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2888 - New York gegen uns

2888 - New York gegen uns

Titel: 2888 - New York gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
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Enright«, sagte Irving energisch. »Diese Gentlemen sind FBI-Agents und stehen über der örtlichen Jurisdiktion. Deshalb werde ich nicht zulassen, dass sie in meinem Zuständigkeitsbereich an einer reibungslosen Arbeit gehindert werden. Also geben Sie gefälligst die Auskunft, die von Ihnen verlangt wird.«
    Enright schnappte nach Luft und sah dabei aus wie ein Wels auf dem Trockenen.
    ***
    Eilige Schritte näherten sich auf dem Bootssteg, von Land her. Zwei Männer waren es. Allein durch ihre Anwesenheit erlösten sie Robert J. Enright aus seiner misslichen Lage, da er durch sie automatisch zur Nebensache herabgestuft wurde.
    Groß und athletisch wie er war, schwarzhaarig und mit einem Gesicht wie aus Marmor gemeißelt, beherrschte Aristide Chevalier augenblicklich die Szene – zumindest dem Clubmanager gegenüber. Dabei sah Chevalier nicht gerade topfit aus. Er wirkte unausgeschlafen, hatte sich nicht rasiert und war offenbar in aller Eile in eine weiße Seglerhose, blaue Sneakers und ein blau-rot gestreiftes Polohemd geschlüpft.
    Phil und ich kannten ihn aus Gerichtsverhandlungen und Medienberichten. Ebenso seinen Begleiter, Rechtsanwalt Conrad B. Nichols. Nichols war ein hagerer Mann mit randloser Brille. Er trug einen hellgrauen Sommeranzug, weißes Hemd und Krawatte sowie weiße Socken und italienische Maßschuhe aus edlem hellbraunem Leder.
    Mein Telefon klingelte.
    »Sie müssten gleich bei euch ankommen«, sagte Joe. »Chevalier und Nichols, sein Anwalt.«
    »Sie konnten es anscheinend gar nicht abwarten, uns zu sehen«, erwiderte ich. »Sie sind schon da.«
    »Nichols hat versichert, dass keine Fluchtgefahr besteht. Deshalb sind Les und ich hier auf Chevaliers Grundstück geblieben. Die Spurensicherer erfreuen uns mit Unmengen von wahrscheinlich verwertbarem DNA-Material aus Badezimmern, Esszimmern und Schlafzimmern, aber auch aus den Autos und vom Swimmingpool. Die Federal Attorneys werden nicht weniger erfreut sein.«
    Ich wandte mich ab und überließ Phil und Irving das Feld. Ich schlenderte an dem immer noch nach Luft schnappenden Clubmanager vorbei, auf das Ende des Steges zu. Als ich Joe über den Stand der Dinge hier bei uns informiert hatte, erreichte ich die Steuerbordseite der Compostela und blieb stehen. Durch die Kajütenfenster waren unsere Erkennungsdienstler in ihrer weißen Kluft zu sehen. Auch sie schienen schwer beschäftigt zu sein.
    »Wie es aussieht«, sagte ich, »hat Chevalier nicht gründlich genug saubermachen lassen.«
    »Zumindest hat er wohl kein Tatort-Reinigungsteam beauftragt, sagen die Leute von der SRD. Und die müssen es ja wissen.«
    Ich beendete das Gespräch mit Joe und signalisierte den weißen Overalls, dass ich mich noch blicken lassen würde. Gleichzeitig machte ich mich auf den kurzen Rückweg. Noch bevor ich jedes Wort verstehen konnte, sah ich, dass ein Mann den Ton angab. Chevalier. Er brüllte und gestikulierte und zog die typische Schau ab, die einer wie er immer dann zum Besten gab, wenn er sich in die Enge getrieben fühlte.
    Sein Marmorgesicht hatte sich rötlich gefärbt. Es musste damit zu tun haben, dass Phil ihm das Display seines iPad zeigte. Welches Bild mein Partner aufgerufen hatte, wusste ich, ohne es sehen zu müssen. Es war das silberne Schmuckschwert.
    »… der größte Blödsinn, den ich je erlebt habe!«, hörte ich Chevalier nun brüllen.
    »Aber Sie geben zu, dass das Ihr Schmuckstück ist«, sagte Phil ruhig.
    »War!«, schnaubte der Gangster. »Das Ding hab ich schon vor Monaten verloren. Vielleicht vor einem halben Jahr, Mann!«
    Ich erreichte die Gruppe, und alle drehten sich zu mir um, auch Chevalier und Nichols und selbst Enright, der bemerkenswert still geworden war.
    »Mitkommen!«, ordnete ich im Vorbeigehen an.
    Sie gehorchten, nachdem Phil und Irving mit unmissverständlichen Handbewegungen klargemacht hatten, dass sie notfalls nachhelfen würden, um meinen Wunsch zu erfüllen. Was ich vorhatte, war ein Schuss ins Blaue, denn ich hatte nur eine vage Erinnerung an das, was mir vorschwebte. Ich dirigierte meine Gefolgsleute an die Beifahrerseite des Jaguar. Dort öffnete ich die Tür und wies Chevalier den Zuschauerplatz in der ersten Reihe zu, indem ich ihn Phils Platz einnehmen ließ. Dann umrundete ich das Wagenheck und schwang mich auf den Fahrersitz.
    »Das ist doch kein Jaguar!«, knurrte mein Nebenmann mürrisch. »Nie im Leben!« Mit verkniffener Miene sah er sich im Wageninneren um.
    Während ich die Tastatur des

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