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280 - Der Untergang Washingtons

280 - Der Untergang Washingtons

Titel: 280 - Der Untergang Washingtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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kann.«
    »Gleichrangig, dass ich nicht lache!«, schnaubte Garrett. »Sie und diesen Versager trennen Welten!«
    »Danke, Sir! Kann ich ihn trotzdem befragen?«
    »Können Sie. Wann trifft er hier ein?«
    Roots hob die Schultern und warf einen Blick auf den Wandchronometer. »Dauert nicht mehr lange, Sir. Der Gleiter ist bereits auf dem Rückflug.«
    Garrett sah aus, als hätte er nicht zugehört. Er starrte abwesend auf seinen Schreibtisch, eine tiefe Falte zwischen den Brauen und die Lippen zusammengepresst. Einige Herzschläge lang verharrte er so. Dann sagte er nachdenklich: »Wenn das keine Massendesertion war, Roots, dann geht da drüben etwas Unheimliches vor! Ich halte nichts von Spukgeschichten, das wissen Sie. Aber so langsam habe ich das Gefühl, dass der Name, den die Zivilisten dem Sperrgebiet gegeben haben, Spooky Pines , besser passt, als er sollte.«
    »Na ja«, sagte Roots. »Es gibt eine alte Legende über die Pinien in den Appalachen. Sie sollen alle von demselben Baum abstammen, der auf Indianergebiet wuchs und die Seelen der -«
    »Roots?«, schoss Garrett scharf dazwischen.
    »Ja, Sir?«
    »Noch ein Wort und Sie sind gefeuert!«
    ***
    Weitere Stunden vergingen, ohne dass Waashton die Chance bekam, sich zu wappnen. General Garrett wollte das Ergebnis der Befragung von Captain Tremonti abwarten, ehe er weitere Schritte unternahm.
    Später würde man darüber den Kopf schütteln. Doch in der aktuellen Situation konnte Garrett nicht anders handeln. Wenn sich bestätigt hätte, dass unter seinem Oberkommando achtundsechzig Soldaten desertiert waren, wäre er die längste Zeit Oberbefehlshaber der Bunkerstreitkräfte gewesen. Verständlich, dass Garrett hoffte, die Sache innerhalb des Pentagons klären zu können.
    Doch das konnte er nicht.
    Bis Sonnenuntergang war der letzte Zweifel ausgeräumt: Es gab keine Massendesertion. Irgendetwas geschah in Spooky Pines - und was immer es war, es musste schleunigst gestoppt werden. Garrett informierte die Präsidentin.
    Abendrot hüllte Waashton in rotgoldenes Licht, als der Führungsstab zur eilends einberufenen Krisensitzung im Oval Office zusammentraf.
    Mr. Black, Miki Takeo und der ebenfalls hinzugebetene Bürgermeister teilten sich die Sofas vor dem legendären Kamin mit hohen Vertretern des Militärs. Ihre Assistenten, darunter Captain Roots, Master Sergeant Garcia, Sigur Bosh und seine Frau Kareen Hardy mussten mit der zweiten Reihe vorliebnehmen. General Garrett war zu ruhelos, um sich zu setzen. In Türnähe wanderte er auf und ab.
    »Miss Hardy. Meine Herren«, grüßte die Präsidentin knapp, während sie ihren Platz am Kopfende der Besprechungsrunde einnahm. Sie trug ein figurbetontes, taubenblaues Seidenkostüm. Trotz ihrer sorgenvollen Miene und dem künstlichen Arm sah sie hinreißend aus.
    Das Stimmengewirr verhallte. Alle Augen waren auf Alexandra Cross gerichtet, als sie zu sprechen begann.
    »Allem Anschein nach haben wir ein ernstes Problem mit der Sondereinheit Toyland Green «, hob sie an. Ihre Blicke suchten General Garrett. Dem Protokoll entsprechend hätte sie ihm jetzt das Wort erteilen müssen, doch sie merkte, wie gereizt der Mann war, und entschied sich dagegen. Ruhig und sachlich erstattete die Präsidentin Bericht: von den verschwundenen Soldaten, den als vermisst gemeldeten und wieder aufgetauchten Jungen, dem Indianermädchen Keeva und dem Tentakelmann.
    Fassungslosigkeit breitete sich aus, während sie sprach. Bei manchen schlug sie in Empörung um, kaum dass Cross geendet hatte. Seitens des Militärs gab es vehemente Einsprüche gegen die auch nur eventuelle Möglichkeit einer Massendesertion, und Mr. Black regte sich darüber auf, dass nicht schon nach dem Verschwinden der ersten Patrouille etwas unternommen wurde, um die Sicherheit der Soldaten zu gewährleisten.
    Bürgermeister Wallace wandte sich direkt an die Präsidentin. »Mit Verlaub, Madam President: Wieso erfahre ich erst jetzt, dass eine junge Bürgerin dieser Stadt am Hollow Creek aufgegriffen wurde? Hat man das Mädchen medizinisch untersucht?«
    Cross runzelte die Stirn. »Nein, so weit ich weiß, war sie unverletzt. Nur betrunken.«
    Wallace presste die Lippen zusammen, schüttelte den Kopf. Einen Moment lang schloss er die Augen. Er sah aus, als würde er gleich etwas sagen, das er nur bereuen konnte.
    »Klären Sie uns auf, Bürgermeister!«, bat Cross mit freundlichem Lächeln.
    Jethro Wallace ließ seinen Blick über Mr. Black und Miki Takeo zu General

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