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281 - Bausteine des Lebens

281 - Bausteine des Lebens

Titel: 281 - Bausteine des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Aussicht alles andere als gefiel.
    »Wir müssen immer in seiner Nähe sein, sonst holt uns der Schwarze Tod. Alles ist wie immer, nur dass wir nun selbst bestimmen können, wohin wir mit den Überresten des Bewahrers reisen.«
    Matt seufzte. »So leid es mir tut, aber so ist es wohl.« Er warf einen Blick auf Jenny. »Und die Unsterbliche kann euch dabei auch nicht helfen. Sag es ihnen, Canucklehead.«
    »Dass du dich immer noch daran erinnerst«, wunderte sich Jenny, als Matt den alten Spitznamen aus ihrer gemeinsamen Zeit bei der Air Force benutzte, den sie wegen ihrer kanadischen Herkunft erhalten hatte. »Es stimmt: Ich altere nur deshalb nicht, weil ich einmal durch einen Strahl gegangen bin, der die Zeit in meinem Körper sehr langsam ablaufen lässt«, erklärte sie. »Mit eurem Hüter oder den Nanobots hat das nichts zu tun. Ich bin auch verwundbar und kann an einer Verletzung sterben. Nur älter werde ich nicht. Jedenfalls nicht sichtbar.«
    »Das hast du gewusst?« Ruuk sprang auf. »Warum hast du uns das nicht gleich gesagt, du elendes Weib?« Sein heftiger Ausbruch riss alle Anwesenden von den Stühlen. Aruula hatte ihr Schwert gezückt und richtete die Spitze auf den wutschnaubenden Mann.
    Ann kam aus ihrer Ecke herbeigeflitzt und stellte sich in der gleichen Pose mutig vor ihre Mom. »Lass sie in Ruhe!«, kreischte sie. Teggar musste sich die Ohren zuhalten, so schrill war die Stimme des Mädchens.
    Jenny hob beschwichtigend die Hände. »Jetzt setzen wir uns alle wieder hin und beruhigen uns, okee?«, sagte sie und ging mit gutem Beispiel voran. Knurrend ließ sich Ruuk von Teggar zurück auf seinen Stuhl ziehen. Aruula und Ann senkten die Schwerter. Die Frau von den Dreizehn Inseln zwinkerte dem Mädchen aufmunternd zu. Gut gemacht! Dann setzte sie sich und fixierte Ruuk. Der Mann war gefährlich. Besser, sie behielt ihn im Auge , auf ihre Art…
    »Ich wusste von der Wirkung des Strahls, ja«, gab Jenny zu. »Aber warum ihr unsterblich wart, davon ahnte ich nichts! Ich dachte, ich könnte es herausfinden, wenn ihr etwas länger bei uns bleiben würdet, und euch helfen.«
    »Trotzdem!«, ereiferte sich Ruuk und sprang nur deshalb nicht erneut auf, weil Teggar ihn an der Schulter fasste. »Wenn wir das gewusst hätten, wären wir viel eher zu der Entscheidung gelangt, die wir euch mitteilen wollten.«
    Chiiftan Teggar erhob sich und stellte sich hinter seinen Bruder und ehemaligen Erzfeind. »Schon länger sind in meinem Clan Stimmen laut geworden, ins Verbotene Land, in unsere Heimat zurückzukehren. Nachdem wir nun wissen, dass ihr uns nicht helfen könnt, werden wir morgen abreisen.«
    Pieroo schaute die beiden ungläubig an. »Aber ihr könnt doch nicht…?«
    »Was?«, wollte Teggar wissen. »Unser eigenes Leben leben?« Der Chiiftan schüttelte den Kopf. »Wir wissen jetzt, was wir wissen wollten. Auch wenn es nicht unseren Hoffnungen entspricht. Jetzt kehren wir zurück in unser altes Leben.« Er klopfte Ruuk auf die Schulter. »Und ab jetzt wird Frieden herrschen am See. Wenn dies das Ergebnis unserer Irrfahrt ist, hat sie sich gelohnt…«
    »Es wird niemals Frieden geben!«, fauchte Ruuk nur zwei Stunden später. »Nicht, solange mein Bruder und sein Clan darüber bestimmen, was mit dem Hüter geschieht und wo wir uns niederlassen!«
    »Wir wollen nicht zurück an den See«, stimmte Mecdoof zu, und die vier anderen Überlebenden ihres ehemaligen Dorfes klopften zustimmend mit den Knöcheln auf den Holztisch in Ruuks Stube.
    »Und hier wollen wir auch nicht bleiben!«, rief Pita. Der alte Mann und noch vier weitere aus dem Teggar-Clan wohnten ebenfalls dieser geheimen Unterredung bei, zu der Ruuk sie eingeladen hatte. »Sollen die Verrückten von Corkaich doch ihr Boot alleine bauen! Ich jedenfalls mache keinen Handschlag mehr!« Er schlug mit der flachen Hand auf die Tischfläche. »Du hast uns von Ruukwood erzählt«, wandte er sich an den Mann, der früher auch sein Feind gewesen war. »Dort möchte ich leben, nicht am See, wo mich alles an Merri und ihr unseliges Ende erinnert!«
    »So geht es uns allen!«, stimmte ein weiterer von Teggars Männern zu. »Wenn der Chiiftan wieder zurück in sein Dorf will, dann ohne uns!«
    Ruuk nickte zufrieden. »Dann ist es also beschlossen. Wir brechen noch heute Nacht auf. Und wir werden den Hüter mit uns nehmen.«
    ***
    Matt und Aruula kuschelten sich in dem warmen Bett aneinander. In der letzten Zeit hatten sie auf den eher engen und unbequemen

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