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2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlangen sich um ihren SERUN. Verzweifelt kämpfte Shanda gegen die Umklammerung. Der SERUN kam ihr zu Hilfe, der Schutzschirm flammte auf und trennte einzelne Auswüchse ab.
    Es stank verschmort.
    Toufecs Schutzschirm reagierte fast gleichzeitig und schaltete sich mit Shandas zusammen.
    Sieh mal an, der fremde Gedanke war von unangenehmer Intensität. Eindringlinge ohne sensorische Impulse. Wenn das nicht dieser Maschinenmeister ist.
    Shandas Kopf ruckte nach links, die Richtung, aus der die mentale Stimme kam. »Da! Woytrom ist dort drüben. Auf der Liege war ein Avatar.«
    Eine Technostrebe im Inneren des Schutzschirms klatschte gegen ihr Visier. Die Seile zogen sich immer enger zusammen.
    Auch Toufec kämpfte gegen Technogeflecht, das ihn wie ein Lasso umschlang. »Pazuzu! Zerschneide die Mistdinger!«
    Die Strebe rutschte am glatten Helm ab, geriet in den Schirm und verlor ein Stück. Mit Schrecken erkannte Shanda, was um sie vor sich ging. Der Avatar auf der Liege war erloschen. Aytosh Woytrom stand aufrecht über ihr, getragen von einer Plattform aus Technogeflecht. Sein Körper zitterte. Das Emot strahlte goldorange. Es flackerte im selben Takt wie die Wände des Raums.
    Shanda spürte die große geistige Anstrengung, mit der Woytrom das Technogeflecht beherrschte.
    Boden und Decke wuchsen zusammen, es ging rasend schnell. Noch während Pazuzu sich zu winzigen Schneidegeräten umformte und die Tentakel abtrennte, die sie umklammerten, schloss eine dicke Hülle aus Metall Shanda und Toufec samt des Schutzschirms Stück für Stück ein.
    Aytosh Woytroms Ohren zuckten. Mein Turm gegen deine Nanotechnologie. Zu schade, dass ich dich nicht sehen kann. Aber ich fühle dich ... Das Gedankenbild verwischte, formte sich neu, als würde ein Strich ausradiert, um ihn erneut zu setzen: ... euch.
    Das Metall wuchs weiter. Woytroms Körper verschwand hinter der dicken Wand. Die Technokruste bewegte sich vorwärts, kroch knapp außerhalb am Schirm entlang. In Shanda stieg Panik auf. Sie hatte das Gefühl, lebendig begraben zu werden.
    »Toufec!«
    »Ganz ruhig. Pazuzu macht das schon.«
    Vor ihrem Helm glitzerte Dampf. Sicher waren das Toufecs Nanogenten im Einsatz. Shanda zwang sich zur Ruhe. Eine Öffnung bildete sich. Sie wurde rasch größer. Pazuzu arbeitete weiter, verdampfte das Metall. Die Nanomaschinen arbeiteten schneller, als das Geflecht nachwuchs. Innerhalb von Sekunden entstand ein solider Durchbruch.
    Shanda sah das grimmige schwarze Gesicht von Aytosh Woytrom, der mehrere Meter entfernt stand.
    Toufec lenkte den SERUN mit den Füßen voran aus dem Gebilde.
    Woytrom schoss mit einem Strahler auf ihn. Er konnte Toufec nicht sehen, wohl aber das Loch. Immer wieder löste der Onryone auf dieselbe Stelle aus, dass der Schutzschirm aufleuchtete und drohte zu überlasten. Strukturrisse zogen sie wie gegabelte Äste über den Ballon, während neue Metallstreben die Öffnungen nutzten, hindurchflossen und nach Toufec griffen.
    Shanda umklammerte Toufecs Unterarme. Die Flechten legten sich um seine Fußgelenke und zerrten an ihm.
    »Toufec!« Shandas schaffte es nicht, ihn zu halten. Sie sah in sein überraschtes Gesicht. Dann war Toufec fort. Die Ausläufer des Metalls klatschten gegen das Loch und verschlossen es.
    Mit Toufec verlor Shanda den Schutz Pazuzus. Der Nanodschinn musste seinem Herrn instinktiv gefolgt sein, um ihn zu beschützen. Um Shanda wurde es kurz dunkel, dann erhellte der SERUN die Innenwände ihres metallenen Gefängnisses. Sie saß fest.
    Ein neues Gedankenbild drängte sich ihr auf, so einschneidend wie eine Fessel: Ich hab dich.

9.
    Zugzwang
     
    Pri meldete sich. Erleichtert atmete Kemeny auf. Sie nahm ihm die Entscheidung ab, den Widerstand zu gefährden.
    »Pri, habt ihr Neuigkeiten? Ist Woytrom gefasst?«
    »Nein. Shanda und Toufec melden sich nicht. Wir müssen davon ausgehen, dass sie gescheitert sind.«
    »Sollen wir den Irritator trotzdem starten? Es ist alles bereit.«
    »Können wir weiter abwarten?«
    »Kaum. Laut YLA steht der nächste Zug unmittelbar bevor. Es wäre sicherer, wenn wir den Irritator vor dem nächsten größeren Reiseabschnitt aktivieren.«
    Pri zögerte. Sie strich sich eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich nehme an, ihr wartet schon länger?«
    »Ja.«
    »Also gut. Startet das Ding!«
    »Verstanden, Pri.«
    »Kemeny ...«
    »Ja?«
    »Ich wünsche euch Glück.«
    »Danke!« Kemeny unterbrach die Verbindung und wandte sich an YLA. »Du hast es

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