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2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu.
    Matan Addaru Dannoer sagte: »Wer verhört hier wen?« Der Richter erhob sich. »Von Pangalaktischen Statistikern habe ich übrigens noch nie gehört. Ich hoffe, damit nicht zu enttäuschen. Wenn du jemanden Allwissenden suchst, halte dich einfach an den millionenäugigen, allessehenden Imperator. Ich breche nun auf zum Gerichtssaal.«
    »Werden wir über den Verlauf informiert?«, fragte Rhodan.
    »Wendet euch an Angakkuq«, sagte Matan. »Er ist euer Wirt.«

Im Gericht
     
    Daan Berook fühlte sich wohl. Die Maschinenhaut, die den gesamten Saal nunmehr auskleidete, strahlte eine eigentümliche, fremd-vertraute Wärme aus. Und der untergründige Puls tat ein Übriges. So muss es im Leib der Mutter sein, dachte Berook und betrachtete die Maschinenhaut. Eine technische Gebärmutter.
    Manchmal regte sich etwas in der Maschinenhaut. Meist waren es die Kameradrohnen, die der Haut zu nahe gekommen waren. Dann hatte die Haut sie mit einer Ausstülpung eingefangen und integriert.
    Manchmal war es aber auch die Haut selbst, durch die etwas wie ein Schauer lief.
    Berook fühlte sich zugleich beschwingt und benommen, sehr traumbereit. Am liebsten hätte er sich auf seinem Pneumosessel zusammengerollt und wäre eingeschlummert.
    Zum wiederholten Mal ließ er den Blick über die Schöffen streifen. Wenn er sich selbst mitzählte, waren sie einunddreißig.
    Die Mehrheit von ihnen waren Menschen. Der Richter hatte sie aus den Anwesenden rekrutiert. Ein ranker Ganymedaner war darunter, ein Marsianer, der immerzu von sich als von Seiner Wenigkeit sprach. Er hätte sich vor lauter Höflichkeit wohl am liebsten in Luft aufgelöst.
    Berook bedauerte die Abwesenheit von Mayalda Pazzafini, der roten Frau, noch ein wenig, aber nicht schmerzhaft. In dieser Jury saßen durchaus einige malerisch schöne Frauen, eine von ihnen als Sprecherin ihres knapp vier Monate alten Kleinkindes, das sie im Augenblick säugte.
    Der Topsider, dessen Name eine Kehlkopfplage war, löffelte einen nach Vanille duftenden Pudding.
    Veriant war nicht vom Richter aus der Schar der Gäste erwählt worden. Er war eigens ins Happy Betty gekommen. Der uralte Bonobo Veriant saß stumm und wie um Haltung bemüht in seinem viel zu großen Pneumosessel. Veriant maß kaum mehr als achtzig Zentimeter. Sein gescheitelter Haarschopf war drahtig, aber immer noch schwarz.
    Berook hatte kurz mit ihm geredet und erfahren, dass der Zwergschimpanse der kleinen Bonobo-Kolonie im offenen Resort des Zoos von Terrania vorstand. Seit vielen Generationen war die Sippe in Terrania ansässig; Veriant und einige seiner Lebensgefährtinnen hatten gelegentlich an einem Ausflug nach Afrika teilgenommen, und zwar an den Fluss Sankuru, wo die Bonobos eine von Menschen unberührte Enklave bewohnten.
    »Zu viele Beißtiere«, hatte der intelligenzoptimierte Affe mit seiner merkwürdigen Vogelstimme gesagt. »Zu viele Wasserfälle.« Mit einem Wort: »Zu unzivilisiert.«
    Zwei Blues waren unter den Schöffen, beide Bürger der Liga. Sie hießen Siyindirr und Weyezzeyn. Um sich die Langeweile zu vertreiben, spielten sie auf einer Art Saxofon mit zwei Mundstücken, denen sie mal geisterhaft hohe, mal tiefe, immer aber erstaunlich melodische Klänge entlockten. Berook mochte sie, auch wenn ihn irritierte, wie sie ihn mit dem hinteren Augenpaar ansahen und ihm zublinzelten.
    Auch die Roboter waren erst später zur Gruppe der Schöffen gestoßen. Die Whistler-Firma hatte einen MAZE geschickt und den Kopf eines WHIS-T-NUNTIUS.
    Der T-NUNTIUS war dafür gefertigt, mit seinem Autostellar – einem ansonsten unbemannten, schlichten, aber robusten Raumschiff – unbekannte Sternenregionen und Sonnensysteme zu erkunden. Gegebenenfalls war er berechtigt, neu entdeckte Kulturen einzustufen und behutsam zu kontaktieren – es sei denn, diese Kultur verharrte noch auf dem präastronautischen Niveau.
    Der MAZE war auf Mentalsimulationen spezialisiert, eine weit fortgeschrittene Künstliche Intelligenz. Whistler hatte darauf bestanden, ihn besonders zu versichern, bevor er ins Happy Betty transportiert wurde.
    MAZE oblag es, das Futugen darzustellen: den noch nicht geborenen Zukunftsmenschen. MAZE projizierte dazu ein Hologramm. Der Zukunftsmensch faszinierte Berook: Er war schlanker, graziler als der gegenwärtige Homo sapiens, sein Rücken wirkte elastischer und tragfähiger; die Füße waren langzehig, alle Zehen beweglich wie kurze Finger. Am erstaunlichsten aber war sein Gesicht: Wenn man zwei Gesichter

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