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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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deine erste Frau muss dich wirklich ganz schön zur Minna gemacht haben.«
    Resnick blieb stehen. »Woher weißt du, dass ich verheiratet war?«, fragte er kalt.
    »Stillwall hat mir erzählt ...«
    Resnick deutete mit dem Finger auf seinen Partner. »Pass auf, Walt. Du redest nicht über mein Privatleben, niemals, und ich lasse mir von Ken keinen neuen Partner zuteilen. Abgemacht?«
    Maguire war völlig verdutzt wegen Resnicks Ton. »Entschuldige, dass ich Interesse zeige«, sagte er. »Ja, klar, meinetwegen. Dann spiel eben den verdammten Einsiedler, ist mir doch egal.«
    »Besten Dank für die Erlaubnis.«
    Viertel vor zehn standen sie wieder an der Sicherheitsschleuse. Resnick rief Agent Spitzer auf dem Handy an. Daraufhin erhielten die Sicherheitsbeamten einen Anruf, und man sorgte dafür, dass sie zu einem der Verhörzimmer gebracht wurden. Stillwall und Hollings waren schon da, Stillwall hatte die Augen geschlossen, die Hände im Nacken verschränkt, die Füße auf den Tisch gelegt, und sah aus, als schliefe er. Hollings zeigte ein dünnes, sarkastisches Lächeln und begrüßte seine beiden Kollegen mit einem Zwinkern. Ebenfalls am Tisch saß ein Typ mit breitem Linebacker-Kreuz und kantigem Kiefer, sein Anzug spannte an Brust und Schultern. Man stellte ihn vor als Jim Taylor, einen FBI -Ermittler aus dem Bereich Organisiertes Verbrechen. Er begrüßte sie mit einem kurzen Nicken. Spitzers schmales, missmutiges Gesicht wirkte beinahe fröhlich, als er Resnick und Maguire die Hand schüttelte.
    »Das könnte richtig groß werden«, sagte Spitzer. »Wir haben seit über einem Jahr versucht, Raymond Lombardo dranzukriegen. Ich glaube, jetzt haben wir ihn endlich.«
    »Lassen Sie mich raten, Sie werden ihn laufen lassen«, sagte Maguire. »Egal, ob wir zwei Tote haben und eine Schwerverletzte.«
    Spitzer schaute ihn streng an, seine bisherige gute Laune verschwand schlagartig. »Manchmal muss man das große Ganze im Blick behalten.«
    »Die Geschichte hier könnte uns helfen, die Mafia von Boston bis Providence plattzumachen«, sagte Taylor.
    »Und wenn er nichts damit zu tun hat?«, fragte Resnick.
    »Was?«
    »Mit dem Band stimmt etwas nicht.«
    Stillwall hatte ein Auge geöffnet. »Erzähl mir mehr, Junge.«
    »Bevor er die Skimütze abnimmt, sieht es so aus, als wollte er überprüfen, wo die Überwachungskamera sich befindet.«
    Spitzers schmale Lippen verwandelten sich in zwei blasse Linien, während er Resnick anstarrte. »Manchmal, wenn man zu lange sucht, sieht man Dinge, die nicht da sind«, sagte Spitzer mit dünner, angespannter Stimme. »Es besteht keinerlei Zweifel daran, dass der Mann auf dem Video Raymond Lombardo ist.«
    »Warum sollte er seine Mütze abziehen?«, fragte Resnick.
    Ein leichtes Zucken zeigte sich neben Spitzers rechtem Auge. »Vielleicht ist ihm heiß geworden«, sagte er. »Vielleicht war er sauer wegen der Sache in der Bank. Was weiß ich, und wollen Sie noch was wissen? Wen interessiert’s?«
    »Vielleicht könnten Sie eine Computeranalyse ...«
    »Ist das zu glauben?«, unterbrach ihn Taylor. Er starrte Resnick an, als wäre sein Kopf ein Football, der unbedingt von seinem Körper getrennt werden müsste. »Schlimm genug, dass wir es ab jetzt mit Verteidigern zu tun haben werden, die jeden linken Trick anwenden, und mit Geschworenen, die kein Urteil sprechen, wenn wir ihnen den Täter nicht in flagranti auf Video vorführen, aber diesmal haben wir sogar so ein Video, und diesem Scherzkeks hier ist nicht mal das gut genug.«
    Spitzer stoppte Taylor mit einer Handbewegung, dann sah er Resnick mit grimmigem Blick an. »Wir brauchen keine Computeranalyse.« Er deutete mit dem Daumen auf eine Tür am anderen Ende des Raums. »Ich glaube, es wäre besser, wenn Sie und Ihr Partner aus dem Nebenzimmer zusehen. Ich fürchte, zu viele Anwesende würden Lombardo überfordern.«
    Maguire wollte widersprechen, hielt aber inne, als Resnick mit den Achseln zuckte und zur Tür ging. Taylor starrte ihm hinterher. Stillwall hatte jetzt beide Augen geöffnet und schaute amüsiert zu. Maguire folgte Resnick zögernd hinaus.
    »Der hat Nerven«, sagte Maguire. »Das ist unsere Ermittlung, und er schmeißt uns raus? Arschloch.«
    »Ist egal«, sagte Resnick. »Wir können von hier aus genauso gut sehen.«
    Er schaltete den Bildschirm vor ihnen an und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Maguire nahm einen Donut aus der Tüte und bot auch Resnick einen an, der jedoch ablehnte.
    »Glaubt du

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