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2729 – In eine neue Aera

2729 – In eine neue Aera

Titel: 2729 – In eine neue Aera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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habe ich mir weniger Gedanken über die Figuren gemacht als über dein Motiv, mir dieses Buch zu leihen.
    Kann es sein, dass du mich als dieses Liebchen Roxane siehst? Aber wer bist dann du? Der hübsche, aber als ›arger Dummkopf‹ beschriebene Neuvillette oder der mit einer riesigen Nase und immensem poetischen Talent gesegnete Cyrano de Bergerac, der seiner Angebeteten heimlich romantische Briefe durch die feindlichen Linien schmuggelt?«
    Orest Athapilly lächelte, zog es aber vor zu schweigen.
    Gucky ärgerte sich einmal mehr darüber, dass seine neue Art der Telepathie nur verschwommene, unklare Bilder aus anderen Bewusstseinen lieferte. Zu gern hätte er auf der Stelle erfahren, ob der TIPI-Leiter den Flirt taktisch betrieb oder ob er tatsächlich mit der schönen und durchtriebenen tefrodischen Terroristin anbandeln wollte.
    Als er merkte, wie sich sein Magen langsam verdrehte, stand der Ilt abrupt auf und watschelte Richtung Sicherheitsschott. Überraschenderweise verabschiedete sich Athapilly von der Tefroderin und verließ mit ihm die Arrestzelle.
    Nachdem sich das Schott hinter ihnen geschlossen hatte, wandte sich der Mausbiber um und zeigte mit dem Finger auf den glatzköpfigen Terraner.
    »Ich habe einen Tipp für dich, Orest: Man schläft nicht mit Feinden!«
    »Mit wem sonst?«, fragte Athapilly ernst, um gleich darauf in schallendes Gelächter auszubrechen.
    Ohne, dass er es verhindern konnte, prustete Gucky ebenfalls los.
    Dann stutzte er.
    Was tue ich eigentlich?, fragte er sich. Woher kommt diese plötzliche Heiterkeit?
    Dann endlich fiel der Galax.
    »Du«, sagte er langsam, während er mit dem Zeigefinger erneut auf Athapilly deutete, »du bist ein Emoter! Du vermagst die Emotionen von anderen zu steuern. Bei Anna ist es mir aufgefallen, bei Toio – und nun auch bei mir!«
    »So?«, fragte Athapilly mit Unschuldsmiene. »Und du bist sicher, dass ich nicht einfach nur ein positiver Mensch mit einem ansteckenden Lachen bin?«
    »Du kannst sagen, was du willst, aber ich bin ziemlich sicher, dass mein Verdacht zutrifft«, gab Gucky zurück. »Aber mir soll es nur recht sein, wenn du mit deiner Gabe – ob nun bewusst oder unbewusst – die Tefroderin dazu bringst, uns zu helfen. Langsam reißt nämlich mein Geduldsfaden.
    Falls wir tatsächlich die Kieselsteinspur des Zellaktivators verlieren sollten, werde ich keine andere Wahl mehr haben, als Toios Gabe zu übernehmen. Egal, ob sie nun deiner Meinung nach einen hübschen Hintern hat oder ...«
    »Die Kommandantin an Gucky und Orest«, erklang in diesem Augenblick Anna Patomans Stimme aus versteckten Lautsprechern. »Bitte kommt sofort in die Zentrale. Eine der Sonden hat die Spur wiedergefunden. Die Verfolgung geht weiter!«
    »Gerettet durch die Glocke, würde ich sagen«, meinte Orest Athapilly trocken.
    Gucky schwieg.

5.
    15. Oktober 1514 NGZ
     
    Paior Gasparan stand am großen Fenster der Begegnungshalle der Residenz und blickte über die schwadenverhangene Oberfläche des Barkennto-Beckens.
    Er hatte den Ablauf des Gesprächs auf die Sekunde genau abgestimmt. Alles lief, wie es laufen musste. Alle Vorbereitungen waren getroffen.
    Die Flotte wartete in stiller Alarmbereitschaft auf den Einsatzbefehl. Kleinere Verbände patrouillierten in wenigen Lichtjahren Entfernung, die sie mit ihren Not-Transitionstriebwerken innerhalb kürzester Zeit würden überbrücken können.
    Auch die USO stand bereit. Monkey hatte neben der TRAJAN sogar weitere Verbände aufgeboten, was in der Regierung und bei der Flotte zu großer Zuversicht geführt hatte.
    »Der Geysir lädt sich auf, sammelt Energie«, murmelte Gasparan. »Wenn er einmal losbricht, kann er nicht mehr aufgehalten werden.«
    Die schweren Türflügel wurden aufgestoßen. Paior Gasparan hörte das Trippeln kleiner Füße auf dem Marmorboden. Er blickte auf die Zeitanzeige seines Multifunktionsarmbandes.
    Auf die Sekunde genau abgestimmt, dachte er zufrieden.
    Dann wandte er sich ruckartig um. Die gedankenschnelle Bewegung wirkte auf die meisten anderen Lebewesen bedrohlich. Befriedigt registrierte Gasparan, dass sowohl der Onryone im khakibraunen Gewand wie auch der Tesqire kurz und heftig zusammenzuckten.
    Der Präsident des BFE schritt auf den Kommandanten des Onryonenverbandes zu und blieb so nahe vor ihm stehen, dass dieser den Kopf in den Nacken legen musste, um Gasparan in die Augen sehen zu können. Den zweigdürren Tesqiren, der schräg hinter dem Onryonen stand, ignorierte er

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