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284 - Augen der Ewigkeit

284 - Augen der Ewigkeit

Titel: 284 - Augen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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nach unten. In unterirdische Gewölbe.
    Mist! Da würde es keine Fenster geben, die er zerschießen konnte. Dort unten waren die Morlocks in ihrem Element und ihnen überlegen.
    Matt sah zu Aruula. Die hielt die Augen geschlossen und den Kopf leicht geneigt. Sie lauschte .
    »Nach oben!«
    »Und die Morlocks?«
    »Die Angst, die sie spüren, entfernt sich. Sie fliehen.«
    Matt zweifelte nicht daran, dass sie recht hatte. Hintereinander stürzten sie die Treppe hoch, versäumten dabei aber nicht, jedes Fenster freizulegen, an dem sie vorbeikamen. Im ersten Stock stießen sie nur auf zwei leere Räume, doch im zweiten Geschoss wurden sie fündig.
    Eine mit zwei Balken gesicherte Tür.
    »Dahinter ist er«, flüsterte Aruula. »Aber ich spüre noch etwas anderes. Trotz, Wut, Hass.«
    »Onrii?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Gleich werden wir es sehen.«
    Matt entfernte die Querbalken aus den Halterungen, während Aruula den Rest der Etage nach Morlocks durchsuchte. Er öffnete die Tür und trat einen Schritt in den Raum dahinter.
    Aus der Dunkelheit kam ein Schatten angeflogen und riss ihn um. Ein Zischen erklang, das sich wie Sessess anhörte.
    Zum zweiten Mal schlug die Taschenlampe auf den Boden, ohne Schaden zu nehmen. Sie blieb so liegen, dass sie einen verschreckten Jungen beleuchtete, den die Morlocks an einen Stützbalken in der Mitte des Raumes gebunden hatten.
    Onrii.
    Matt hatte keine Zeit, sich über darüber zu freuen, dass sie ihn gefunden hatten. Auf ihm hockte ein zäher, aber erstaunlich kräftiger Bursche von einem Morlock. Er presste Matts Hände auf den Boden, dass dieser den Driller nicht einsetzen konnte. Die Kreatur besaß nur ein Auge. Die andere Seite zierte eine kreuzförmige Narbe.
    Der Morlock riss den Mund auf und präsentierte ein ansehnliches Gebiss. Etwas Speichel tropfte Matt ins Gesicht.
    Der Kopf des Wesens schoss vor. Kein Zweifel: Er wollte ihm die Kehle durchbeißen!
    »Vergiss es«, keuchte Matt.
    Er ließ den eigenen Kopf nach oben schnellen und traf mit der Stirn das Nasenbein des Angreifers. Der heulte auf. Sofort ließ die Körperspannung nach und Matt stieß ihn von sich. Er rappelte sich auf, da kam der Morlock schon wieder auf ihn zu. Gerade als Matt den Driller hochreißen wollte, verharrte der Weißhaarige in der Bewegung.
    Aus der Brust ragte ihm plötzlich eine metallische Spitze, auf die er mit seinem einem Auge herabglotzte. Aruulas Schwert!
    Die Klinge verschwand und der Morlock stürzte zu Boden.
    Der Rest war ein Kinderspiel. Sie befreiten Onrii von seinen Fesseln und verließen mit ihm das Schatoo Dafree, ohne noch einem weiteren der Nachtwesen zu begegnen. Lediglich der Marsch über die teilweise eingestürzte Brücke gestaltete sich schwierig, da Onrii noch wackelig auf den Beinen war. Aber letztlich meisterten sie auch dieses Hindernis.
    Da ertönte aus der Richtung, in der PROTO stand, ein lautes Krachen und Splittern. Matt und Aruula hielten für einen Moment inne und sahen sich an. Dann rannten sie los.
    ***
    Xij saß im Schneidersitz auf dem Pilotensessel und genoss es, die Steuerung des Panzers für sich alleine zu haben - auch wenn sie PROTO nicht bewegte. Aber sie studierte in aller Ruhe die Armaturen, Anzeigen und Skalen. Und immer wieder glitt ihr Blick zum Monitor, auf dem sie das Portal zur Schatzkammer sehen konnte.
    Schräg hinter sich bemerkte sie eine Bewegung. Roos. Auch sie bannte der Anblick. »Ob sich das Tor jemals für jemanden öffnen wird?«, fragte sie.
    »Von selbst ganz bestimmt nicht.«
    »Aber die Legende…«
    Xij winkte ab. »Vergiss diese alte Geschichte. Das Tor stammt noch aus der Zeit vor Kristofluu . Wenn dahinter jemals Menschen waren, leben die seit Jahrhunderten nicht mehr. Und einen Gott wirst du dort ganz sicher nicht finden.«
    Roos ließ die Schultern sacken. »Es fällt mir schwer, das zu glauben.« Sie stieß ein unsicheres Lachen aus. »Denn immerhin existieren die Dämonen ja wirklich. Warum also nicht auch der Gott?«
    Ja, warum nicht auch der Gott? Xij musste sich eingestehen, dass sie zu gerne wüsste, was sich hinter dem Tor befand. Vermutlich Relikte aus der Zeit vor dem Kometen. Aus einer Zeit, aus der auch Matt Drax stammte.
    Sie fällte eine Entscheidung. »Weißt du was? Warum sehen wir nicht einfach nach?«
    Roos Gesicht wurde aschfahl. »Aber… aber das ist unmöglich! Das Tor hat sich für Onrii und mich nicht geöffnet. Und einen anderen Eingang haben wir nicht gefunden. Wie sollten wir da nachsehen

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