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2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gehört.«
    »YLA aktiviert den Gravo-Irritator. Die Vorbereitungen befinden sich in der Endphase. Stufe drei läuft.«
    »Wann geht es los?«
    »Noch zehn Minuten.«
    Kemeny biss sich auf die Unterlippe. Zehn Minuten. So lange durfte NATHAN nicht bemerken, was sie vorhatten. YLA verbarg es vor ihrem Vater, doch wenn NATHAN Verdacht schöpfte, gerieten sie in große Gefahr.
    Die Sekunden krochen dahin.
     
    *
     
    Das Geflecht riss an Toufec. Er flog durch die Luft und krachte gegen die Wand. Der SERUN hielt die gröbste Erschütterung ab. Verletzungen fühlte Toufec keine. Er kam auf die Füße und atmete tief ein.
    An Toufecs Sprunggelenken wanden sich Reste der Technofäden. Dicht neben ihm verdampfte großflächig Metall, während parallel winzige Nanogenten-Verbände seine Füße befreiten. Kühlere Luft strömte ein, die ein unsichtbarer Schirm aufhielt, ehe sie sich ausbreiten konnte. Toufec starrte auf die Fläche, doch sie unterschied sich nicht vom Rest der Umgebung.
    »Pazuzu? Machst du ein getarntes Loch in die Mauer?«
    Statt einer Antwort wurde der Durchbruch für Toufec sichtbar.
    Aytosh Woytrom drehte sich zu ihm um. Er folgte der Spur aus zerfetzten Metallstücken am Boden und zielte auf deren Ende. Strahlerschüsse strichen über eine Stelle neben Toufec.
    Alarm heulte auf, hoch und sirrend.
    Offensichtlich funktionierte Pazuzus Nanoschatten, denn die Strahlenfinger leckten an Toufec vorbei. Der SERUN stabilisierte den Schutzschirm, und die Strukturrisse schlossen sich.
    Pazuzu vergrößerte den Fluchtweg, sodass ein Mensch bequem hindurchpasste. Gleichzeitig bildete sich der Nanogentenschwarm zu seiner projizierten Gestalt aus, die wie eine Rauchwolke vor Toufec auftauchte. Das steinern wirkende Gesicht mit den pupillenlosen Augen verzog sich zu einem dünnen Lächeln. Ehe Pazuzu das erste Wort sagte, bewegten sich seine Lippen.
    »Ich freue mich, dich zu sehen, Toufec. Hättest du Zeit für ein Gespräch? Im Laufe der letzten Monate habe ich mir einige Fragen gestellt, die ich gern diskutieren würde.«
    »Ungünstig.«
    »Vielleicht später?«
    »Wir müssen Shanda retten!«
    »Du hast einen Fluchtweg.«
    »Schick eine Sonde aus! Eine, die sie anmessen können und die meine Flucht vortäuscht.«
    »Wie du wünschst.«
    Toufec blickte auf den Berg aus Metall, unter dem Shanda eingeschlossen war. Die Aufwerfung erinnerte unangenehm an eine Gruft.
    Aytosh Woytrom stellte den Beschuss ein und ging auf sein Werk zu.
    Ob Toufec den Onryonen außer Gefecht setzen und Shanda befreien konnte? Aber wenn er Pazuzu darauf ansetzte, verlor er seinen Ortungsschutz und damit seine Unsichtbarkeit. Besser war, er wartete, bis Shanda zumindest aus dem Metallberg heraus war. Dort eingeschlossen, nutzte sie Woytrom vermutlich wenig.
    Mehrere Wachleute stürmten in den Raum. Ihre Emots schimmerten in kühlem Blau.
    »Es gibt eine undichte Stelle im Turm«, sagte die Onryonin, die sie anführte. »Wir können es anmessen, aber die Werte spielen verrückt.« Ihr Gewand strahlte orangerot. Es leuchtete wie ein Anuupi. Sie blinzelte und sah sich im Raum um. Das Loch entdeckte sie offensichtlich nicht.
    Aytosh Woytrom blickte genau auf Toufec und den Durchbruch, obwohl er beides nicht sehen konnte. Ob er das Loch in der Kuppelwand über seine Schuhe wahrnahm? Die Sohlen schienen beim Gehen mit dem Untergrund zu verschmelzen. »Habt ihr ihn?«
    »Wir haben eine Ortung. Er hat das Gebäude verlassen und flieht den Hauptweg hinunter zu den Gleitern.«
    »Schickt Roboter und Sonden aus!« Woytroms Ohren zuckten. Er wandte sich zu dem Metallhügel. »Ihr bleibt da. Zu meinem Schutz. Ich will mit der Gefangenen reden.« Er schloss die Augen. Sein Emot flackerte auf, Krämpfe schüttelten seinen Körper.
    Fasziniert beobachtete Toufec, wie die Kruste, die Shanda gefangen hielt, gleich einem Ei aufbrach. Lange Risse überzogen die Oberfläche. Kopfgroße Stücke spritzten beiseite oder fielen zu Boden. Shanda hielt den Paralysator in der Hand, doch eine Schlinge aus Technogespinst hatte sich darumgelegt und zog den Lauf der Waffe nach unten. Obwohl sie sich in höchster Gefahr befand, wirkte Shanda ruhig. Die grünbraunen Augen blickten Woytrom ohne ein Blinzeln entgegen.
    Die Onryonen legten ihre Waffen auf Shanda an.
    »Du bist die Telepathin, oder?« Woytrom hielt respektvollen Abstand. Er zog ein handspannengroßes Gerät aus der Tasche seines bunten Gewandes und richtete es auf Shandas SERUN. »Reden

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