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2726 - Totentanz

2726 - Totentanz

Titel: 2726 - Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vor einem Spiegel. So hatte der Tag des Attentats für ihn bereits in der Simulation unter der Messinghaube begonnen. Nur dass es diesmal völlig anders ablaufen würde.
    Er überprüfte den Sitz seiner Biomolplastmaske über dem Gesicht. Choffryd-Sirkeret hatte gute Arbeit geleistet. Wie immer. Schechter glich dem Tamanischen Milizionär Ghunras-Ghud, dessen Name er zuerst vom Junker erfahren hatte: dem alten Mann, der vor neun Stunden ein rasches Ende gefunden hatte.
    Ghunras-Ghud war Mitglied der Ehrengarde, die in Anerkennung für ihre Dienste für das Tamanium auf der Plattform des Tamaron stehen würden. Ein in Ehren ausgeschiedener Soldat, inzwischen längst nicht mehr aktiv; viel zu schwach, fast hinfällig, um eine echte Gefahr zu bilden.
    Der Tomopat überprüfte seine Haltung, den Sitz seines Ghyrd, die künstlichen Arme. Alle hatten rundum perfekte Arbeit geleistet. Schechter war Ghunras-Ghud, der altgediente, völlig loyale Greis, der ehrenhalber auf der Plattform seines Tamaron stehen durfte – weit weg von Vetris, durch Energieschirme getrennt, von Wachtposten und Roboteinheiten genau beobachtet.
    Die Menge der Zuschauer würde von diesen Sicherheitsvorkehrungen nichts mitbekommen, während die Show lief und der strahlende Held sich seinem Volk präsentierte. Doch das änderte nichts daran, dass auch ein Ghunras-Ghud unmöglich an Vetris herankommen könnte.
    Genau deswegen war Schechter eben doch mehr als ein alter Milizionär.
    Die Sicherheitskontrollen würden diesmal rigoroser sein als während des simulierten Attentats, denn der Tomopat schmuggelte sich nicht auf eine fernstehende Zuschauerbühne, sondern auf die Hauptplattform.
    Doch das sollte kein Problem sein. Schließlich trug Schechter zwar Ghunras-Ghuds originale Identitätsmedaille und seine Passagegenehmigung bei sich, aber keinerlei Waffenmaterial, das die Sensoren alarmieren könnte.
    Die echten Arme des Tomopaten waren gelähmt, sodass keine noch so geringen Nervenimpulse oder sonstige Lebenszeichen von ihnen ausgingen. Diese Lähmung war nicht von Dauer. Wenn es darauf ankam, würde das Betäubungsmittel vollständig abgebaut sein; in vier Stunden schon könnte keine Analyse irgendwelche Spuren davon nachweisen.
    Alles lief genau wie geplant. Schechter alias Ghunras-Ghud ging als Teil der Ehrengarde des Tamarons stolz erhobenen Hauptes zu den Kontrollstationen der Hauptplattform. Er wurde mit Respekt behandelt, einmal aber auch belächelt – schließlich gehörte er zur Ehrengarde. Früher mochten diese Leute gute Soldaten gewesen sein, nun waren sie nur noch ... alt. Sie hatten ausgedient, und damit konnten junge, aufstrebende Tefroder nichts anfangen. Für sie lag das eigene Altern jenseits ihrer Vorstellungskraft.
    Ohne Sorge ließ Schechter den Sicherheitsscan über sich ergehen. Es gab keinen Alarm. Warum auch?
    Seine einzige Waffe bildeten seine Arme, und diese würden erst in wenigen Stunden erwachen.
    Um elf Uhr stand Schechter seelenruhig in der Reihe der Ehrengarde. Als die Feierlichkeiten begannen, konnten sie das Spektakel nur über eine Holo-Übertragung miterleben. Vetris war noch nicht vor Ort – natürlich nicht. Er würde erst auftauchen, wenn der eigentliche Staatsakt begann. Der dargebotene Pomp, die Lichtshows und Musikdarbietungen interessierten den Tamaron ebenso wenig, wie der Tomopat auch nur einen Gedanken daran verschwendete.
    Noch ehe Vetris die Plattform betrat, kehrte das Leben kribbelnd in Schechters Arme zurück. Bald, dachte er. Der Zellaktivator wartete auf ihn.
     
     
    15 Uhr
     
    Das Holo zeigte noch immer die Feierlichkeiten. Das Publikum auf den Plattformen war davon ebenso begeistert wie die Unmengen an Zuschauern, die sich am Ende der offiziellen Sicherheitszone versammelt hatten. Am Stadtrand von Apsuma standen Tausende von Tefrodern und sonstigen Besuchern.
    Wahrscheinlich ärgerten sie sich über die Größe des gesperrten Bereichs. Bald würden sie dankbar dafür sein. Je weiter weg, desto besser war ihre Chance zu überleben, denn Kollateralschäden waren unvermeidlich.
    Schechter interessierte vielmehr das, was am oberen Rand des Übertragungsholos zu erkennen war. Drei tefrodische Schlachtkreuzer zogen dort auf, positionierten sich weit oberhalb.
    Eine zusätzliche offizielle Sicherheitsvorkehrung. In einem der Schiffe hielten sich der Flottenchef Miris Gesver und dessen junger Stellvertreter Maruc-Schenessar auf. Und Laolo Cewici, der Verteidigungsminister des Tamaniums.
    Schlecht

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