Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2884 - Im Netz der Spinne

2884 - Im Netz der Spinne

Titel: 2884 - Im Netz der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
endlich eine Nachricht von den Entführern bekommen. Darauf spekulieren diese Dreckskerle wahrscheinlich.«
    »Ja, und diese Suppe werden wir ihnen versalzen. Wir sind schon mit ganz anderen Gegnern fertiggeworden.«
    Phil klang kämpferisch, und das war auch gut so. Mir ging das ungewisse Schicksal der drei Kleinkinder ebenfalls an die Nieren. Aber wenn wir uns dadurch unsere Konzentration rauben ließen, dann hatten die Gangster schon gewonnen.
    Die Vorschule Clever Kids befand sich in einer schönen Stadtvilla, zu der ein privater Spielplatz gehörte. Ein Security-Mann von einem privaten Sicherheitsdienst nickte uns zu, als wir das Gebäude betraten. Er kannte Phil und mich bereits, außerdem hatten wir unsere FBI-Marken an unseren Revers befestigt. Das Sicherheitspersonal war schon vor der ersten Entführung vor Ort gewesen, aber offensichtlich hatte es nichts genützt. Die Verbrecher hatten genau gewusst, wo sich die Securitys aufhielten und wann sie zuschlagen mussten, um ihre Taten erfolgreich verüben zu können.
    Irgendwo im Haus sangen helle Kinderstimmen ein Lied. Nach den Entführungen ließen einige Eltern ihren Nachwuchs lieber daheim. Aber die meisten Familien vertrauten ihre Kinder nach wie vor der teuren privaten Erziehungseinrichtung an. In der Vorschule Clever Kids konnten die Kleinen nicht nur malen, singen und spielen, sondern sogar Chinesisch lernen. Das hatten wir bei unseren früheren Besuchen erfahren. Hier wurde Amerikas zukünftige Elite auf ihre Führungsrolle vorbereitet.
    Wir gingen einen der langen Korridore entlang.
    »Jerry, bevor du um Mitternacht an der Flushing Avenue unseren Informanten triffst, sollten wir auf jeden Fall ins Krankenhaus fahren. Luisa Rodriguez muss einfach gesehen haben, wer auf sie gefeuert hat. Der Schuss ist auf eine geringe Distanz abgegeben worden, das hat sich aus der Lage des Körpers ergeben. Der Wagen hat nur kurz an der Bordsteinkante gehalten, in diesem Punkt waren sich die Zeugen ausnahmsweise einig.«
    »Ja, diesen Krankenbesuch machen wir auf jeden Fall. Aber solange die Ärzte Luisa Rodriguez nicht für vernehmungsfähig erklären, sind uns die Hände gebunden. Sie muss ja auch wieder so weit bei sich sein, dass wir mit ihrer Aussage etwas anfangen können.«
    Wir suchten zunächst Patricia Banks auf. Die Leiterin der Vorschule empfing uns in ihrem Office, das im altenglischen Stil eingerichtet war. Holzvertäfelte Wände und Ölgemälde mit Jagdszenen verbreiteten eine Atmosphäre von Wohlstand und Gediegenheit.
    Patricia Banks war eine attraktive Frau Anfang vierzig, die stets ein Geschäftskostüm in dezenten Farben trug. Aber ihr schönes Gesicht drückte große Besorgnis aus. Es war offensichtlich, wie stark sie durch die Verbrechen an ihrer Schule mitgenommen wurde. Die Direktorin bat uns, in den schweren ledernen Clubsesseln Platz zu nehmen. Dann setzte sie sich uns gegenüber und schlug ihre langen Beine übereinander.
    »Guten Tag, Agents. Wir kennen uns ja nun schon ein wenig. Immer wenn ich Sie sehe, hoffe ich auf einen Durchbruch in diesem unglückseligen Fall. Ich habe seit der ersten Entführung kaum ein Auge zugetan. Haben Sie eine Spur?«
    Patricia Banks hatte wirklich dunkle Ringe unter den Augen. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, dass sie keine Ruhe fand.
    »Vielleicht, Miss Banks«, erwiderte ich. »Sagt Ihnen der Name Spinne etwas?«
    Die Vorschulleiterin schien angestrengt nachzudenken, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Nein, Agent Cotton. Ich nehme an, dass damit nicht die Stockmutter eines Bienenstocks gemeint ist, nicht wahr?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dieser Name fiel im Zusammenhang mit Tatverdächtigen.«
    Patricia Banks wurde richtig aufgeregt.
    »Dann haben Sie also endlich einen vielversprechenden Hinweis? Ich werde mich überall umhören, das verspreche ich Ihnen. Wenn irgendjemand hier im Haus etwas über diese Spinne weiß, dann werde ich es herausfinden.«
    »Wir sind für jede Unterstützung dankbar, aber wir würden uns auch gern selbst unter Ihrem Personal umhören. Selbst kleinste Hinweise können wichtig sein.«
    »Selbstverständlich, Agent Cotton. Momentan sind allerdings nicht alle meine Mitarbeiter im Einsatz. Aber ich kann die Fehlenden telefonisch veranlassen, hier zu erscheinen.«
    Patricia Banks ging zu ihrem Schreibtisch, um die Telefonate zu führen. Ihr schien wirklich sehr daran gelegen zu sein, diesen Fall zu einem glücklichen Abschluss zu bringen. Die Entführungen waren natürlich auch

Weitere Kostenlose Bücher