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2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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silbernen Haaren und sammelte sich im Auffangbecken der mobilen Dusche. Der schirmartige Duschkopf rotierte langsam und verbreitete dabei einen intensiven Duft nach Orange und Sommerwiese.
    »Ich dachte, du erwartest mich«, sagte Cheung missgelaunt.
    »Du störst nicht«, murmelte die Chefwissenschaftlerin und stieg aus dem Becken. Der Wassersturz hörte auf; der Duschkopf senkte sich auf das Becken wie ein Deckel auf einen Topf. Dann aktivierte sich ein Antigrav, und die Dusche glitt aus dem Raum.
    Dorksteiger wies auf zwei Pneumos, die links und rechts von einem Holoprojektor standen. Dieser Projektor war allem Anschein nach ein Hochleistungsgerät.
    Cheung setzte sich wortlos; die Ator wickelte sich mit geübten Griffen in eine Stoffbahn und nahm dann selbst Platz, wobei sie die baren Füße auf die Sesselkante zog.
    »Projektion!«, befahl sie.
    Der Holoprojektor zeigte Matan Addaru Dannoer. Der Atope hielt seine Abschiedsrede. Cheung fand, dass diese Rede in der Wiederholung noch an Widerwärtigkeit gewann.
    Die Lautstärke war allerdings minimal. Cheung verstand den Atopen nur, weil sie diese Rede eben gehört hatte – diese Kriegserklärung in Gestalt einer Friedensbotschaft: »Das Atopische Tribunal wird die galaktischen Kulturen zu ihren Wurzeln zurückführen, wo ...«
    »Soll ich das auswendig lernen?«, fragte Cheung bissig.
    »Das Bild ist eine Fälschung«, sagte Dorksteiger, ohne auf die Frage einzugehen.
    Cheung verdrängte ihren Ärger und die Müdigkeit. »Was heißt das? Jemand gibt sich für den Richter aus?«
    »Holo stopp!«, befahl Dorksteiger. Sie wies auf das Gesicht »Vergrößern!«
    Das Gesicht Matans hing nun beinahe raumfüllend vor ihnen. »Es ist gut gemacht. Eine raffinierte Mischung aus Realaufnahme, Bildbearbeitung, Simulation.«
    Cheung sah sie ratlos an.
    Dorksteiger sagte: »In dieser Botschaft ist niemand anders als der Richter selbst zu sehen. Daran habe ich keinen Zweifel. Aber seine Erscheinung ist holosimulatorisch bearbeitet. Optische Kosmetik, wenn du so willst. OTHERWISE? Manipulation zurückrechnen!«
    Das Gesicht des Atopen im Hologramm veränderte sich. Cheung fuhr vor dem, was sie sah, zurück. Der Richter alterte in einem geradezu obszönen Tempo, er vergreiste vor ihren Augen. Die Furchen und Runzeln im Gesicht vervielfachten und vertieften sich zu einer knitterig-pergamentenen Fläche; die Lippen verblassten, die Augen sanken in den Höhlen ein.
    »OTHERWISE: Bitte den Ton dazu!«
    Ein Röcheln, kaum zu verstehen: »... von einem ... Jahrhundertprojekt ... reden.«
    »Was sehen wir da?«, fragte Cheung.
    Die Ator spreizte ihre Finger und schlug die Fingerkuppen beider Hände nachdenklich aneinander. »Den Richter. Und wenn nicht alles täuscht, ist er dem Tode nah.«

Abfahrt der Schiffe
    23. September 1514 NGZ
    Mitternacht im TLD-Tower
     
    Wie es der Raumhafenverwaltung und der Solaren Regierung angekündigt worden war, hatte die 232-COLPCOR Terra um 23 Uhr verlassen und einige Zeit später den Kristallschirm passiert.
    Die arkonidische Mascantin Getray da Quertamagin hatte zwar nicht auf das Schiff des Atopen feuern lassen und war damit einer Aufforderung der Solaren Premier nachgekommen. Aber sie hatte es sich nicht nehmen lassen, einige Schiffe ihrer Flotte, die mittlerweile auf 1800 Einheiten angewachsen war, unverhohlen die Verfolgung aufnehmen zu lassen.
    Kurz darauf hatte sich der Celista Caraner an Bord der THETA DA ARIGA begeben. Er war noch nicht zurückgekehrt – falls er jemals nach Terra zurückkehren würde.
    Spezialisten der Solaren Flotte und des TLD inspizierten immer noch die ZAATRO, das onryonische Schiff, das auf der Merkurbahn in einen Sonnenorbit gegangen war.
    Auch die HOOTRI, die die beiden Tefroder aufgenommen hatte, denen von Cheung freies Geleit gewährt worden war, war längst unterwegs, wahrscheinlich Richtung Helitas-System.
    Und die Milchstraße darf sich darauf freuen, demnächst einen neuen Stern im Bund der Unsterblichen aufgehen zu sehen, dachte Attilar Leccore: Vetris-Molaud!
    Der Direktor wartete auf einen späten Gast.
    Unverhofft erklang Gelächter auf dem Gang – kein ganz häufiges Geräusch in dieser Etage des TLD-Towers. Und schon gar nicht um Mitternacht.
    Der Direktor nickte kurz; die Tür öffnete sich. Bloster Halayi und Gucky traten ein. Die mongolischen Schriftzeichen in Halayis Frisur glühten kurz auf.
    Leccore erfuhr nicht, worüber die beiden sich amüsiert hatten. »Danke, Bloster!«, sagte er.
    Halayi gab

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