2724 – Zeitzeuge der Zukunft
erlosch.
Gucky machte einen Schritt über die unsichtbare Grenze und trat näher an die Medoliege heran.
Die Tefroderin war schmal, ihre Haut kupferfarben. Das kastanienrote Haar lag gelöst und ausgebreitet.
»Ohne sie würde Tekener noch leben«, sagte Gucky. »Perry und Bostich wären frei. Und es wäre kein Zellaktivator auf dem Weg zum Tamaron, um seine Tyrannei unsterblich zu machen.«
»Es wäre nicht alles gut«, sagte Leccore. »Aber vieles wäre besser ohne sie. Und vielleicht weist uns ihre Gabe den Weg zu Perry Rhodan.«
Gucky nickte langsam. »Wie hast du eben so schön gesagt? Jeder von uns hat seinen eigenen 106. Stock.«
ENDE
Das Atopische Tribunal hat sein Urteil gesprochen – und es zeichnet sich ab, dass dies erst der Anfang einer großen Umwälzung in der Milchstraße sein dürfte. Für Terra dürfte dabei insbesondere die Forderung der Tefroder bedeutsam sein.
Christian Montillon erzählt in Band 2725 über die Ereignisse im Herzen des tefrodischen Machtbereichs. Der Roman erscheint in einer Woche im Zeitschriftenhandel unter folgendem Titel:
PREIS DER GERECHTIGKEIT
Zellaktivatoren (II)
Bei Erschöpfungszuständen oder wenn der Stoffwechsel labil zu werden droht, beginnt ein Zellaktivator verstärkt zu arbeiten; er pulsiert heftiger, und ein Strom belebender Impulse durchrieselt den Körper. Das sind die sorgsam gesteuerten Reizimpulse, die in die natürlichen Lebensfunktionen eingreifen, wunschgemäß korrigieren und insbesondere die körpereigenen Abwehrkräfte massiv stärken. Der Zellaktivator hält hierbei nicht nur den körperlichen, sondern auch den geistigen Zerfall auf, die Erschöpfung, die Unlust und den Unwillen. Im Fall großer Leistungsabgabe kann ein rötliches Leuchten entstehen, und das Gerät wird deutlich wärmer.
Nachteil eines Zellaktivators ist, dass er permanent getragen werden muss: Bei Verlust des Gerätes tritt nach 62 Stunden ein rapider Zellverfall ein, der im Extrem zum Tod des Trägers führen würde. In diesem Sinne handelt es sich bei den Aktivatorträgern also um hochgradig »Süchtige«, die ohne ihre »Droge« gar nicht mehr leben können. Als die Laren im Jahr 3583 am Gen-Kode-Destruktionsfeld forschten, fanden sie heraus, was der Hintergrund dazu ist.
Die Tätigkeit des Aktivators bewirkt – in regelmäßigen Abständen und/oder bei Bedarf – die Erzeugung eines Enzyms, das in den Körperzellen die verschiedenen Repressoren von den Molekülen der Desoxiribonukleinsäure (DNS) entfernt und somit die gesamte Information über den Eiweißaufbau zur Verfügung stellt. Dadurch wird die Zelle, die beim normalen, sterblichen Menschen ihre Teilungsfähigkeit längst verloren hat, wieder teilungsfähig. Teilungsfähigkeit der Zellen aber ist die Grundbedingung für die Regeneration des Gewebes. Es gibt im Körper des organischen Wesens viele Arten von Zellen. In jeder Art ist die Erzeugung des Enzyms, mit dem die Repressoren entfernt werden, auf individuelle Art und Weise zu steuern. Nicht zuletzt dies macht die Komplexität des Zellaktivators aus. (PRC 793)
Das bedeutet allerdings auch: Der betreffende Organismus wird dadurch nach einer gewissen Zeit unfähig, seinen Genkode selbst aktiv zu erhalten. Daraus folgt, dass ein Aktivatorträger, dem man sein Gerät abnimmt, selbst dann innerhalb relativ kurzer Zeit stirbt, wenn seine natürliche Lebensspanne noch nicht abgelaufen ist. (PR 794)
Eine sekundäre Wirkung ist, dass jeder Träger nahezu schmerzfrei bleibt, solange er das Gerät trägt. Ausnahmen gibt es dabei natürlich, sofern es sich zum Beispiel um Schmerzen durch Faustschläge, Verwundungen oder Ähnliches handelt, das von außen herangetragen wird. Aber auch Schmerzen dieser Art werden kurzfristig eliminiert. Dagegen gilt es als ziemlich ausgeschlossen, Schmerzen oder Beschwerden zu empfinden, die aus dem Organismus kommen, da diese durch den Zellaktivator beseitigt werden.
Eine weitere Besonderheit ist – möglicherweise, weil Zellaktivatoren als Vitalenergiespeicher und -spender gelten –, dass sich Kinder von Zellaktivatorträgern als langlebig erwiesen haben. Ein Ausnahmefall dürfte hierbei Perry Rhodans Tochter Suzan gewesen sein – sie war nicht nur die Tochter zweier Aktivatorträger, sondern überdies mit einem weiteren verheiratet, nämlich mit Geoffry Abel Waringer, und profitierte analog zu Atlans Heilungserfolgen von dessen Aktivator. Waringer war ... fest davon überzeugt, dass es ihre Liebe
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