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2726 - Totentanz

2726 - Totentanz

Titel: 2726 - Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihnen jedes einzelne Detail entlocken. Sie gaben ihre Auskünfte schlicht und direkt preis, wie sich das gehörte. Vielleicht waren Positroniken eben doch die besseren Tefroder.
    Ihn interessierte vor allem das Vraz-Kloster. War der Tomopat tatsächlich dort gewesen? Uvan-Kollemy wusste inzwischen, wann welche Gleiter dort gelandet und wieder gestartet waren. Er kannte den genauen Verlauf des Bootsverkehrs auf dem Gässar-See.
    Einige Gleiter waren in den letzten Wochen von der Insel in den zentralen Bereich der Hauptstadt geflogen oder von dort gekommen; ihre jeweiligen Routen nachzuvollziehen, kostete Mühe. Im Zentrum eines Sternenreichs und in der Vielmillionen-Metropole Apsuma ging es alles andere als einsam zu.
    Auch mit der Unterstützung seines Spiegels war es schwer gewesen, sich einen Überblick zu verschaffen. Doch inzwischen rückte etwas in den Fokus. Nicht nur, dass ein Gleiter wenige Minuten vor der verheerenden Explosion das Kloster verlassen hatte, sondern auch, dass mehrere Flüge der vergangenen Wochen dasselbe Ziel hatten: das Tamanische Heilkunsthaus Amshor.
    Stets sah es so aus, als wären die Gleiterpiloten absichtlich Umwege geflogen, um Spuren zu verwischen. Wie verdächtig das war, darauf musste ihn nicht erst die Analyse des Spiegels hinweisen.
    Jener letzte Flug vor der Explosion war ebenfalls beim THH Amshor gelandet. Hatten Gador-Athinas oder Kelen-Setre diesen Gleiter genutzt? Oder sogar der Tomopat?
    Wenn ja, wusste Uvan-Kollemy, wo sie hoffentlich noch zu finden sein würden. Er rief mit dem Spiegel alle Informationen über das Heilkunsthaus ab. Täglich gab es dort etwa 2000 Patienten, davon erhielten viele umfangreiche Operationen. Das THH leistete zu einem nicht geringen Prozentsatz mildtätige Dienstleistungen; einschließlich der Arbeit von vier Ara-Ärzten, die dort ausschließlich umsonst arbeiteten. Alles stand unter der Leitung des Chefmedikers Caus-Iver.
    Uvan-Kollemy stieg in seinen Privatgleiter und startete Richtung THH. Eine Mitteilung der Verkehrsüberwachung erreichte ihn; er hatte eine ganze Heerschar Mitarbeiter auf die Spur jenes letzten Gleiters gesetzt, und einer von ihnen war fündig geworden.
    »Die Maschine ist noch in der Nacht wieder vom Heilkunsthaus gestartet«, teilte ihm eine zierliche Tefroderin in einem Hologespräch mit. Ihre Augenbrauen waren lila gefärbt und leuchteten aus dem blassen Teint. »Ihre Kennung wurde verfälscht, weshalb wir es nicht sofort bemerkt haben.«
    Komm zur Sache! Uvan-Kollemy raste über der Stadt in einer Höhe dahin, die ein schnelles Vorankommen garantierte. Die Gebäude ähnelten großen Spielzeugen, die Lebewesen waren nicht mehr als Ameisen. »Weiter!«
    »Er flog einen wirren Kurs durch Apsumas Straßen, ehe er sich dem offenen Meer zuwandte. Über der See kam es offenbar zu einem Funktionsausfall. Die Maschine stürzte ab und versank.«
    »Wo genau?«
    Die Tefroderin nannte ihm einen Koordinatensatz; eine nichtssagende Stelle mitten im Meer. Sollte er dorthin fliegen? Sich umsehen? Nach Spuren suchen?
    Aber nein ... das war sicher ein Täuschungsmanöver. Es roch geradezu nach einer Ablenkung der Attentäter, die wussten, dass ihnen jemand auf den Fersen war. Niemals wäre ihr Gleiter einfach so zufällig abgestürzt, noch dazu an einer unzugänglichen Stelle. Seine Gegner handelten überstürzt, weil ihnen die Angst im Nacken saß; es wurde immer leichter, sie zu durchschauen.
    Uvan-Kollemy bedankte sich knapp. Er hielt weiter auf das Tamanische Heilkunsthaus zu.
    Als sich sein Gleiter dem Ziel näherte, traf es ihn wie ein Schlag. Wie hatte er nur übersehen können, was nun deutlich sichtbar vor ihm lag? Er hätte es bemerken müssen!
    Nervös nestelte er nach einer Tablette Tefidrinal und schluckte sie. Sofort schien sein Geist klarer zu werden.
    Das Heilkunsthaus lag nur etwa einen Kilometer vom Thorm entfernt, der Landzunge, die das Gebäude der Gläsernen Insel mit dem Festland verband. Und dem Ort, an dem der Staatsakt stattfinden und Vetris-Molaud den Zellaktivator annehmen würde.
    Dort konnte Uvan-Kollemy nichts ausrichten, aber im THH sah es anders aus. Niemand rechnete damit, dass ausgerechnet dort ein Brennpunkt der Ereignisse liegen würde.
    Niemand außer ihm.
    Der Agent blickte auf die Uhr. Die Vorfeierlichkeiten begannen um zwölf Uhr. Bis dahin blieben exakt zwei Stunden.
     
     
    10 Uhr
     
    Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen. Schechter stand in den Sanitäranlagen des Sternhafens Ospar-Grün

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