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2729 – In eine neue Aera

2729 – In eine neue Aera

Titel: 2729 – In eine neue Aera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vollkommen.
    »Ich danke dir für dein umgehendes Erscheinen, Foscer Ghuttcuyr«, sagte der Ertruser mit grollender Stimme.
    »Ich freue mich, dass wir endlich die Gelegenheit haben, von Angesicht zu Angesicht miteinander zu sprechen«, sagte der Onryone salbungsvoll.
    Das bezweifle ich, dachte Gasparan.
    Ghuttcuyrs Flaggschiff, der Raumvater OOLYNGH, war von drei Dutzend Schlachtschiffen auf der Bahn des sechsten Planeten des Kreit-Systems, Banjarmasin, in Empfang genommen und in den Orbit von Ertrus geleitet worden. Dem Onryonen war zweifellos aufgefallen, dass alle 36 Schiffe der 800 Meter durchmessenden APOLLO-Klasse bei dem Manöver ihre Defensiv- wie Offensivsysteme hochgefahren hatten.
    Die 239 restlichen Onryonenschiffe von Ghuttcuyrs Raumrudel waren in der Nähe des Gasriesen Banjarmasin zurückgeblieben, bewacht von zwei schweren Kampfverbänden des Bundes Freies Ertrus.
    Paior Gasparan betrachtete sein Gegenüber aufmerksam. Ghuttcuyr reichte ihm zwar nur bis knapp über den Bauchnabel, der Onryone war aber für sein Volk ungewöhnlich schwer und kompakt gebaut.
    Der Ertruser schätzte, dass er ihn trotzdem mit einer Hand hochheben und gegen die Wand schleudern könnte, falls eine solche Aktion nötig gewesen wäre.
    Ghuttcuyr wandte sich halb um. »Dies ist Pecqay, einer der Münder des Tribunals«, stellte er seinen Begleiter vor.
    Der Tesqire senkte zum Zeichen der Demut seinen ovalen, nach vorne verlängerten Kopf. Dann verästelte sich die feine silberblaue Gesichtshaut mit den hieroglyphenartigen Bildern.
    Der Ertruser ging sofort wieder dazu über, den über zwei Meter großen Fremdling zu ignorieren. Er wusste, dass die Tesqiren in der Lage waren, innerhalb kürzester Zeit andere Lebewesen in ihren Bann zu ziehen.
    »Ich habe dich nicht herbestellt, um ein Kaffeekränzchen abzuhalten«, sagte Gasparan grob. »Ich will dir mitteilen, dass die Onryonen und ihre Helfer im Kreit-System und seiner Umgebung nicht mehr geduldet werden. Großzügig, wie ich bin, gebe ich euch zwei Wochen Zeit, um euch zurückzuziehen. Falls sich am 30. Oktober auch nur eines eurer Beiboote in einem Umkreis von zwölf Lichtjahren um Kreit befindet, wird der BFE militärische Gegenmaßnahmen ergreifen.«
    Das Emot-Organ auf der Stirn des Onryonen verfärbte sich hellgrün und zitterte.
    »Ich bedaure dieses Ultimatum zutiefst«, sagte Foscer Ghuttcuyr betrübt. »Ist es nicht so, dass Baretus vor beinahe genau zweihundert Jahren, am vierten Oktober 1303 NGZ, durch eine Intervallbombe vernichtet wurde?«
    Der Onryone machte einen halben Schritt rückwärts und sah ihn an, während das Stirnorgan einen dunkelgrünen Farbton annahm.
    Gasparan schwieg abwartend.
    »Sehnen sich die Ertruser denn nicht nach einem längerfristigen Frieden, wie ihn das Atopische Tribunal garantiert?«, wollte Ghuttcuyr wissen.
    »Wenn du Frieden wünschst, hast du jetzt genügend Zeit, um deine Flotte zurückzuziehen.«
    Falls der Onryone von Gasparans Worten beeindruckt war, wusste er es gut zu verstecken. »Wir werden bleiben und die Atopische Ordo durchsetzen«, erklärte er. »Ich werde verhindern, dass vom Kreit-System ein Flächenbrand ausgeht wie vor einiger Zeit vom Ghatamyz-Sektor.«
    »Es ist dein gutes Recht, das Ultimatum zu ignorieren. Aber falls du denkst, dass ich bluffe, werde ich dich bald eines Besseren belehren.«
    »Oh«, mischte sich der Tesqire ein. »Wir gehen keinesfalls davon aus, dass du bluffst. Das würde deinem Naturell widersprechen. In diesem Zusammenhang gestatte mir die Frage, ob wir freies Geleit erhalten oder ob du uns gleich vor Ort erschießen wirst?«
    Gasparan lachte auf. Laut und schallend, sodass der Onryone einen Schritt rückwärts machte. Gasparans Multifunktionsarmband fiepte leise.
    Jetzt.
    Die Barkennto-Quelle eruptierte mit einem gewaltigen Dröhnen, das von versteckten Lautsprechern in den Saal übertragen wurde. Der Geysir spuckte die heißen Wassermassen 200 Meter in die Höhe.
    Das Emot-Organ des Onryonen verfärbte sich kalkweiß. Mit Genugtuung registrierte Gasparan das Zittern von Ghuttcuyrs Hinterkopfohren.
    Der Präsident stieß erneut sein dröhnendes Lachen aus. »Selbstverständlich könnt ihr gehen! Wir Ertruser sind keine Barbaren!«
    »Schade«, sagte der Tesqire unbeeindruckt. »Barbaren finde ich nicht unsympathisch.«
     
    *
     
    Cai Cheung warf einen letzten prüfenden Blick auf das Go-Brett, auf dem die Positronik sie in eine fast aussichtslose Lage gebracht hatte. Dann stand sie

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