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2887 - Der Tod gab mir die Hand

2887 - Der Tod gab mir die Hand

Titel: 2887 - Der Tod gab mir die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
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ahnungslos. Er wartete auf Jades Rückkehr und freute sich auf den kühlen, prickelnden Champagner, den er mit ihr trinken würde.
    Alain Hosse hielt einen Totschläger in der Hand. Die Angelegenheit sollte absolut lautlos ablaufen. Der Killer blickte emotionslos auf sein Opfer hinunter und gönnte ihm noch eine allerletzte Minute.
    Dann schlug er zu und Chester Banks sackte seufzend zusammen. Das war Teil eins, dachte der Franzose. Nun kommt Teil zwei. Er steckte den Totschläger ein, fesselte Banks’ Arme mit einem Lederriemen auf den Rücken, zog ihm eine transparente Plastiktüte über den Kopf, nahm ihm gegenüber Platz und wartete.
    Er hatte mit dem Totschläger einen wohldosierten Schlag angebracht, deshalb währte die Ohnmacht des Drogenbarons auch nicht lange. Als Banks zu sich kam und begriff, wie es um ihn bestellt war, wollte er sich sofort von den Fesseln befreien und die Plastiktüte von seinem Kopf reißen, doch das gelang ihm nicht.
    Angst und Bestürzung spiegelten sich in seinen Augen. Panik und Entsetzen verzerrten seine feisten Züge. Er kämpfte einen Kampf, den er nicht gewinnen konnte, und der Mann aus Marrakesch blieb bei ihm, bis es vorbei war.
    Danach nahm Hosse die Tüte und den Lederriemen an sich. Nichts deutete auf den ersten Blick darauf hin, dass der Drogenbaron tot war, als Jade mit dem Champagner zur Tür hereinkam.
    »Ich hoffe, du bist inzwischen nicht verdurstet, Chester-Baby«, sagte sie. »Ape hat mich aufgehalten. Und dann habe ich auch noch ein Glas fallen lassen. Aber jetzt bin ich hier und der Schampus ist noch herrlich kalt.«
    Banks sagte nichts. Natürlich nicht, dachte Alain Hosse, der sich wieder in den Schrank zurückgezogen hatte. Der Dicke hat nichts mehr zu melden.
    »Soll ich den Korken knallen lassen?«, erkundigte sich Jade.
    Banks antwortete nicht. Jade wertete das als Zustimmung. Sie stellte die Gläser bereit und werkte dann so lange an der Flasche herum, bis der Korken zur Decke hochschoss. Sie füllte die Gläser und ging damit zum Sofa.
    Als sie Chester Banks’ Gesicht sah, stockte ihr der Atem. Jetzt wusste sie, warum er nichts gesagt hatte. Ihr fielen die Gläser aus der Hand. Sie taumelte zurück, holte tief Luft und ergriff hysterisch schreiend die Flucht.
    ***
    Als Cylk Mosley die grellen Schreie des Mädchens hörte, dachte er sofort an Alain Hosse. Er sah nach, ob sich der Franzose noch in seinem Versteck befand. Es hätte ihn sehr gewundert, wenn dies der Fall gewesen wäre.
    Bogie kam entsetzt angerannt. »O mein Gott! Verfluchte Scheiße! Ich glaub’s einfach nicht!«
    »Was ist passiert?«, wollte Ape wissen.
    »Chester Banks …ist tot!«
    Ape riss verdattert die Augen auf. »Tot? Aber … aber wieso? Hat ihn der Schlag getroffen oder was?«
    Bogie antwortete nicht.
    »’ne Überdosis?«, fragte Ape.
    Er bekam wieder keine Antwort.
    Cylk Mosley hatte das Gefühl, gleich würde sich der Boden unter ihm auftun und er würde direkt in die Hölle stürzen. Du bist mitschuldig an Chester Banks’ Tod, hast Beihilfe geleistet, hallte es in ihm.
    Auf der Aurora brach Panik aus. Allgemeiner Aufbruch. Kopflos und überhastet. Keiner der Gäste wollte sich auch nur eine Minute länger auf der Jacht aufhalten. Man hatte schließlich einen Ruf zu verlieren.
    Auf dem vierzig Meter langen Luxuskahn herrschten Chaos, Hektik und Ratlosigkeit, und diesen Tumult nutzte der Mann aus Marrakesch, um unbemerkt von Bord zu gehen. Der Job war getan. Willard Banks hatte erreicht, was er wollte. Für eine Million Dollar.
    ***
    Wir sahen uns gründlich in François Montanards Zimmer um und fanden mehrere Ausweise, ausgestellt auf unterschiedliche Namen. Aber das Foto war immer das gleiche, und es zeigte Alain Hosse: ein untrüglicher Beweis dafür, dass wir hier richtig waren. Im Schrank befanden sich Waffen aller Art, und ein Papier, das in der Schreibtischlade lag, wies uns darauf hin, dass der Killer bei Hertz einen Wagen gemietet hatte.
    Einen Infiniti FX50 von Datsun. Wir ließen sofort danach fahnden.
    Ich telefonierte mit Mr High und bat ihn, zwei FBI-Beamte ins Hotel Orion zu schicken, damit sie den Franzosen in Empfang nahmen, sobald er auftauchte.
    Wenn er auftauchte.
    Danach sagte der Assistant Director: »Sieht so aus, als hätte Hosse schon wieder zugeschlagen, Jerry.«
    »Wen hat es diesmal erwischt, Sir?«, wollte ich wissen.
    »Chester Banks.«
    Ist ja nicht zu fassen, hätte ich beinahe wütend ausgestoßen.
    Der Assistant Director sagte, die

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