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2885 - Flammen tilgen alle Spuren

2885 - Flammen tilgen alle Spuren

Titel: 2885 - Flammen tilgen alle Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
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du mich?«, fragte er.
    Älter als achtzehn ist die bestimmt nicht, ging es ihm durch den Sinn. Mega-Körper. Wow. Und für ihr Alter schon beachtlich große Brüste. Zu ihrem blonden Pferdeschwanz fiel ihm ein bescheuerter Witz ein, und er musste sich ein Grinsen verkneifen.
    »Ist ja sonst keiner in der Nähe«, gab sie schnippisch zurück.
    »Kann ich irgendetwas für dich tun?«, erkundigte er sich. Die weiß im Bett schon, wo’s langgeht, dachte er. Jungfrau ist die mit Sicherheit schon lange nicht mehr.
    »Ich hab’s gesehen«, sagte sie mit einem schelmischen Funkeln in den Augen.
    »Was hast du gesehen?«
    »Du hast dich ziemlich geschickt angestellt, aber ich habe es trotzdem mitgekriegt.«
    »Was denn?«
    »Du hast da drinnen was mitgehen lassen.« Sie zeigte mit dem Daumen auf den Supermarkt.
    Ihm wurde warm. »Spinnst du?«
    Sie lachte. »Leugnen ist zwecklos. Du hast ’n iPhone geklaut, und ich habe dich dabei beobachtet. Du warst nicht vorsichtig genug.«
    Mist, dachte er. Was will sie von mir?
    Er klaute seit frühester Kindheit. Manchmal war er erwischt worden, man hatte ihm weggenommen, was er eingesteckt hatte, und dann hatte er eine ordentliche Abreibung bekommen. Aber jetzt schon lange nicht mehr, weil er aus seinen Fehlern gelernt hatte und immer besser, routinierter und vorsichtiger geworden war. Du fängst an zu schludern, Blödmann, schalt er sich ärgerlich. Die Leute sind nicht blind, wie man sieht.
    »Ich war in Gedanken, hab vergessen, zur Kasse zu gehen«, versuchte er sich herauszureden.
    »Quatsch.« Sie glaubte ihm nicht. Natürlich nicht. Sie war nicht dumm.
    Er seufzte. »Ich geb das Ding zurück, okay?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Behalt es. Ich habe nicht die Absicht, dich zu verraten.«
    Er musterte sie argwöhnisch. »Und was willst du dafür?«
    »Nichts.«
    »Es gibt im Leben nichts umsonst.«
    Sie zog die Schultern hoch. »Vielleicht bist du mir sympathisch, und ich möchte nicht, dass man dich wegen eines iPhones ins Kittchen steckt.«
    Er lud sie spontan zum Essen ein.
    Sie sah ihn zweifelnd an. »Kannst du dir das leisten?«
    Er grinste. »Du musst dir ja nicht das teuerste Gericht auf der Karte aussuchen.«
    So hatte es angefangen. Tags darauf hatte er sie wiedergesehen. Und nach dem dritten Date war sie mit ihm ins Bett gegangen.
    Halleluja! Er hatte die Engel singen gehört. Gleich mehrmals.
    Ihre wunderbare Beziehung hatte nur einen einzigen Schönheitsfehler, aber das erfuhr er erst an einem anderen Tag.
    Er hatte Donna Moon gerade mal wieder in seinem winzigen Apartment atemlos und wie von Sinnen geliebt, und sie hatte alle erotischen Register ihrer berauschenden Weiblichkeit gezogen, um ihm die absolute sexuelle Erfüllung zu bescheren. Hinterher hatte er ihr schweißnass und glückselig ins Ohr geflüstert, wie sehr er sie liebe.
    »Ich liebe dich auch«, sagte sie.
    Hörte sich das nach einem Aber an? Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. Sie drehte ihr Gesicht von ihm weg.
    »Was hast du?«, fragte er beunruhigt. »Bedrückt dich irgendwas?«
    »Ich muss dir etwas gestehen«, sagte Donna leise.
    »Was denn?«
    »Ich kann nicht mehr hierherkommen.«
    Er erschrak. »Was redest du denn da? Wieso nicht?«
    »Ich darf nicht«, sagte sie mit belegter Stimme.
    »Du darfst nicht? Gibt es jemanden, der dir etwas verbieten kann?«
    »Leider ja. Ich … Wie soll ich sagen? Ich gehöre mir nicht.«
    Er zog unwillig die Augenbrauen zusammen. »Was soll der Blödsinn, Donna? Was heißt, du gehörst dir nicht? Natürlich gehörst du dir. Jeder Mensch gehört sich selbst. In erster Linie. Und in zweiter Linie seinem Partner. Aber nur dann, wenn er das auch möchte.«
    Sie wandte ihm ihr hübsches Gesicht zu. Ihr Blick war warm und traurig. »Das Leben ist nicht immer so einfach, wie man es gerne hätte. Manchmal kommt es zu Weichenstellungen, auf die man keinen Einfluss hat, verstehst du?«
    »Nein. Verstehe ich nicht.«
    »Mein Dad ist ein Idiot. Aber er ist trotz allem mein Vater, und ich bin seine Tochter. Ich kann nicht so tun, als würde es ihn nicht geben. Ohne ihn wäre ich nicht auf der Welt. Ich schulde ihm etwas.«
    »Was?«
    »Mein Leben.«
    Er wusste nicht, ob er auf der Leitung stand oder ob sie sich so unklar ausdrückte. »Worauf willst du hinaus?«
    »Mein Alter hat sich in eine ziemlich üble Sache hineingeritten. Er sitzt in der Klemme, hat Schulden, die ihn zu erdrücken drohen. Ich musste mich bereit erklären, sie abzuarbeiten, sonst hätte man ihn

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