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2885 - Flammen tilgen alle Spuren

2885 - Flammen tilgen alle Spuren

Titel: 2885 - Flammen tilgen alle Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
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diese beschissene Lage gebracht hatte. Diesmal trug er keinen Blaumann, sondern einen top geschnittenen Anzug. Seine Schuhe glänzten, als hätte er sie vom besten Schuhputzer der Stadt auf Hochglanz polieren lassen. Gel glänzte in seinem Haar.
    Er trug einen Aktenkoffer. Er blieb vor Munster stehen und stellte den Aktenkoffer auf den Boden.
    »Wie geht’s?«, erkundigte er sich.
    Was soll das, Arschloch?, dachte Munster wütend. Wie soll ich antworten, wenn ich geknebelt bin?
    »Ich hoffe, du hast mich vermisst«, sagte sein Gegenüber zynisch. Ihm fielen Munsters blutige Handgelenke auf. Er lächelte kalt. »Hast versucht, dich zu befreien, wie ich sehe. Hat aber nicht geklappt. Wie bedauerlich.«
    Zorn, aber auch Angst ließen Munster heftig schnaufen. Der Mann schien Mitleid mit ihm zu haben. Er befreite ihn vom Knebel.
    Munster atmete tief durch. Dann fragte er: »Wer sind Sie?«
    »Ich?« Der furchterregende Typ lächelte, aber dieses Lächeln erreichte nicht seine Augen. »Ich bin der böse Onkel, dem du besser nie begegnet wärst. Der Mann, der dir sehr wehtun wird. Dein schlimmster Albtraum.«
    Ich bin einem geisteskranken Killer in die Hände gefallen, dachte Munster verstört. »Was haben Sie gegen mich?«, krächzte er. Ihm war, als hätte man ihm einen breiten Eisenring um den Brustkorb gelegt, der von Sekunde zu Sekunde enger wurde.
    »Was ich gegen dich habe? Alles. Ich habe alles gegen dich. Du stinkst. Du bist ekeliger Dreck. Du bist widerlicher Abschaum, hast weder Herz noch Charakter, bist eine Bestie, die kein Recht hat zu leben.«
    Wieso weiß er über mich Bescheid?, dachte Munster immer nervöser. Er scheint zu wissen, was ich mit meinen Freunden getan habe. Aber woher? Wer hat uns verpfiffen? Wir haben das doch nicht an die große Glocke gehängt.
    »Sie verwechseln mich mit jemandem!«, sagte Munster.
    Der Mann schlug zu. Seine Faust explodierte förmlich in Munsters Gesicht. Ein heftiger Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen. Er konnte nicht mehr klar sehen und hatte den süßlichen Geschmack von Blut im Mund.
    »Verlogener Mistkerl«, zischte der Mann.
    Munster log weiter. »Ich schwöre, ich habe nichts getan.«
    Der Mann schlug ihn wieder. Diesmal in den Magen.
    Munster würgte. Der letzte Kaffee, den er getrunken hatte, brannte wie Salzsäure in seiner Speiseröhre. »Ich bin unschuldig«, wimmerte er.
    »Feuer.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Flammen. Du liebst Flammen. Magst es, wenn sie züngeln und lodern. Siehst es gerne brennen. Ein Haus. Möbel. Menschen. Das fasziniert dich. Das findest du toll. Das begeistert dich. Und außerdem tilgen Flammen jede Spur, nicht wahr? Dachtet ihr. Aber ich habe eure Spur trotzdem gefunden, wie du siehst, und einer deiner Kumpels ist inzwischen tot. Der arme Teufel ist erstickt. Im Krankenhaus. Unter seinem Kopfkissen. Ziemlich tragisch, was?«
    Spongebob!, dachte Munster betroffen. Ist er wirklich tot oder blufft der Kerl bloß?
    »Bist du jetzt geschockt?«, fragte der Mann.
    Munster schüttelte den Kopf und versuchte so glaubhaft wie möglich zu klingen, als er sagte: »Ich habe keinen Kumpel im Krankenhaus. Das ist die Wahrheit. Sie können mit mir anstellen, was Sie wollen, das wird an der Wahrheit nichts ändern. Was immer Sie mir vorwerfen, ich habe es nicht getan. Ich bin das tragische Opfer eines fatalen Irrtums. Sie haben den Falschen erwischt. Es stimmt nicht, dass ich Flammen liebe. Ich habe Angst vor Feuer. Einer meiner Schulfreunde ist mit seinen Eltern im Auto verbrannt.«
    Das war das Einzige, was stimmte. Alles andere war gelogen. Munster hoffte, dass sein verfluchter Peiniger das endlich schluckte.
    Der Mann starrte ihm kalt in die Augen. »Du wirst deinen toten Kumpel bald wiedersehen«, sagte er. »Eure verkommenen Seelen werden im Höllenfeuer schmoren.«
    »So glauben Sie mir doch.«
    »Wir machen ein Spiel«, schlug der Mann vor.
    »Ein Spiel?«
    Der Mann nickte. »Ein Spiel. Bist du einverstanden?«
    »Was für ein Spiel wollen Sie spielen?«
    »Ein sehr einfaches«, lautete die Antwort des Mannes. »Jeder Trottel kann es spielen. Also auch du. Der Einsatz ist dein Leben.«
    Das ist ein Scheißspiel, dachte Munster. Aber er sprach es nicht aus.
    »Wenn du errätst, was sich in meinem Aktenkoffer befindet, verlasse ich dieses Lagerhaus und du siehst mich nie wieder.«
    »Und was wird aus mir?«, fragte Munster.
    »Du bleibst am Leben.«
    »Aber ich bin nicht frei.«
    »Wenn du Glück hast, findet dich jemand«, sagte der

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