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280 - Der Untergang Washingtons

280 - Der Untergang Washingtons

Titel: 280 - Der Untergang Washingtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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Mensch, meine ich.«
    »Es fällt mir schwer, das zu beurteilen«, gab Takeo zu. »Ich habe ihn als energischen, intelligenten Zeitgenossen empfunden. Sein Wissen über die Vergangen…« Er stockte. »Da!«, stieß er aus und wies er auf den Monitor, drehte ihn ein Stück zum Piloten hin, »Sehen Sie das? Auf drei Uhr.«
    Roots runzelte die Stirn. »Da unten geht jemand! Den Umrissen nach ein Mensch. Keine Tentakel. Können Sie mehr erkennen?«
    »Moment!« Takeo schwenkte das Gerät zurück und erhob sich. Er blickte aus dem Cockpitfenster. Seine kybernetischen Augen konnten das Bild näher heranzoomen und sehr viel feiner auflösen als die Sensoren des Gleiters.
    »Keine Tentakel«, bestätigte er. »Ein Mann. Ich kann sein Gesicht nicht erkennen, aber er trägt eine Uniform!«
    Roots' Hand zuckte zum Headset. »Gleiter Eins an alle! Wir haben einen Uniformierten gesichtet!« Er gab die Koordinaten durch. »Möglicherweise handelt es sich um einen der verschwundenen Soldaten. Sofortige Kursänderung auf diese Position! Eagle's Nest: Haben Sie das gehört?«
    »Haben wir, Gleiter Eins. Wie weit sind Sie vom Zielobjekt entfernt? Kommen.«
    »Nähern uns schnell. Eine halbe Meile noch, bis wir -«
    »Bleiben Sie auf Abstand!«, bellte Garrett aus dem Lautsprecher. »Unternehmen Sie nichts, bevor keine Verstärkung eingetroffen ist!«
    »Negativ!«, gab Roots zurück. »Es gibt keine Aktivitäten im Umfeld und wir haben die Zielperson klar auf dem Schirm. Sie bewegt sich auf eine Felsformation zu. Ich glaube - ja, geklärt: Sie hat uns gesehen. Sie beginnt zu klettern! Ich glaube, Sie will von uns aufgenommen werden.«
    »Sie bleiben, wo Sie sind, Roots!«, bellte General Garrett gereizt dazwischen. »Takeo, bringen Sie den Mann zur Vernunft!«
     
    First Lieutenant Geoffrey Archer grinste, als er das Gezanke über Headset verfolgte. Archer war Captain Roots direkt unterstellt, was ihn autorisierte, in dessen Abwesenheit das Kommando zu übernehmen. Widerworte gegen die Nummer Eins im Pentagon jedoch konnte sich nur der Captain erlauben. Umso ergötzlicher war es, dass Roots im Eifer des Gefechts auf dem offenen Funkkanal geblieben war, sodass ihn alle hören konnten.
    »Mit Verlaub, Sir, ich bin Zivilist!«, klang jetzt die Stimme des Androiden aus dem Lautsprecher. »Ich habe keine Befugnis, Angehörige des Militärs -«
    »Takeo: Befugnis erteilt!«, schnappte Garrett. »Roots: Wenn Sie diesen Alleingang nicht auf der Stelle beenden, degradiere ich Sie!«
    »Verdammt!«
    »Ich wusste, dass Sie das sagen würden. Und jetzt -«
    »Das meinte ich nicht«, gab Roots zurück. »Takeo, sehen Sie das auch?«
    »Roots? Was geht da vor?«
    »Sir, da unten geschieht etwas Merkwürdiges! Die Zielperson wird… dicker. Sie schwillt an, wird unförmig… o nein! Nein!«
    »Was? Roots, reden Sie mit mir!«
    »Sie platzt auf! Tentakel! Sie breiten sich aus… O mein Gott, da kommt etwas hoch! Gegensteuern, Takeo! Vollen Schub! Ich…«
    Damit brach die Verbindung ab. Nur noch Rauschen erfüllte den Äther.
    Lieutenant Archer brauchte einen Moment, um sich aus seiner Schockstarre zu lösen. Er hatte soeben den Absturz von Gleiter Eins mit angehört!
    Archer war bisher im Normaltempo geflogen - jetzt beschleunigte er auf vollen Schub. Er ahnte, was passiert war: Die Gleiter wurden von Magnetfeldern in der Luft gehalten; geriet eine Maschine in zu starke Schräglage, verlor die vertikale Magnetströmung den Kontakt zum Boden und der Flieger stürzte ab.
    Noch immer geschockt, gab Archer Instruktionen an seine Mannschaft: Gefechtsstation besetzen, bereit machen zum Bodeneinsatz.
    Garretts Angriffsbefehl kam über Funk herein. Die Stimme des Generals war fest und klar wie immer; wenn überhaupt eine Emotion darin mitschwang, dann war es Zorn.
    Die Staffel sollte die Zielkoordinaten sternförmig anfliegen und nach eigenem Ermessen das Feuer eröffnen. Archer selbst hielt eine besondere Überraschung für den Feind bereit: Gleiter Zwei flog ohne die beiden regulären Raketen. In ihrer Aufhängung an der Unterseite der Maschine waren stattdessen zwei volle Ladungen Pflanzensud eingehakt. Damit hatten sie schon das riesige Schleimwesen getötet. Hoffentlich zeigte er dieselbe Wirkung bei dem ominösen Tentakelmann.
    Auf dem Monitor des Nachtsichtgeräts erschienen grell weiße, tanzende Flecken: Etwas brannte dort unten! Archer entdeckte die Umrisse des Gleiters, noch warm vom letzten Flug. Von der Besatzung war nichts zu sehen.
    »Sie

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