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2887 - Der Tod gab mir die Hand

2887 - Der Tod gab mir die Hand

Titel: 2887 - Der Tod gab mir die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Alain Hosse aneinandergeraten? War der Killer mit der Bezahlung nicht zufrieden? Wollte er mehr haben? Jetzt öffnete sich die Haustür und der Franzose kam heraus. Mit einer Pistole in der Hand.
    »Hosse!«, rief ich.
    Er blieb stehen. Ich richtete meine SIG auf ihn. »Hände hoch!«
    Er erkannte uns wieder. »Cotton und Decker.«
    »Du hast ein gutes Gedächtnis, mon ami«, meinte Phil.
    »Wer hat im Haus geschossen?«, wollte ich wissen.
    »Ich«, antwortete der Franzose.
    »Auf Banks?«
    »Ja.«
    »Ist er tot?«, fragte ich.
    Hosse lächelte kalt. »Wenn ich auf jemanden schieße, versteht sich das von selbst.«
    »Lass die Pistole fallen, Hosse!«, verlangte Phil.
    »Das Magazin ist leer«, sagte der Killer. »Willard hat die Kugeln.«
    »Weg damit!«, rief Phil.
    Alain Hosse warf die Pistole auf den Boden. »Und was nun?«, erkundigte er sich.
    »Herkommen!«, befahl mein Partner und griff nach den Handschellen, die er dem Franzosen verpassen wollte. Er zog sie blitzschnell aus dem Gürtel, und nun zeigten sich auch die Streifencops, mit ihren Waffen im Anschlag.
    Alain Hosse sah sie und lachte, als wäre er amüsiert. »Hey, was soll der Aufwand? Ich bin allein.«
    Phil zeigte ihm die Handschellen. »Darf ich bitten?«
    »Schmuck ist was für Weiber«, erwiderte der Franzose verächtlich. »Ich lehne so etwas ab.«
    Phil klimperte mit der stählernen Acht. »Die kann ich dir leider nicht ersparen.« Er winkte den Killer zu sich. »Du hättest in Marrakesch bleiben sollen«, sagte er.
    »Das wollte ich«, sagte Hosse, »aber Willard Banks hat mich gezwungen zurückzukommen.« Er erzählte uns, wie. »Und dafür habe ich ihn heute bestraft«, sagte er ohne Reue und blieb stehen.
    »Weitergehen!«, befahl Phil.
    »Wozu?«, fragte der Franzose nüchtern. »Um von irgendeinem bescheuerten Richter zu fünfhundert Jahren Knast verurteilt zu werden?«
    »Du hast keine andere Wahl«, behauptete Phil.
    Alain Hosse lächelte, als wüsste er es besser. »Bist du sicher?«
    »Du bildest dir doch nicht etwa ein, wir würden dich jetzt, wo wir dich endlich haben, unbehelligt nach Marrakesch zurückfliegen lassen.«
    »Wie sieht es mit ’nem Deal aus?«, fragte der Killer.
    Ich schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen Deal, Hosse. Nicht für dich.«
    »Ich weiß aus Erfahrung, dass es für jede Situation eine Lösung gibt«, sagte der Franzose.
    »Ach, und welche?«, wollte mein Partner wissen.
    »Zum Beispiel diese«, sagte Alain Hosse, griff entschlossen nach hinten, zog eine zweite Waffe aus dem Gürtel und fing an, wild um sich zu ballern.
    Ihm war klar, dass das Selbstmord war. Er tat es mit voller Absicht, wollte uns und die uniformierten Polizisten zwingen, ihn zu erschießen – und schaffte das auch.
    Als einer der Cops getroffen zusammenbrach, krachten die Waffen der anderen, und der Mann aus Marrakesch ging blutüberströmt zu Boden. Ich eilte zu ihm. Er lebte nicht mehr. Aber auf seinem Gesicht lag ein zufriedener Ausdruck. Als wäre diese Lösung, sein Tod hier und jetzt, genau in seinem Sinn gewesen. Der angeschossene Polizist kam zum Glück mit dem Leben davon und konnte nach zwei Monaten seinen Dienst wieder antreten.
    Das Suchtgiftgeschäft New Yorks erlitt durch den Tod der Banks-Brüder einen gravierenden Rückschlag. All die weit verzweigten und undurchsichtigen Strukturen, die Willard und Chester Banks in vielen Jahren aufgebaut hatten, funktionierten nicht mehr, brachen auseinander, lösten sich auf. Colin Hurt und seine Schützlinge warteten vergeblich auf Dr. Doolittles Besuch.
    ENDE

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