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280 - Der Untergang Washingtons

280 - Der Untergang Washingtons

Titel: 280 - Der Untergang Washingtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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Garrett wandern. »Wir alle wissen, dass das Sperrgebiet mit fremdartiger Flora und Fauna besiedelt ist. Und mit fremden Kleinstorganismen! Das Mädchen könnte eine Seuche in die Stadt eingeschleppt haben, die jeden Moment ausbrechen kann.«
    »Er hat Recht!«, stimmte Mr. Black zu. »Verdammt, Garrett! Warum haben Sie uns nicht früher informiert?«
    »Weil ich es selbst erst seit Tremontis Geständnis weiß!«, schnappte der General zurück.
    »Klar. Und ab da waren Sie zu sehr mit Ihren Desertierten beschäftigt, um…«
    »Sie sind nicht desertiert, verdammt noch mal!«, brüllte Garrett.
    In der Stille, die seinem Ausbruch folgte, hätte man eine Stecknadel fallen hören. Garrett blickte betreten zu Boden. »Verzeihung, Madam President.«
    »Schon gut, General«, sagte Cross. Sie klang ein wenig frostig. »Meine Herren, ich möchte Sie alle daran erinnern, dass wir hier eine äußerst rätselhafte, gefährliche Situation zu klären haben! Bitte zügeln Sie Ihre Emotionen! Ich brauche konstruktive Mitarbeit!«
    Sie nickte Jethro Wallace zu. »Veranlassen Sie bitte, dass Miss Keeva umgehend in die Quarantänestation des Pentagons gebracht wird. Captain Roots?«
    »Ja, Madam President?«
    »In Ihrem Bericht stand, dass die vier Jungen ausgesagt haben, sie wären die ganze Nacht am Potomac-Ufer gewesen und hätten sich dort betrunken. Das war dieselbe Nacht, in der Miss Keeva am Hollow Creek aufgegriffen wurde, wo sie angeblich in Begleitung von vier Jungen war, deren Namen sie nicht nennen will.« Sie sah Roots prüfend an. »Halten Sie es für möglich, dass hier ein Zusammenhang besteht?«
    »Sie meinen, dass die Jungen gelogen haben, was den Aufenthalt am Fluss betrifft?« Roots warf einen schnellen Blick auf seinen Adjutanten. Master Sergeant Garcia sah aus, als wollte er im Erdboden versinken.
    Der Captain straffte sich. »Ich glaube nicht, Madam President. Wir haben sie einzeln befragt, und ihre Aussagen stimmten völlig überein.«
    »Und das, obwohl sie so betrunken waren, dass sie ihre Kleidung verloren haben«, sagte Mr. Black. Er nickte Roots zu. »Ist ein bisschen eigenartig, wenn man darüber nachdenkt, oder?«
    »Wir überprüfen das«, entschied die Präsidentin. »Captain Roots, lassen Sie die Jungen herbringen!«
    Das Abendrot war längst erloschen. Ein unangenehm warmer Nachtwind strich ums Weiße Haus und am Himmel über Waashton funkelten erste Sterne. Noch immer rätselte der Führungsstab über die unheimlichen Vorkommnisse von Spooky Pines. Eine Lösung des Rätsels war nicht in Sicht.
    Im Gegenteil.
    Alexandra Cross hatte die vier Jungen ins Weiße Haus bestellt. Connard war nicht daheim, als die Militärpatrouille bei ihm vorfuhr. Die Gideon-Brüder Justin und Tyler trafen geschniegelt, ordentlich gekämmt und in Begleitung ihres Vaters ein. Sie zeigten sich tief beeindruckt von der geballten Ladung Prominenz, der sie im Oval Office begegneten. Und dennoch - an ihrer ursprünglichen Aussage änderten sie nichts. Nicht ein einziges Wort.
    Es war in der Tat ein wenig merkwürdig, wie absolut übereinstimmend die Brüder von ihrer Nacht am Fluss berichteten, doch was sie sagten, hatte Hand und Fuß. Die Präsidentin fand nichts, was einen Zweifel an den Aussagen der Jungen gerechtfertigt hätte.
    Cross ließ sie gehen.
    Wenig später kehrte Master Sergeant Garcia zurück. Er war kreidebleich, konnte kaum sprechen. Garcia sollte seinen Sohn Manuel herbringen, und den schob er auch sichtlich zitternd ins Oval Office. Doch dann griff er hinter die Tür - und zog einen zweiten Manuel herein! Garcia hatte ihn vor seinem Haus angetroffen, wo er gerade das Bike abstellen wollte.
    Zwei völlig identische Jungen. Beide behaupteten im Brustton der Überzeugung, sie wären der echte Manuel Garcia. Beide erzählten, sie hätten die Nacht mit Justin, Tyler und Connard am Flussufer verbracht. Es gab so manchen im Führungsstab, der in diesen Momenten an seinem Verstand zweifelte.
    Niemand konnte sich die Sache erklären. So ließ Alexandra Cross die Jungen erst einmal ins Pentagon bringen; sie sollten unter Quarantäne gestellt und medizinisch untersucht werden. Danach würde man weitersehen.
    Aber General Garrett hatte inzwischen keine Lust mehr, weiterzusehen . Er wollte endlich wissen, wo seine Soldaten geblieben waren! Die beiden im Basiscamp der Sondereinheit Toyland Green stationierten Gleiter hatten das Umland abgeflogen, Stunde um Stunde, und nichts gefunden. Doch es war technisch unmöglich, dass

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