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279 - Der Fluch von Leeds

279 - Der Fluch von Leeds

Titel: 279 - Der Fluch von Leeds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Verstehen konnte man sie von hier aus nicht. Der Regen war wieder stärker geworden und prasselte lautstark auf Blattwerk und Unterholz.
    Matt zählte mehr als ein Dutzend Lupas, die sich mit gesenkten Schädeln den Kriegern näherten. Riesige Tiere mit zurückgezogenen Lefzen, aus deren doppelten Zahnreihen lange Fangzähne ragten. Ungewöhnlich, dass sie sich menschliche Beute suchten; normalerweise mieden sie deren Nähe.
    Geführt von einem Schwarzpelz bewegten sich ein halbes Dutzend Lupas frontal auf die Männer zu. In deren Rücken hinter den Findlingen hatten weitere fünf Stellung bezogen. An der Seite, den Wald hinter sich, lauerte ein Graupelz mit vier der mutierten Wölfe. Matt schätzte, dass es sich um den Leitwolf handelte. Wenn es gelänge, ihn in die Flucht zu schlagen, würden die anderen ihm vielleicht folgen. Vielleicht!
    Er beratschlagte sich kurz mit den Frauen. Schließlich war man sich einig. Anschleichen hatte eh keinen Sinn; dann besser auf das Überraschungsmoment setzen.
    Auf sein Kommando sprangen sie aus ihrer Deckung, jagten mit johlenden Schreien und gezückten Waffen die Böschung hinunter. Während die Barbarin und Xij auf das Rudel um den Schwarzpelz zuliefen, stürmte Matt an den verdutzten Männern bei den Findlingen vorbei. In seinem Rücken hörte er das Sirren von Aruulas Schwert und das Ploppen von Xijs Nadler.
    Ein Lupa jaulte auf. Die Männer brüllten. Offenbar mischten sie jetzt im Kampfgetümmel mit. Matt drehte sich nicht um, rannte weiter. Zwanzig Meter entfernt wartete der Graue. Die Flanken seines mächtigen Leibes zitterten, als er den Schädel in den Nacken bog und ein schauerliches Heulen hören ließ. Seine Begleiter machten sich zum Angriff bereit.
    Der Mann aus der Vergangenheit blieb stehen, zielte mit seinem Driller vor die Pfoten des Tieres. Er wollte es verjagen, nicht töten.
    Grassoden und Dreck flogen durch die Luft, als das Projektil, kaum größer als eine Kugelschreiberspitze, in die Erde schlug und explodierte. Während die Begleiter des Graupelzes erschrocken zurückwichen, rührte sich der Leitwolf nicht vom Fleck. Unbeeindruckt senkte er den riesigen Schädel. Seine gelben Augen schienen zu funkeln. Knurrend sträubte er das Nackenfell.
    Matt musste handeln. Diesmal zielte er auf das schwarze Felldreieck auf der Stirn des Tieres. »Sorry, mein Junge«, flüsterte er. Doch bevor er abdrücken konnte… stürmte ein halbes Dutzend Hundemutanten aus dem Unterholz der Bäume! Markdurchdringendes Jaulen erfüllte die Senke. Die Tiere sahen aus wie struppige Colleys. Zähnefletschend jagten sie auf den Grauen und dessen Gefährten zu, dicht gefolgt von drei blauberockten Männern, die mit aufgeblähten Wangen in pfeifenbewehrte Säcke bliesen.
    Erst jetzt wurde Matt bewusst, dass das Jaulen nicht von den Hunden kam. Das waren Dudelsäcke!
    Nun ja, was erwarte ich? , schoss es ihm durch den Kopf. Wir sind hier in Schottland!
    Aus dem Augenwinkel sah er noch zwei weitere von diesen Blauröcken, die mit ihren Hunden an ihm vorbei in die Senke rannten. Hin und her gerissen zwischen Schrecken und Verblüffung beobachtete er, wie der Leitwolf den Schwanz einzog. Das Tier gab ein heiseres Bellen von sich, das innerhalb weniger Sekunden aus allen Richtungen der Lichtung beantwortet wurde. Dann ergriff er die Flucht. Und mit ihm scheinbar das gesamte Rudel.
    Während Matt zusah, wie Colleys und Hundeführer die Verfolgung in den Wald aufnahmen, hörte er in seinem Rücken Aruula nach ihm rufen. Schnell wandte er sich um.
    Er entdeckte sie bei den Findlingen. Das Schwert in ihren erhobenen Händen, stand sie breitbeinig vor einem der Felsbrocken. Ihr gegenüber hatten sich zwei Blauröcke mit ihren Hunden und einige der geharnischten Krieger aufgebaut. Was war da los? Wollten die Kerle sie etwa angreifen? Und wo war Xij?
    Matt rannte los. Beim Näherkommen erkannte er den Grund für das bedrohliche Verhalten der Männer: Ein Lupa kauerte am Felsen im Rücken der Barbarin. Der Schwarzpelz! Offenbar war er verletzt und Aruula wollte ihn schützen. Aber warum?
    »Chira!«, hörte er jetzt seine Gefährtin rufen. »Es ist Chira!«
    Chira? Rulfans Lupa? Im ersten Moment war Matt zu verblüfft, um gleich einordnen zu können, was er da hörte. Doch nach und nach ergab das Ganze Sinn.
    Sie waren nicht weit von Canduly Castle und er wusste von seinem Freund, dass sich Chira in dieser Gegend einem Rudel wilder Wölfe angeschlossen hatte. Sie war nicht die einzige Lupa mit

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