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28 Minuten

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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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Vorschriften.« Stillwall trat näher an Resnick heran. »Ich geb dir mal die Kurzform«, sagte er mit gesenkter Stimme. »Sechs oder sieben Typen stürmen hier rein, alle mit Skimützen, alle bewaffnet. Mehrere von ihnen hatten Sturmgewehre, vielleicht AK -47. Alle sollten sich auf den Bauch legen, dann haben sie sie an Handgelenken und Knöcheln gefesselt.«
    Stillwall erstarrte und seine Falten wurden tiefer, während er mit einer Hand auf den Bauch drückte. »Verdammtes Sodbrennen«, sagte er nach einer Weile. »Ich hatte ein Bratwurstbrötchen zum Mittagessen, und seitdem zahle ich den Preis dafür.«
    »Es liegen also alle auf dem Boden ...«, sagte Resnick geduldig, um Stillwall wieder zum Thema zurückzuführen.
    »Okay, also, nachdem alle liegen, marschieren sie in den Tresorraum. Zu den Schließfächern. Sie haben sich weder an den Geldtresor rangemacht, noch wollten sie die Kohle aus den Kassen.«
    »Warum wurde geschossen?«
    »Das ist mir noch nicht klar. Der Typ da drüben bei Phil, der Kerl mit dem Bleistifthals, der aussieht, als würde er gleich ohnmächtig, heißt Craig Brown, er ist der Leiter dieser vorbildlichen Bankfiliale. Laut Brown und mehrerer anderer Zeugen war irgendwas los zwischen den beiden Opfern und einem der Täter.« Stillwall trat noch näher heran und senkte seine Stimme noch weiter. »Da gibt’s eine Sache, die ich ganz interessant finde – diese Bank verfügt über ein nagelneues Alarmsystem. Wir haben es vor fünf Minuten ausprobiert, und es funktionierte ganz wunderbar, aber während des Überfalls ging gar nichts. Da fragt man sich doch, warum.«
    »Glaubst du, jemand von hier steckte mit den Dieben unter einer Decke?«, fragte Resnick.
    »Ich weiß nicht, wie man es sonst erklären soll. Die Computeranlage steht in einem verschlossenen Schrank. Brown hat ihn für uns geöffnet und uns gezeigt, dass alles lief. Ich nehme daher an, die Anlage wurde vor dem Überfall ausgeschaltet. Und laut Brown ist er der Einzige, der einen Schlüssel zu dem Schrank hat. Viel Spaß damit, Junge.«
    Stillwall zog eine Augenbraue hoch und wartete auf eine Reaktion von Resnick. Als der sich nicht regte, wandte Stillwall sich Maguire zu. »Dein Partner ist nicht leicht zufrieden zu stellen. Und er quatscht einem die Ohren voll, wenn man ihn lässt, aber das weißt du inzwischen sicherlich.« Er wartete ein paar Sekunden und seufzte, als keiner von beiden reagierte. »Kein Sinn für Humor, alle beide.«
    Stillwall ging in den hinteren Bereich der Bank, wo sich die Schließfächer befanden. Zwei Verlängerungsschnüre, die im Flur eingesteckt waren, schlängelten sich durch eine offen stehende Tür. Resnick betrat den Raum. An den Enden der beiden Verlängerungsschnüre hing jeweils eine Bohrmaschine. Er zählte acht Schließfächer auf dem Boden, in jedem davon drei Löchern. Resnick betrachtete eine der Kisten und bemerkte, dass die Löcher exakt durch die Bolzen gebohrt worden waren, die verhindern sollten, dass die Safes geöffnet wurden.
    »Sieht so aus, als hätten sie gewusst, was sie tun«, sagte er.
    »Allerdings«, stimmte Stillwall zu.
    Maguire musterte mit zusammengekniffenen Augen die langen Reihen von Schließfächern. »Ich frage mich, warum sie ausgerechnet diese genommen haben«, sagte er.
    »Wissen wir, wem sie gehören?«, fragt Resnick Stillwall.
    Stillwall zeigte ein schmales Lächeln. »Bislang ist Brown nicht sonderlich kooperativ. Er verweist auf die Privatsphäre seiner Kunden und so, aber damit wird er nicht weit kommen. Wir können uns heute noch eine gerichtliche Anordnung ausstellen lassen, wenn wir müssen, aber ich glaube, wenn wir ihn noch ein bisschen unter Druck setzen, wird er das auch so einsehen. Was meinst du, Alex?«
    »Klar, nur einen Moment.« Resnick trat einen Schritt zurück und machte ein paar Aufnahmen der geknackten Schließfächer, bevor er seine Digitalkamera wieder zurück in die Jackentasche schob.
    Sie traten gerade in die Lobby, gerade als zwei FBI -Mitarbeiter hereinkamen. Resnick erkannte sie sofort an ihrer Kleidung und Körpersprache. Zum einen ein großer, schlanker Mann Ende vierzig mit schmalem, mürrischem Gesicht, zum anderen eine sportliche brünette Frau um die dreißig, die sehr attraktiv gewesen wäre, hätte ihr Gesicht nicht einen so humorlosen, angespannten Ausdruck gezeigt. Phil Hollings gesellte sich zu ihnen und stellte alle einander vor. Die Frau, Kathleen Liciano, war von der Spurensicherung und wandte sich bald von ihnen

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