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2887 - Der Tod gab mir die Hand

2887 - Der Tod gab mir die Hand

Titel: 2887 - Der Tod gab mir die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
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    ***
    Chester Banks zog sich mit Jade zurück und ließ sich von ihr verwöhnen. Die zierliche Brünette hatte alle Tricks drauf, die in diesem Gewerbe gefragt waren, und noch einige mehr.
    Und Alain Hosse schaute dabei zu. Heimlich. Durch die Lamellen des Schranks, in dem er sich versteckt hatte.
    Das heiße Tête-à-tête machte Chester durstig. »Ich will was trinken, Süße«, sagte er mit belegter Stimme.
    »Okay. Und was?«
    »Champagner.«
    Jade zog ihr Wickelkleid an. Das dauerte nur wenige Sekunden. »Ich bin gleich wieder bei dir, Chester-Baby«, versprach sie.
    Du wirst den teuren Champagner nicht mehr genießen können, Chester-Baby, dachte der Mann aus Marrakesch und öffnete langsam die Schranktür.
    ***
    Ape, der große Ähnlichkeit mit einem Gorilla hatte, gab Jade die Champagnerflasche und zwei Gläser. Obwohl die Livree auch ihm auf den Leib geschneidert worden war, sah er darin nicht besonders gut aus.
    »Was geht ab?«, erkundigte er sich.
    »Alles bestens«, sagte Jade. Die Gläser klirrten leise in ihrer Hand.
    Ape bleckte die Zähne. »Hast du’s schon mal mit einem richtigen Mann getrieben?«
    »Bist du einer?«
    Ape nickte. »Na klar, sieht man das nicht? Wenn ich mal tierisch Vollgas gebe, geht bei dir total die Post ab, das kann ich dir sagen.« Sein Blick wanderte an ihr auf und ab. »Soll ich es dir beweisen?«
    »Vielleicht komme ich später auf dein verlockendes Angebot zurück«, antwortete Jade.
    Ape breitete seine überlangen Arme aus. »Ich stehe dir jederzeit mit Vergnügen zur Verfügung.«
    Jade hob die Champagnerflasche. »Chester Banks wartet.«
    Ape griente. »Lass dich nicht aufhalten. Ich habe es nicht eilig. Ich kann warten.«
    Jade drehte sich um.
    »Mach alles richtig, Mädchen!«, rief Ape ihr nach. Sein Blick war dabei auf ihren hübschen verlängerten Rücken geheftet. »Ich möchte keine Klagen hören.«
    Ihr fiel ein Glas aus der Hand und zerbrach. Sie sagte ein Wort, das nicht unbedingt ladylike war, sammelte die Scherben ein, warf sie in einen Müllkübel und holte ein Ersatzglas. Dann machte sie sich auf den Weg zu Chester Banks, den sie eigentlich nicht besonders mochte.
    Aber Geschäft war Geschäft. Der Drogenbaron war in Jades Augen lediglich ein Werkstück, an dem sie ihr meisterhaftes Talent unter Beweis zu stellen hatte. In wenigen Augenblicken würde sie die zweite Runde einläuten.
    ***
    »Scheint so, als ob wir ihn diesmal kriegen würden«, sagte Phil optimistisch. Er saß neben mir im Jaguar, und ich fuhr über die Verrazano Narrows Bridge in Richtung Brooklyn. Unser Ziel: Hotel Orion . Alain Hosse hatte die Mittelklasse gewählt, um nicht aufzufallen, doch Nathan Vandell hatte ihn trotzdem nicht übersehen.
    Phil startete während der Fahrt den Bordcomputer, holte ein paar Erkundigungen ein und setzte mich davon in Kenntnis. »Das Orion war bis vor wenigen Jahren ein Theater«, sagte er. »Eine britische Investmentgruppe hat es gekauft und zu einem Hotel umgebaut.«
    Wir erreichten es. Ich parkte meinen roten Wagen direkt vor dem Eingang. Wir betraten das Orion .
    Die Rezeption war nicht besetzt. Ich betätigte die gut sichtbare Klingel auf dem Tresen.
    Neben dem Schlüsselbrett fristeten in einem beleuchteten Aquarium kleine bunte Fische ihr tristes Dasein. Ein Mann erschien mit vollem Mund. Er kaute, schluckte hastig und sagte: »Ja, bitte?«
    Ich zückte meinen Ausweis. »Mister Vandell?«
    Er nickte und schluckte noch einmal. Jetzt war sein Mund völlig leer. »Ja.«
    Ich nannte meinen und Phils Namen. »Ist er im Haus?«, fragte mein Partner.
    Nathan Vandell schüttelte den Kopf.
    Ich wollte wissen, wann Alain Hosse alias François Montanard das Hotel verlassen hatte.
    »Kurz nach Mittag«, antwortete der Rezeptionist.
    »Wir möchten einen Blick in sein Zimmer werfen«, sagte ich.
    Nathan Vandell zeigte sich erfreulich kooperativ, fuhr mit uns zum vierten Stock hinauf und schloss für uns die Tür zu 401 auf. Ganz wohl schien er sich dabei aber nicht zu fühlen. Er wirkte nervös, tänzelte und fragte: »Brauchen Sie mich noch?«
    Wir verneinten.
    »Dann – dann fahre ich wieder hinunter«, sagte der Rezeptionist.
    »Sollte Hosse beziehungsweise Montanard zurückkommen, rufen Sie uns an«, bat Phil.
    »Okay«, sagte Nathan Vandell und entfernte sich mit raschen Schritten.
    ***
    Chester Banks rülpste laut. Er saß auf einem bunt gemusterten Sofa und der Mann aus Marrakesch stand direkt hinter ihm. Der Drogenbaron war völlig

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