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281 - Bausteine des Lebens

281 - Bausteine des Lebens

Titel: 281 - Bausteine des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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bewohnten. Das Mädchen hatte sich in eine Zimmerecke zurückgezogen und trainierte mit ihrem Kurzschwert. Ab und zu blickte Ann aufmerksamkeitsheischend zu ihnen herüber und fuchtelte solange mit der Klinge in der Luft herum, bis ihr jemand bewundernd zunickte. Dann lächelte sie und widmete sich einer neuen Übung.
    Matt ging im Kopf noch einmal durch, was Teggar ihm erzählt hatte. Er verglich Zeiträume und Ereignisse, versuchte sich zu erinnern, ob das, was er über die »Kinder des Hüters« wusste, damit in Einklang zu bringen war. Schließlich seufzte er und fixierte die beiden Männer. »Ich weiß, es hilft euch nichts, aber ich bedauere, was damals geschehen ist«, sagte er. »Durch unser Verschulden ist euch der Hüter genommen worden, und das kann man nicht wieder gutmachen.«
    »Verdammt richtig!«, meinte Ruuk.
    Matt sah einen wässrigen Glanz wie von Tränen in seinen Augen.
    »Was ich aber tun kann, ist euch erklären, was und warum es euch widerfahren ist«, eröffnete er. »Auch wenn ich selbst nicht genau durchblicke, warum ihr überhaupt noch am Leben seid, da der Hüter doch tot ist. Aber das können wir leicht herausfinden…«
    Teggar setzte sich auf. »Was meinst du, Maddrax?« Auch Jenny und Pieroo hörten aufmerksam zu.
    »Als wir damals bei euch am See waren, da fanden wir das Geheimnis eurer Unsterblichkeit heraus«, erinnerte sich Matt. »Jed Stuart untersuchte die Rückstände, die der Schwarze Tod hinterließ, und fand unzählige Nanobots, die sich in euren Körpern befinden.«
    »Nano… was?« Ruuk machte eine ratlose Geste.
    »Das sind winzig kleine Maschinen, die in euch leben«, erläuterte Aruula. »Sie arbeiten in etwa so wie ein Puuzerfisch. Sie schwimmen durch eure Körper und reparieren ihn, wenn er kaputt geht. Sie sorgen dafür, dass ihr niemals krank oder älter werdet.«
    Matt grinste. Genau so hatte er vor etwa sechs Jahren seiner damals noch ziemlich unbedarften Gefährtin den Sachverhalt erklärt. Sie schien sich genau daran zu erinnern - und daran, dass sie diesen Vergleich verstanden hatte.
    »Das Problem bei diesen winzigen Maschinen ist, dass sie sich unkontrolliert und endlos vermehren, wenn sie sich zu weit von ihrem ursprünglichen Stamm entfernen«, fuhr Matthew fort. »Dieser Stamm war der im Körper des Hüters.«
    »Ich beginne zu verstehen«, murmelte Teggar, aber Matt war sich nicht sicher, ob dem wirklich so war.
    »Eigentlich hättet ihr sterben müssen, als der Hüter von euch ging«, überlegte der Mann aus der Vergangenheit laut. »Oder zumindest verwundbar werden.«
    »Waren wir ja auch«, erinnerte Ruuk ihn an die Ereignisse auf der Insel im See, unmittelbar nachdem der Bewahrer verstorben war.
    »Stimmt«, erkannte Matthew. »Offenbar hat es da so eine Art… Anpassung an die neue Situation gegeben. Irgendwie müssen die Nanobots im Körper des Hüters überlebt haben. Ich vermute, sie haben sich in die Knochenstruktur des Wesens zurückgezogen, als sie merkten, dass sie das lebenswichtige Gehirn nicht rekonstruieren… wiederherstellen konnten. Das heißt, die Nanobots blieben grundsätzlich aktiv, stellten aber die Funktion im Körper des Hüters ein. Das dauerte eine Weile, aber nachdem die Anpassung abgeschlossen war, nahmen zumindest die Einheiten in euren Körpern ihre Arbeit wieder auf.«
    »Und schon waren wir wieder unsterblich«, schloss Teggar.
    »Faszinierend«, staunte Jenny mit offenem Mund. Pieroo schwieg, aber auch er nickte bestätigend.
    »Kommen wir zu der Zeit, in der ihr euch frei bewegen konntet, aber auch verwundbar wart«, versuchte er weiter zu rekapitulieren, was vorgefallen war. »Aufgrund des Zeitraums nehme ich an, dass dies die EMP-Phase war…«
    »Was für eine Faser?«, fragte Ruuk.
    »Ein Zeitraum, in dem nirgendwo auf der Welt die Tekknik der Alten funktionierte«, erklärte Matt. »Es würde zu weit führen, euch die Hintergründe zu erklären, nur so viel: Ein mächtiges fremdes Wesen war erwacht und wirkte einen Zauber, der alle Geräte unbrauchbar machte - auch die winzigen Nanobots in euren Körpern. So konntet ihr euch vom Hüter entfernen, ohne dass sie sich unkontrolliert vermehrten. Als das Wesen nach eineinhalb Wintern die Erde verließ, endete auch der Zauber, die Nanobots funktionierten wieder und ihr musstet zum Hüter zurückkehren.«
    Die beiden Schotten nickten verstehend. »Das heißt, wir sind auf ewig an den Hüter gebunden«, stellte Ruuk resignierend fest. Es war ihm anzusehen, dass ihm diese

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