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276 - Die Genesis des Arthur Crow

276 - Die Genesis des Arthur Crow

Titel: 276 - Die Genesis des Arthur Crow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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du, ist der Tod?«
    » Dieser war so.«
    »Aber du bist nicht gestorben.«
    Er nickte. »Zumindest nicht auf Dauer. Und glaub mir, ich bin froh darüber.«
    »Das sind wir alle.« Sie biss sich auf die Unterlippe, nagte kurz daran. Da war es wieder - das Gefühl, doch nicht dazuzugehören .
    »Wo bist du, wenn wir starten?«, fragte sie, um das Thema zu beenden.
    »Auf der Krankenstation. Kommst du auch? Ich könnte etwas Unterstützung gebrauchen, jetzt wo Sam… nicht mehr unter uns weilt.«
    Calora schauderte, als sie an Samantha »Sam« Gonzales dachte. Die Medizinerin war versteinert zu Boden gestürzt, nachdem sie den Kommandanten Henry Cedric Braxton erschossen hatte. Natürlich waren ihre Trümmer nicht wiederbelebt worden.
    Besser so , dachte Calora fatalistisch. Sonst wäre ihr auf dem Mars der Prozess gemacht worden. Warum Sam den Mord begangen hatte, war ihr noch immer rätselhaft.
    »Ich komme gern«, antwortete sie auf Waltars Frage. »Will mich nur noch ein bisschen aufs Ohr hauen. Du nicht?«
    »Vielleicht. Ich weiß noch nicht.« Er wandte sich zur Tür. »Bis dann.«
    »Bis dann.« Ihr Blick suchte das Chronometer neben einem Bild, das den Olympus Mons zeigte.
    Noch gut neuneinhalb Stunden bis zum Aufbruch der CARTER IV…
    6.
    Matt schlenderte über den Strand. Nach drei Stunden Suche hatte er sich eine Auszeit gegönnt und war vom letzten Tauchgang aus direkt zum Ufer geschwommen. Jetzt war Aruula damit beschäftigt, das nächste Korallenareal nach dem Steinwesen zu durchstöbern.
    Matt sah zu einer der Dünen hinauf, auf deren Kamm Gras und sogar ein niedriges, verkrüppeltes Bäumchen wuchsen. Dort oben würde er sich im spärlichen Schatten niederlassen und verschnaufen.
    Er stapfte durch den nachgiebigen Sand bergan. Die Luft war mild und erfüllt von Insektensummen und Vogelgezwitscher - allesamt Kreaturen, die sich den Lebensbedingungen in diesen Breiten angepasst hatten. Die heimische Flora und Fauna war weitgehend ungefährlich, und was die wenigen Tücken anging, so hatte Matt mittlerweile genug Kenntnis, um ihnen aus dem Weg zu gehen.
    Mit dem Wesen, auf das er traf, als er oben auf der Düne ankam, hatte er allerdings nicht gerechnet.
    Unter dem Bäumchen hatte es sich bereits jemand anderes bequem gemacht: das Mädchen, dem er nach dem Aufstehen zusammen mit Aruula begegnet war. Ivee.
    Sie lag zusammengerollt in einer kleinen Mulde, die sie sich gegraben hatte, und schlief, den Daumen der linken Hand in den Mund gesteckt. Sie wirkte in dieser Stellung höchstens halb so alt, wie sie es tatsächlich war.
    Matt wollte sich schon abwenden, um ihren Schlaf nicht zu stören, als Ivee einen maunzenden Laut von sich gab. Er glaubte, sie sei erwacht und habe ihn bemerkt, deshalb sprach er sie an. »Entschuldige, ich wollte dich nicht -«
    Als er merkte, dass sie immer noch schlief und sich offenbar auch nicht von seiner Stimme wecken ließ, verstummte er. Das Mädchen sah zufrieden aus, es gab keinen Grund zur Besorgnis. Wieder wandte er sich ab, wollte weitergehen.
    Da fing sie an zu sprechen, offenbar im Traum.
    Die Sprache der hiesigen Menschen war Matt seit Langem geläufig. »… sehne mich…«, schnappte er Satzfetzen auf, »… will ja… will ja kommen… aber…«
    Hatte Ivee schon einen Freund, nach dem sie sich verzehrte? Irgendwie peinlich berührt, ging Matt weiter - und trat auf einen morschen Zweig, der mit einem Knall zerbrach.
    Sofort richtete sich Ivee auf. Ihre Augen standen weit offen, ihr suchender Blick fand Matt.
    Sie reagierte durchaus sympathisch. »Ach, du bist es… hast du meinen geheimen Platz gefunden? Willst du dich zu mir setzen?«
    »Sind Geheimplätze normalerweise nicht besser versteckt?«, fragte Matt, während er ihrer Aufforderung lächelnd Folge leistete.
    Sie lachte. »Ist ein Geheimplatz nicht dort am besten, wo niemand ihn vermutet?«, fragte sie zurück.
    Sein Lächeln vertiefte sich, während er sich neben Ivee setzte. Klug geantwortet - und schlagfertig. Das Mädchen gefiel ihm.
    Im weichen Gras sitzend, ließ er seinen Blick über das Meer schweifen. In zweihundert Metern Entfernung dümpelten immer noch die beiden Ruderboote. Zwei der Männer waren darauf zu sehen, alle anderen befanden sich unter Wasser. Jetzt tauchte gerade Aruula auf, zog sich an Bord eines der Boote und wrang ihr Haar aus. Ihr nasser Körper glitzerte in der Vormittagssonne.
    Eine wunderschöne Aussicht, nicht nur wegen Aruula. Matt konnte verstehen, warum Ivee sich hierher

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