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278 - Der Gott der Mar'osianer

278 - Der Gott der Mar'osianer

Titel: 278 - Der Gott der Mar'osianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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beeindrucken und den Weg zu ihrem Herzen ebnen.
    »Ein Geschenk? So zeige Er es!«
    Kal'tar zog den Tragbeutel zur Seite und nahm den Stein heraus. Das Glimmen darin war schon vor vielen Zyklen erloschen, doch er spürte nach wie vor die Heiligkeit, die der Klumpen verstrahlte. Mit ausgestreckten Armen hielt er Sar'kir das Artefakt entgegen.
    Die Herrin der Meere verzog das Gesicht. »Was ist das? Ein Steinbrocken?«
    »Viel mehr als das, erhabene Sar'kir.« Er schwamm näher, damit sie den Stein besser sehen konnte.
    Sie zeigte spöttisch ihre spitzen Zähne. Sie waren weißer als der Schaum auf den Wellen. »Er schenkt mir einen Bernsteinklumpen und hofft, damit in meiner Gunst zu steigen? Er soll froh sein, wenn ich Ihn nicht in kleinen Stücken an die Ischtaar verfüttere! Den Drachen würde Er mit seinem Fleisch wenigstens von Nutzen sein.«
    Furcht überkam ihn und er trat die Flucht nach vorne an. »Aber Herrin, seht Ihr es denn nicht? Schaut hinein.« Er schwamm so nah, dass sie einander berühren konnten. Den Stein hielt er ausgestreckt. Die Wachen im Raum wurden unruhig und griffen nach Harpunen und Dreizacken. Sie legten auf ihn an und warteten auf ein Zeichen Sar'kirs.
    Deren Blick fiel ins Innere des Bernsteinbrockens. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Sie hob die Hand und berührte den Klumpen. Ihre Finger trafen sich. Ein Schauder durchrieselte ihn wie kalter Eisnebel.
    Plötzlich war Kal'tar, als könne er in seinem Kopf eine ferne Stimme hören. Sie klang, als wäre der Sprecher gerade erst erwacht und müsse sich sammeln.
    »Mut-ter« , sagte sie.
    Sar'kir griff mit beiden Händen zu. »Trete Er zurück. Ich nehme Sein Geschenk an.« Sie winkte einen der Krieger heran. »Der Stein soll dort auf den Sockel gelegt werden, damit ich ihn immer sehen kann.« Sie wandte sich an Kal'tar. »Sollte sich Sein Geschenk innerhalb einer Rotation als nützlich erweisen, werden Wir Ihn belohnen. Und nun gehe Er.«
    Kal'tar schwamm langsam zurück. Er fühlte sich, als habe er sich in ein Eismeer verirrt. Das war alles? Das war der Lohn für seinen heiligen Schatz? Diese unzureichende Hoffnung auf Anerkennung?
    Niedergeschlagen schwamm er zum Ausgang der Höhle. Ihm kam eine Prozession entgegen, die ihn stutzig machte. Die Hydriten trugen an ihren Brustpanzern das Zeichen Hyktons. Sie waren zu siebt. Zwei von ihnen transportierten eine große goldene Muschel, auf der alte Zeichen eingefräst waren. War es eine Delegation von Gilam'esh oder dem Neun-Städte-Bund?
    Vielleicht hätte er den Stein lieber dem weisen Propheten Gilam'esh geben sollen anstatt Sar'kir, der Herrin der Meere. So schön sie war, so undankbar war sie auch. Er blickte zurück und sah, wie Sar'kir nach der goldenen Muschel griff und dabei Schnalzlaute des Entzückens ausstieß. Ihre azurblauen Augen strahlten. Sie freute sich wie eine Junghydritin. So hätte sie reagieren sollen, als er ihr den Schatz brachte. Doch alles, was nicht Gold war, schien Sar'kir nicht zu gefallen.
    Enttäuscht wandte er sich ab. Er konnte nur hoffen, dass die Tochter Kor'naks den Wert seines Schatzes bald erkannte.
    ***
    Hykton, Palast des Propheten
    E'fah griff lustlos nach einer Nährpflanze, die kunstvoll an einem löchrigen Lavastein am Boden der Kammer festgebunden war. Sie riss einen Pflanzenstrang ab, konnte sich aber nicht überwinden, ihn in den Mund zu nehmen.
    Gilam'esh hielt im Essen inne und betrachtete sie nachdenklich. »Was ist mit dir? Bist du noch wütend wegen der Ratssitzung?«
    Schon seit sie angefangen hatten zu essen, versuchte er sie auf den Vorfall bei der Sitzung anzusprechen. Sie wich der Frage aus.
    »Ich vertraue Sar'kir nicht. Sie steckt hinter den Entführungen.«
    »Dein Misstrauen mag berechtigt sein, aber darum geht es nicht. Und das weißt du auch. Du bist nicht wütend, weil es Verhandlungen geben wird, sondern weil ich nicht tue, was du willst. Warum setzt dir das so zu?«
    E'fah ließ die Pflanze los und sah zu, wie sie durch das Wasser trieb. Sie veränderte ihre Sitzhaltung auf dem weichen Bionetikkissen und das Kissen passte sich augenblicklich an.
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Wie furchtbar sie sich in ihrem neuen Körper fühlte? In Gilam'esh'gad war sie eine stattliche Hydritin gewesen. Was auch kein Kunststück war; die Überlebenden der Stadt waren genetisch durch ein Attentat von Mar'os-Jüngern verunstaltet. Die Beulenseuche hatte sie in Generationen deformiert.
    In Hykton dagegen hatte sie den Charme

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