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28 Minuten

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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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mich engagieren, damit ich rauszufinde, warum ihre Alarmanlage nicht funktioniert hat. Wir treffen uns um halb zwei in der Bank.«
    »Wann wollte der andere Mann anrufen?«
    »Heute Abend«, sagte er und erinnerte sich an sein angebliches Vorstellungsgespräch. »Nach sieben.«
    Als er sich aus dem Bett stemmte, wurde ihm schwindlig, und er musste sich am Bettpfosten festhalten, bis es wieder vorbei war. Gott, ihm war so schlecht, als hätte er eine Lebensmittelvergiftung. Langsam schleppte er sich ins Bad.
    Als er in den Spiegel schaute, sah er, dass der Ausschlag verschwunden war. Auf einmal wurde ihm klar, wie erbärmlich seine Lage war. Er begann zu lachen, und vor Lachen tat ihm der Bauch höllisch weh. Aber er konnte nicht aufhören. Wenigstens konnte er nun dankbar für etwas sein, selbst wenn es etwas so Lächerliches war die das Verschwinden eines Ausschlags. Bei dem Gedanken daran musste er noch mehr lachen.

21
    Die beiden Männer waren, die Arme über Kopf, an eine Stange gekettet, so dass ihre Zehenspitzen gerade eben noch den Boden berührten. Der Raum, in dem sie sich befanden, war schalldicht, es gab also nicht wirklich Grund, sie zu knebeln, abgesehen vom psychologischen Effekt und weil Petrenko von ihrem Geschrei Kopfschmerzen bekommen hätte. Petrenko legte eine Schlachterschürze an, setzte eine Schutzbrille auf und zog ein Paar Latexhandschuhe über. Dann ballte und streckte er die Finger, um sicher zu gehen, dass sie beweglich genug waren für das, was er nun vorhatte. Als er bereit war, nickte er Yuri zu.
    Yuri und die beiden anderen Männer lösten die Fesseln des dicken Arabers und trugen ihn zu einem Tisch, der komplett mit Plastikfolie abgedeckt war. Unter dem Tisch waren ebenfalls großflächig Plastikplanen ausgebreitet. Nachdem der Mann die ganze Nacht angekettet gewesen war, würde er nicht genug Kraft in den Armen haben, um sich wehren zu können. Sie ließen den Araber auf den Tisch klatschen wie einen Sack Mehl und banden ihn an Hand- und Fußgelenken daran fest. Petrenko griff nach einem Skalpell und hielt es ins Licht.
    Der andere Araber, Abbas, schrie los, als er das Skalpell erblickte, doch sein Schrei wurde vom Knebel erstickt. Sein Körper wand sich in alle Richtungen. Petrenko schüttelte traurig den Kopf und sprach mit dem Mann wie mit einem Kind.
    »Es bringt doch nichts, sich so zu benehmen«, sagte er zu ihm. »Du wirst heute sterben. Nichts, was du tust, wird daran etwas ändern. Ob du schnell stirbst oder nicht, wird davon abhängen, wie lange es dauert, bis ihr mir sagt, wo mein Geld ist. Und ihr werdet es mir sagen. Glaubt mir, ihr werdet darum betteln, es mir sagen zu dürfen.«
    Abbas stand kurz vor einem epileptischen Anfall, er wollte etwas sagen.
    »Ich verstehe kein Wort«, sagte Petrenko. »Und im Moment ist mir auch egal, was du zu sagen hast. Erst mal siehst du zu, was mit deinem Freund passiert, dann reden wir weiter.«
    Er wandte sich von Abbas ab und ging hinüber zu dem dicken Araber auf dem Tisch. Die Augen des Mannes weiteten sich, als er das Skalpell sah. Er geriet in Panik, wollte etwas sagen und musste würgen. Petrenko konnte es sich nicht leisten, dass er so schnell draufging. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als den Knebel zu entfernen.
    »Bitte«, sagte der Mann und rang nach Luft, während ihm Tränen über das Gesicht liefen. »Ich sage Ihnen alles, was Sie wissen wollen, alles ...«
    Petrenko bat Yuri auf Russisch, ihm etwas Watte zu holen. Er wartete geduldig, während er sich anhören musste, wie der Dicke immer weiter daherredete. Als Yuri mit einer Tüte Watte zurückkehrte, riss Petrenko zwei Stückchen ab und stopfte sie sich in die Ohren.
    Die Stimme des Dicken war jetzt kaum noch ein leises Flüstern, aber er versuchte immer wieder, Petrenko davon zu überzeugen, dass er ihm alles sagen würde, was er wissen wollte.
    Petrenko unterbrach ihn. »Unglücklicherweise«, sagte er, »hast du nichts zu sagen, das ich wissen will.« Dann setzte er die Spitze des Skalpells auf die nackte Brust des Mannes und macht sich an die Arbeit.
    Joels Fahrt nach Manhattan hatte fünf Stunden gedauert. Als Erstes kaufte er sich einen Zwiebel-Bagel mit Frischkäse. Er schloss die Augen und genoss jeden Bissen. In Neuengland waren die Bagel beschissen, nicht mehr als gelochte Brötchen. Als er fertig war, kaufte er sich noch einen. Er hätte kein Problem gehabt, ein Dutzend davon zu essen, aber er musste sich mit zwei zufriedengeben. Mehr war nicht gut

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