2885 - Flammen tilgen alle Spuren
Unfall gekommen war, und als Cinderella das Datum nannte, war für mich schlagartig klar, dass Theo unmöglich zu den Feuerteufeln gehören konnte, die wir suchten. Ich sagte ihm das und ließ auch durchblicken, wer dafür gesorgt hatte, dass wir hier waren.
»Dad.« Theo nickte bitter. »Ja. Das sieht ihm ähnlich. Er traut mir einfach alles zu. Kann sich nicht vorstellen, dass ich mich jemals ändern werde. Aber es ist passiert. Neala hat einen anderen Menschen aus mir gemacht. Seit ich mit ihr zusammen bin, habe ich nichts mehr angezündet. Und ich werde so etwas auch nie wieder tun. Mir ist heute klar, dass dieser Trieb pathologisch ist, und ich weiß auch, wie ich erfolgreich dagegen ankämpfen und ihn so weit unterdrücken kann, dass er so gut wie überhaupt nicht mehr vorhanden ist.«
Seine Worte stimmten Neala Rowland versöhnlich. Sie sah Phil und mich an. In ihrem Blick war jetzt sehr viel Wärme. »Er hat mir seine krankhafte Neigung gebeichtet. Wir haben darüber sehr viel und sehr lange geredet, und ich habe ihm geholfen, darüber hinwegzukommen.«
Okay, Theo Sharp gehörte also nicht zu dem gesuchten Quintett, aber er wusste, was diese Leute getan hatten.
»Haben Sie irgendeinen Verdacht?«, erkundigte ich mich.
Er schüttelte den Kopf. »Sorry, Agent Cotton. Ich kann Ihnen leider nicht helfen.«
***
Sie fuhren mit der U-Bahn in Richtung Staten Island. Der Waggon, in dem sie saßen, war fast leer. Dennoch sprach Killer sehr leise.
»Wir müssen vorsichtig sein«, sagte er. Er musterte Hurricane und Devil. »Seid ihr bewaffnet?«
Die beiden nickten. Sie sahen sich kurz um, öffneten dann ihre Jacken und zeigten ihm ihre Kanonen.
»Gut«, sagte Killer. Er hatte seinen Komplizen von dem Anruf erzählt, der ihn auf der Park Avenue erreicht hatte. »Spongebob und Munster leben nicht mehr, und wir stehen auf der Liste ihres Mörders.«
Devil schloss seine Jacke wieder. »Scheiße.«
»Wieso weiß er von uns?«, fragte Hurricane.
Killer zog die Schultern hoch. »Irgendwie muss was durchgesickert und ihm zu Ohren gekommen sein.«
»Und was tun wir jetzt?«, fragte Devil. »Lösen wir uns auf? Gehen wir in den Untergrund? Machen wir weiter? Hören wir auf? Schlagen wir zurück?«
»Zurückschlagen würde mir gefallen«, knurrte Hurricane. Ein grimmiger Ausdruck kerbte sich um seine Mundwinkel. »Aber dazu müssten wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.«
Der Zug hielt. Ein Puerto Ricaner mit Rastalocken stieg aus. Zwei Schwarze stiegen ein und setzten sich. Der Zug fuhr weiter.
Devil massierte seinen Nacken. »Wenn er so schnell mit Spongebob und Munster fertig wurde, hat er was drauf.«
Killer nickte. »Deshalb müssen wir vorsichtig sein. Seht euch lieber einmal zu viel als einmal zu wenig um.«
Hurricane legte die Hand auf sein Schießeisen. »Wenn ich einen sehe, der mir verdächtig vorkommt, schaffe ich ihn mir augenblicklich vom Hals.«
»Wir müssen noch mehr als bisher in Verbindung bleiben, damit wir im Bedarfsfall sofort reagieren können«, sagte Killer. »Eure Handys müssen immer eingeschaltet bleiben, und sorgt dafür, dass der Akku stets aufgeladen ist.«
»Und wie geht es geschäftlich weiter?«, erkundigte sich Devil.
»Da werden wir nicht kürzertreten«, gab Killer rau zur Antwort. »Das kommt gar nicht in Frage.«
»Du hast neulich von ’nem Numismatiker gesprochen«, sagte Hurricane.
»Richtig«, bestätigte Killer.
»Ist die Sache inzwischen spruchreif?«, wollte Hurricane wissen.
»In spätestens vierundzwanzig Stunden schlagen wir zu«, erklärte Killer.
Der Zug fuhr in die nächste Station ein. »Wir steigen aus!«, sagte Killer.
***
Tags darauf brachte Marty Garrett unverhofft einen wichtigen Stein ins Rollen. Phil saß mir im Büro gegenüber.
»Ich glaube, ich kann dich glücklich machen, G-man«, sagte der V-Mann aufgekratzt zu mir.
»Auf welche Weise?«, erkundigte ich mich und drückte den Telefonhörer etwas fester an mein Ohr.
»Ich hab was für euch.«
»Schieß los«, forderte ich Marty Garrett auf.
»Ein Ring ist aufgetaucht«, sagte Marty. »Aus dem Besitz von Katara und Zuko Tseng.«
»Wo?«, fragte ich elektrisiert.
»Bei einem Hehler«, antwortete er. »Ist ’n Frischling. Ein Grünschnabel. Noch nicht lange im Geschäft und deshalb auch noch nicht besonders sicher, wenn es darum geht, eine Ware richtig einzuschätzen«, sagte Marty. »Ob sie echt ist. Wie viel sie wert ist und so weiter. Deshalb hat er Chris Garner hinzugezogen.
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