2728 – Die Gravo-Architekten
er den Oxtorner Omar Hawk und den Modul Baar Lun zur Seite stellte, entwickelte H. G. Ewers in den PERRY RHODAN-Taschenbüchern einen weit gespannten Zyklus, der die Abenteuer der »Söhne des Lichts« und der Diplomaten des »Intergalactic Peace Corps« umfasst. Sie alle haben die Erhaltung oder Schaffung des Friedens zum Thema.
Hier sah H. G. Ewers ein großes Potenzial von PERRY RHODAN, was er zum fünfzigjährigen Serienjubiläum gegenüber der Badischen Zeitung mit den Worten ausdrückte: »Die Stammleser haben auch eine Moral entwickelt, die der allgemeinen Moral um Jahrtausende voraus ist: Sie sind für den Frieden und eine vereinte Menschheit – obwohl die allgemeine Entwicklung zeigt, dass das Gros der Menschheit von Engstirnigkeit geprägt und hilflos der Kriegstreiberei ausgeliefert ist (siehe die dem Krieg und nicht dem Frieden dienende NATO). Vielleicht kann Perry Rhodan einen neuen Aufschwung zum Weltfrieden bringen. Notwendig wäre es, sogar dringend notwendig.«
An Tengri Lethos und den Hathor, die es sich als »Hüter des Lichts« zur Aufgabe gemacht haben, mit ihren durch das »Sanskari« gestärkten geistigen Kräften über das Schicksal vernunftbegabter Völker zu wachen, Beschützer der Schwachen, Wächter über die Starken und Mentoren des Guten zu sein, trat Ewers' zunehmende Hinwendung zur fernöstlichen Geisteswelt hervor, die darin gipfelte, dass sich der Autor zum Buddhismus bekannte. Auch spätere Ewers-Figuren, insbesondere der albinotische Cyno-Abkömmling und Pseudo-Tibeter Dalaimoc Rorvic, legen ein Zeugnis davon ab.
Tengri Lethos ist aber auch ein gutes Beispiel für den großen Einfluss, den H. G. Ewers mit seinen Eigenkreationen auf die Serie ausgeübt hat. Der Hüter des Lichts spielte viele Jahre nach seinem ersten Auftauchen eine wichtige Rolle in den Heftromanen, und letztlich ist auch die Ator Sichu Dorksteiger, die LFT-Chefwissenschaftlerin der aktuellen Serienhandlung, literarisch eine späte Nachfahrin von Lethos. Ähnliche Bedeutung erlangten die Gys-Voolbeerah, die MVs, die zwar auf die ersten Romane von William Voltz zurückgehen, deren Hintergründe Ewers aber von Heft 664 an in seinen Heftromanen systematisch ausbaute, bis sie schließlich vom damaligen Chefautor Voltz zu einem wichtigen Element der Handlung gemacht wurden.
H. G. Ewers' schriftstellerische Tätigkeit beschränkte sich allerdings keineswegs auf PERRY RHODAN. In den Siebzigerjahren vertraute man ihm die Steuerung der ORION-Heftserie an, deren Romane zunächst im Rahmen der Reihe TERRA ASTRA erschienen und die Raumpatrouille-Geschichten in Taschenbuchform weiterführten, die Hans Kneifel Jahre zuvor in Anlehnung an die berühmte Fernsehserie verfasst hatte. Von Heft 42 bis zum Serienende mit Band 145 im Jahr 1984 entwickelte H. G. Ewers die Exposés. Ewers wirkte aber auch an der Fantasy-Serie DRAGON mit, schrieb unter dem Verlagspseudonym die Romane 33 und 40 der in den Jahren 1975 bis 1976 bei Bastei erschienenen Serie COMMANDER SCOTT und sogar zu einer viel bekannteren Serie des Bastei-Verlages – JERRY COTTON – steuerte er Romane bei, wie übrigens auch Wolfpeter Ritter, Kurt Brand, Wolfgang Kehl, Christoph Dittert oder Manfred Weinland. Weitere Bastei-Krimis von Horst Gehrmann kamen Ende der Sechziger unter dem Pseudonym Ken Porter heraus, und in den Siebzigerjahren war er an der Bastei-Krimiserie JOHN CAMERON beteiligt.
Vor allem aber war H. G. Ewers von Beginn an Mitautor der 1969 gestarteten PERRY RHODAN-Schwesterserie ATLAN. Nach K. H. Scheer und William Voltz schrieb er mit »Kidnapping auf dem Mars« gleich den vierten Band. In steter Reihe folgten weitere Romane, und H. G. Ewers blieb der Serie auch treu, als mit »ATLAN-exclusiv« auf die Jugendabenteuer des unsterblichen Arkoniden umgeblendet wurde.
Wie in der PERRY RHODAN-Serie etablierte er auch hier seine privaten Helden, deren Erlebnisse er an der Haupthandlung vorbei stetig weitererzählte. So setzte er 1977 in Heft 275 den klein, aber breit gewachsenen Humanoiden Algonkin-Yatta aus dem Volk der Mathoner, einen Kosmischen Kundschafter von Ruoryc, auf die Spur des Kristallprinzen und stellte ihm alsbald die Vogelfrau Anlytha zur Seite. Dass Algonkin-Yatta einen realen Hintergrund hatte, verriet der Autor erst später. Er hatte nämlich herausgefunden, dass es in seiner eigenen Ahnenreihe im neunzehnten Jahrhundert einen Indianer aus dem Stamm der Chippewah oder Mohawk gegeben haben musste. Diesem Ahnen aus
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