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288 - Labyrinth der Guule

288 - Labyrinth der Guule

Titel: 288 - Labyrinth der Guule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Oberkörper verkrallt - und biss seitlich in den Kopf des Chefexekutors!
    Alastar brüllte wie am Spieß. Er warf sich herum und versuchte den Feind auf seinem Rücken an der Gangwand zu zerquetschen. Dunkles Blut rann an der Seite seines Halses herab. Es glänzte rubinrot im Schein von Rulfans Fackel, der Alastar zur Hilfe kam und mit dem Säbel ausholte.
    Doch da hatte der Chefexekutor bereits eines seiner Messer gezogen und rammte es, ohne ein genaues Ziel zu sehen, dem Guul in den Hals.
    Das Wesen röchelte und löste sich von Alastar. Blut spritzte - aber nicht nur das der Kreatur.
    Alastars linke Schädelseite war eine einzige rote, feucht glänzende Fläche. Wo eben noch ein Ohr gewesen war, klaffte jetzt eine Wunde. Der Guul hatte es ihm abgebissen!
    Der Exekutor schien den Schmerz noch gar nicht zu spüren. Er wirbelte herum, packte den Guul und warf ihn mit einem Wutschrei in die Tiefe. Sekunden später ertönte ein dumpfes Klatschen aus der Finsternis, die auf dem Grund des Schachtes nistete.
    Von seiner tieferen Position aus konnte Matthew nicht erkennen, wie schwer Alastar verletzt war. Dass der Exekutor vor Schmerzen brüllend und gekrümmt durch das Tor taumelte, verhieß allerdings nichts Gutes.
    Matt und Aruula rannten, immer drei Stufen auf einmal nehmend, zu Xij und Rulfan hinauf. Hinter der Schuttbarriere hörte man das Heulen und Brüllen der eingeschlossenen Guule, das aber von Alastars Kreischen fast übertönt wurde.
    Als er oben am Tor angelangt war, warf Matt einen Blick zurück. Aruula war mitten auf der Treppe stehen geblieben und hatte sich umgewandt. Sie befürchtete wohl, dass die Guule freikämen, aber die Schutzwand hielt. Sie hatten eine Galgenfrist errungen, die aber nicht lange vorhalten würde. Sicher waren noch viel mehr Guule in dem Labyrinth unterwegs und konnten jeden Augenblick in einem der anderen Ausgänge auftauchen.
    »Das hält eine Weile!«, rief Matt seiner Geliebten zu. »Keine Sorge!«
    Aruula sicherte immer noch, kam aber rückwärtsgehend die Treppe hinauf.
    Da ließ ein Rumpeln wie von herabstürzendem Gestein alle innehalten. Auch Aruula schaute sich fragend um. Ein Knacken ertönte, ein leises Rascheln, als Sand und Staub zu rieseln begannen. Matt starrte auf die gegenüberliegende Wand, hinter der die Höhle eingebrochen war, und erkannte mit jähem Schrecken, was geschah.
    Ein großer gezackter Riss zog sich die Felswand empor. An den Seiten der freischwebenden Treppenkonstruktion platzten kleine Steinchen weg. Offenbar war der verwitterte Stein instabil geworden und gab nach. Die Treppe drohte in den Abgrund zu stürzen.
    Und mit ihr…
    »Aruula!«, brüllte Matt und wollte zu ihr. Rulfan erwischte ihn am Arm und hielt ihn zurück.
    Keine Sekunde später brach vor Matts Schuhspitzen die Treppe weg. Ein ohrenbetäubender Knall besiegelte das Schicksal der Konstruktion. Ein großes keilförmiges Stück löste sich aus der Treppenmitte, trennte Aruula und die Gefährten voneinander. Die Kriegerin kämpfte sichtlich mit sich, einen halsbrecherischen Sprung zu wagen - aber der Absatz lag einfach zu hoch, um ihn zu erreichen.
    Wenigstens hielt, von der größten Spannung befreit, der Rest der Treppe. Vorerst. Aruula sah zu, den jenseitigen Absatz zu erreichen.
    Da! Wieder erklang das Reiben von Stein auf Stein… ein Knirschen und Rascheln…
    Matt beobachtete mit weit aufgerissenen Augen, wie Aruula aus seinem Blickfeld verschwand. Die Treppe gab endgültig nach und kippte zur Seite.
    »Nein!«, keuchte Matt. » Nein! «
    Dann kam Aruula wieder in Sicht.
    Auf dem stürzenden Treppenteil war sie in die Knie gegangen und wartete auf den richtigen Moment. Dann schnellte sie hoch, überwand im Sprung den gähnenden Abgrund - und landete auf einer weiteren, unversehrten Treppe, die sich weiter unten über den Schacht spannte. Dort krallte sie sich fest, zog sich hoch und kam auf die Beine. Schnell rettete sie sich auf den festen Vorsprung, der in ein weiteres Tor mündete.
    Schwer atmend warf sie sich dort zu Boden.
    »Aruula!«, brüllte Matt. »Alles in Ordnung?« Er konnte es nicht fassen. Diese akrobatische Einlage war unglaublich gewesen. Wieder bestätigte sich, dass der Mensch in Notsituationen über sich hinauswachsen konnte.
    Aruula blickte zu ihm empor. Die Anstrengung und der Schock kämpften in ihrem Gesicht miteinander und ließen hektische rote Flecken auf bleicher Haut erscheinen. »Ich bin okee!«, rief sie, noch immer außer Atem. »Nichts

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