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2885 - Flammen tilgen alle Spuren

2885 - Flammen tilgen alle Spuren

Titel: 2885 - Flammen tilgen alle Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mann. »Das sind die Regeln. Also fang an. Was befindet sich in meinem Aktenkoffer?«
    »Mein Gott, ich weiß es nicht.«
    »Falsche Antwort. Du hast noch zwei Versuche.«
    »Moment, Sie haben nicht gesagt, dass ich nur dreimal raten darf«, stieß Munster heiser hervor.
    »Dann sage ich es jetzt. Außerdem ist es üblich, jemanden nur dreimal raten zu lassen. Ich habe vorausgesetzt, dass du das weißt.«
    Munster starrte auf den Aktenkoffer, als wollte er ihn mit seinem Blick durchleuchten.
    »Was meinst du?«, fragte der Mann. »Was könnte sich darin befinden?«
    »Irgendwelche Papiere. Akten. Dokumente. Bücher. Was zu essen. Geld.«
    Der Mann schüttelte ernst den Kopf. »Alles falsch.«
    »Jesus.« Munster brach der kalte Angstschweiß aus.
    »Eigentlich hast du deine Chance bereits vertan«, sagte der Mann. »Aber ich will mal nicht so sein. Ich gebe dir sogar einen Tipp, damit du meinen guten Willen siehst. Es befindet sich in einer Glasflasche, ist flüssig und sehr leicht entflammbar.«
    Munster riss die Augen auf. »O mein Gott.«
    Der Mann lachte leise. »Scheint so, als hätte der Funke endlich bei dir gezündet. Jetzt musst du es nur noch aussprechen, dann bleibst du am Leben. Vorausgesetzt es ist die richtige Antwort.« Er machte eine auffordernde Geste. »Komm, Kumpel. Lass es mich hören. Spuck’s aus. Was befindet sich in der Flasche?«
    »Benzin«, rief Munster gehetzt. »Es ist Benzin. In der Flasche ist Benzin.«
    Der Mann seufzte, als wäre er sehr betrübt. »Schade.«
    Munster erschrak. »Was?«, fragte er hysterisch. »Wieso?« Er sah den Mann entgeistert an. »Es ist nicht Benzin?«
    »Leider nein. Und damit hast du unser kleines Spiel bedauerlicherweise verloren.«
    »Was ist in der Flasche?«
    »Spiritus.« Der Mann öffnete den Aktenkoffer und nahm die Flasche heraus. »Ein Liter glasklarer Spiritus«, erläuterte er völlig sachlich. »Du warst nah dran.« Er schraubte die Flasche auf. »Offen gestanden, ich hatte gehofft, dass du falsch antwortest. Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben: Ich hätte dich auch bei der richtigen Antwort nicht verschont, weil man Ungeziefer auf jeden Fall vernichten muss.«
    Er leerte die Flasche über dem Kopf seines Opfers aus.
    »Nein!«, brüllte Munster verzweifelt. »Nein!« Angst und Panik ließen seine Stimme immer schriller klingen. »Bitte tun Sie das nicht!«
    »Wieso nicht? Hattet ihr etwa Mitleid mit euren Opfern?«
    »Bitte!« Munster fing an haltlos zu weinen, doch das berührte den Mann, der seinen Tod beschlossen hatte, nicht im Mindesten.
    Er schnickte seelenruhig sein Feuerzeug an.
    ***
    Killers Handy klingelte, als er die Park Avenue entlanglief. »Yepp!«, meldete er sich. Er hörte nichts. Es war zu viel Lärm um ihn herum. Ganz in seiner Nähe heulte zu allem Überfluss noch ein Streifenwagen. Er stellte sein Handy lauter, drückte es fester ans linke Ohr und hielt sich das rechte zu. »Hallo!«
    »Carpe diem«, drang es plötzlich an sein Ohr.
    »Was?«, fragte Killer.
    »Das ist Latein. Es heißt: Genieße den Tag. Und ich hänge noch dran: Solange es dir möglich ist.«
    »Wie war das?« Killer kniff die Augen zusammen. »Was hast du gesagt? Würdest du das wiederholen?«
    »Du wirst bald tot sein«, sagte der Anrufer emotionslos. »Ihr alle werdet bald tot sein.«
    »Du bist der Kerl, der Spongebob fertiggemacht hat.«
    »Und Munster.«
    Killer zuckte zusammen. »Munster ist tot?«
    »So tot, wie man nur sein kann. Er hat ’ne wunderbare Fackel abgegeben.«
    »Was hast du mit ihm gemacht?«
    »Ich habe ihm zuerst eine gründliche Spiritusdusche verpasst und ihm anschließend Feuer gegeben.«
    »Du gottverfluchtes Dreckschwein!«, schrie Killer. Die Adern traten weit aus seinem Hals. Speichel flog in dicken Tropfen von seinen Lippen. Die Passanten machten einen großen Bogen um ihn. »Ich mach dich fertig!«
    Der Mann am anderen Ende lachte. »Nimmst du dir da nicht ein bisschen zu viel vor?«
    Killer fletschte die großen Zähne. »Ich kriege dich, Scheißkerl«, knurrte er in sein Handy. »Und dann mache ich mit dir das Gleiche, was du mit Munster gemacht hast.«
    Der Anrufer lachte wieder. »Oh, Mann, jetzt schlottern mir aber ganz schön die Knie.«
    »Wo ist Munster?«
    »Wozu willst du das wissen? Dem kannst du sowieso nicht mehr helfen.«
    »Wo ist er?«, schnappte Killer.
    »Er hängt in irgendeinem aufgelassenen Lagerhaus herum und verbreitet den Gestank von verbranntem Fleisch«, sagte der andere. Es hörte sich extrem

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