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2885 - Flammen tilgen alle Spuren

2885 - Flammen tilgen alle Spuren

Titel: 2885 - Flammen tilgen alle Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
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gelangweilt an.
    »Und wo bist du?«, wollte Killer wissen.
    »Vielleicht in deiner Nähe«, sagte der Anrufer orakelhaft. »Vielleicht kann ich dich in diesem Augenblick sogar sehen.«
    Killer drehte sich um die eigene Achse, hatte aber mit seiner Suche keinen Erfolg.
    »Wer bist du?«, fragte er hasserfüllt.
    »Ganz bestimmt nicht dein Freund«, antwortete der Unbekannte.
    »Was willst du?«
    »Ich will Rache, du Ratte«, knurrte der Fremde. »Und ich werde sie bekommen.«
    ***
    Im Dirty Venus lernten wir Yonata kennen. Mann? Frau? Wir wussten es nicht. Sie kleidete sich zwar wie eine Frau, hatte aber die Stimme eines Mannes. An der Stange arbeitete sie nicht, weil sie da sehr viel weniger hätte anhaben müssen, und das ließ mich annehmen, dass wir es eher mit einem Kerl zu tun hatten.
    Sie war sehr attraktiv, topelegant und perfekt geschminkt, hatte langes, dunkles, seidiges Haar, schmale Hände mit schlanken Fingern und bewegte sich mit unglaublicher Grazie. Aber ihre Brust war ziemlich flach und ihre dunkle Stimme … Egal.
    Wir hatten uns entschieden, den Weg über Cinderella zu nehmen, um an Theo heranzukommen. Wenn er wirklich Dreck am Stecken hatte, dann war diese Vorgehensweise auf jeden Fall unauffälliger.
    Wir spendierten Yonata einen Drink und spielten von Anfang an mit offenen Karten. Im Lokal ging es hoch her. Alle Stangen waren besetzt, und die nahezu ausschließlich männlichen Gäste hatten großen Spaß daran, den spärlich bekleideten Mädchen bei der Arbeit zuzusehen.
    »Cinderella hat heute frei«, sagte Yonata.
    »Wissen Sie, wo sie wohnt?«, fragte ich.
    Yonata ging nicht darauf ein.
    »Cinderella hat einen Freund«, versuchte Phil einen Vorstoß.
    »Theo«, bestätigte Yonata.
    »Mit dem möchten wir uns unterhalten«, sagte ich. »Kennen Sie ihn?«
    »Nein. Cinderella hat mir nur von ihm erzählt. Scheint die große Liebe zu sein zwischen den beiden. Ich gönne es Cinderella. Sie hatte mit Männern bisher immer nur Pech. Wenn Sie die Absicht haben, Theo hinter schwedische Gardinen zu bringen, kriegen Sie keine Adresse von mir. Dann haben Sie mir den Drink umsonst spendiert.«
    »Wir brauchen eine Auskunft von ihm«, sagte Phil. »Das ist alles.«
    Yonata überlegte ziemlich lange. Man konnte fast hören, wie es in ihrem Kopf arbeitete. In dieser Zeit brachte sie den Drink in Sicherheit, indem sie ihr Glas leerte.
    Es hätte keinen Zweck gehabt, sie unter Druck zu setzen. Damit hätten wir bei ihr bestimmt nichts erreicht. Schließlich gab sie sich den erhofften Ruck und verriet uns Cinderellas Adresse.
    Bereits zehn Minuten später standen wir bei Neala Rowland alias Cinderella auf der Matte. Ich läutete. Sie öffnete, trug einen hellgrauen Jogging-Anzug, mindestens zwei Nummern zu groß. Vielleicht gehörte er Theo.
    »Was gibt’s?«, fragte sie reserviert.
    Ich wies mich aus und nannte unsere Namen. »Wir möchten zu Theo.«
    »Zu wem?«
    »Zu Theo«, sagte Phil. »Ist er da?«
    »Er muss da sein«, sagte Cinderella.
    Phil blinzelte irritiert. »Ich verstehe nicht.«
    »Er kann nicht weg.«
    »Wieso nicht?«, fragte mein Kollege. »Was haben Sie mit ihm gemacht? Ihn ans Bett gefesselt oder so?«
    »Das ist nicht nötig. Er bleibt freiwillig im Bett.«
    Sie ließ uns ein und führte uns ins Schlafzimmer. Theo Sharp lag tatsächlich im Bett und machte keinen besonders fitten Eindruck.
    »Besuch für dich, Theo. FBI.«
    Er machte ein Gesicht, als würden wir ihn anwidern. »Ich bin begeistert.«
    Wir wollten wissen, weshalb er im Bett lag.
    »Ich habe ihn heute Morgen aus dem Krankenhaus geholt«, erklärte Cinderella.
    »Weshalb war er drinnen?«, erkundigte sich Phil.
    »Motorradunfall«, lautete Neala Rowlands trockene Antwort. »Er hat sich eine Harley zwischen die Schenkel geklemmt und ist damit beinahe in den Tod gerast. Nicht mal zwanzig Kilometer weit kam er. Dann war Schluss.«
    »Der Truck kam von links«, verteidigte sich Angelo müde. »Ich hatte Vorfahrt.«
    »Ja«, schnappte Cinderella leidenschaftlich, »das hätte ich auf deinen Grabstein meißeln lassen, wenn du draufgegangen wärst.« Sie wandte sich wütend an uns. »Er lag tagelang im Koma. Ich hatte wahnsinnige Angst um ihn. Die Ärzte zweifelten daran, ihn durchzubringen. Jedes Mal, wenn mein Telefon klingelte, dachte ich: Jetzt sagen sie dir, dass er es nicht geschafft hat. Verdammt, ich wollte nicht, dass er auf die Maschine steigt. Ich habe ihn gebeten, es nicht zu tun.«
    Ich wollte wissen, wann es zu dem

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