören. Die Haut wurde faltig und bekam Flecken, die Finger wurden zusehends knochiger. Sein ganzer Körper verlor an Spannkraft und Elastizität. Als Dagor-Großmeister konnte er ganz gewiss nicht mehr antreten. Dafür hatte er das Garrabo perfektioniert.
    Kein Ausgleich für einen einstmals energiegeladenen, durchtrainierten Mann, aber dagegen konnte er nichts tun.
    Und wann hätte er auch schon Zeit, seine Übungen zu absolvieren? Vierzehn Jahre Herrscher, das beanspruchte jeden Tag viel Zeit und zehrte an Geist, Körper und Seele. Und nachdem immer mehr Arkoniden in die Messingwelt drifteten, war Tormanac inzwischen gezwungen, nach Ersatz zu suchen, sonst säße er bald ganz allein in der Perle Arkons und müsste alles selbst erledigen, nur von mechanischen Einheiten unterstützt. Im Elfenbeinturm, wie die Terraner zu sagen pflegten.
    »Was soll ich machen, Ghlesduul? Wie kann ich sie aufhalten?« Er schüttelte den Kopf, und sein glattes weißes Haar fiel lang über den Rücken hinab. »Ich könnte natürlich zurücktreten, um das Problem anderen zu überlassen. Schließlich ist Bostich immer noch Imperator, ich vertrete ihn nur. Aber das werde ich nicht tun. Vierzehn Jahre habe ich geherrscht, jetzt schmeiße ich nicht einfach hin und haue ab, nur weil das alle anderen auch machen.«
    Er setzte sich zu seinem ehemaligen Leibwächter. »Es ist gar nicht einmal die Einsamkeit, damit komme ich gut zurecht. Das muss ich ja, und ich habe es gewusst, als ich mich darauf eingelassen habe, das Amt anzunehmen. Doch es ist einfach zu wenig Zeit. Ich habe noch so viel vor, und ich würde trotzdem zurechtkommen, wenn da nur nicht diese Sache wäre. Das ist einfach ungerecht!«
    Tormanac machte eine Pause, dann hob er die Hände. »Du hast recht. Was hilft alles Klagen und Jammern? Wir müssen weitermachen, solange wir können, und das annehmen, was uns gegeben ist. Es liegt weiterhin an mir, das Imperium zu führen und vor allem zusammenzuhalten. Und an einer Lösung zu arbeiten. Also – zurück an die Arbeit.«
    Seine Hand berührte das kalte, aufwendig punzierte Metall vor sich, während er aufstand. »Es hat gutgetan, wieder einmal mit dir zu plaudern, alter Freund«, sagte er leise. »Deine Ratschläge sind wie immer sehr wertvoll für mich. Ich komme dich bald wieder besuchen, versprochen.«
    Er drehte sich um. Seine schmal gewordenen Schultern sanken leicht nach unten, als er den Raum verließ. Jenen Raum, in dem Ghlesduuls Leichnam seit achtzehn Jahren in einer Kryogruft konserviert wurde.
     
    *
     
    Tormanac öffnete die Tür zum Antigravschacht, um hinunter zu seinem Regierungssitz zu schweben ...
    ... und fand sich nach einer Pause schon fast am Ziel angekommen. Seine Augen tränten, und er zitterte vor Erschöpfung. Ein Blick auf das Armband zeigte ihm, dass er schätzungsweise eine Millitonta an das Nichts verloren hatte.
    Verdammt!
    Er verließ den Lift und aktivierte die Verbindung zu seinem Leibarzt, dem Bauchaufschneider Vavcanto. »Es ist wieder

Weitere Kostenlose Bücher