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2888 - New York gegen uns

2888 - New York gegen uns

Titel: 2888 - New York gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
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Williams stieß einen Fluch aus, machte einen reflexartigen Schritt rückwärts.
    Und verharrte entsetzt.
    Denn Payne stand plötzlich vor ihm und hielt ihm die Pistolenmündung ins Gesicht. Der klobige Lauf der schweren Waffe war weniger als einen halben Inch von seiner Nasenspitze entfernt. Bryn Williams wagte nicht, auch nur den kleinen Finger zu bewegen.
    Paynes Gesicht, hinter dem öligen Schimmer des Waffenstahls, hatte etwas Maskenhaftes, war zumindest von einer sonderbaren Ruhe erfüllt. Der Leibwächter wusste, dass dieser Eindruck trog. In Wahrheit war Jackson Payne ein Pulverfass vor der Explosion. Seine Stimme vibrierte nur leicht, als er sprach.
    »Ganz New York wird auf meiner Seite sein, wenn ich dich töte. Es ist Notwehr. Du hast meine Frau entführt und …«, er stockte, »du hast mich angegriffen.«
    »In meiner eigenen Wohnung?« Williams ächzte gequält. Er wagte es nicht, den Fire Lieutenant und Ex-Cop ebenfalls zu duzen. »Das meinen Sie doch bestimmt nicht ernst, Sir. Bitte … nehmen Sie die Waffe runter.«
    »Bitte?«, echote Payne höhnisch. »Ich höre wohl nicht richtig. Du bittest mich? Gestern Abend sah das anders aus. Und Annalee habt ihr Dreckschweine bestimmt auch nicht gebeten.« Er stieß einen Knurrlaut aus, und seine Stimme bebte vor Wut, als er fortfuhr: »Wo ist sie? Ich rate dir, rede! Ich schwöre dir, ich kitzele es aus dir heraus.« Mit der Linken griff er in die Tasche und brachte ein Stilett hervor, das ein metallisches Knacken von sich gab, als er die Klinge aufschnappen ließ.
    Williams zuckte zusammen. »Ich weiß nichts«, jammerte er wie ein Kind, das den Tränen nahe war. »Wirklich nicht! Ich schwöre es. Sie haben es doch gestern Abend selbst gesehen, als ich vor Ihnen weggelaufen bin.«
    »Mach dich nicht über mich lustig«, zischte Payne. »Du hast dich später mit dem Schweine-King in Verbindung gesetzt. Also erzähl mir nichts.« Er senkte die Stimme zu einem drohenden Unterton. »Damit wir uns ganz klar verstehen: Du hast nur dann eine Überlebenschance, wenn du mir hilfst, Annalee zu retten.«
    »Das kann ich nicht«, stöhnte Williams. »Ich habe wirklich keine Ahnung, Sir. Ich bin gestern Abend direkt hierhergekommen und habe mit niemandem mehr gesprochen.«
    »Okay. Ich glaube dir nicht.« Payne hob das Messer, sodass die Klinge eine Parallele mit dem Pistolenlauf bildete. Er flüsterte fast, als er drohte: »Ich schwöre dir, ich bringe dich zum Reden. Ich werde dir sehr, sehr wehtun, darauf kannst du dich verlassen. Du magst ein ordentlicher Leibwächter sein, aber du bist keiner, der jemals in der Hand von Profis gewesen ist. Du bist einfach nicht hart genug, um das durchzustehen, was ich dir antun werde.«
    Der Waliser schloss die Augen und gab einen verzweifelten Laut von sich. Es klang wie ein Wimmern. »Aber was soll ich denn machen? Soll ich mir was ausdenken? Soll ich Ihnen irgendeine Geschichte auftischen? Ist es das, was Sie wollen?«
    »Nein, verdammt.« Payne hob das Stilett ein Stück höher. »Ich will die Wahrheit. Und zwar mit allen Mitteln. Ich habe nichts mehr zu verlieren, klar?«
    »Ja, Sir«, erwiderte Williams niedergeschmettert.
    Payne fuhr fort, als hätte er ihn nicht gehört: »Was glaubst du, wie ich mich fühle? Kannst du dir vorstellen, in was für einer Verfassung ich bin? Ich habe nicht geschlafen letzte Nacht – vor Sorge um meine Frau. Ich habe mir das Hirn zermartert, was ich noch unternehmen kann. Glaubst du, da macht es mir noch was aus, dir eine Kugel in deinen verdammten walisischen Schädel zu jagen?«
    Williams schloss abermals die Augen. Er spürte, dass sein Leben buchstäblich an einem seidenen Faden hing.
    »Ich habe die Wahrheit gesagt«, hauchte er verzweifelt. »Was soll ich denn noch tun?«
    »Lass dir gefälligst was einfallen«, fuhr Payne ihn an. »Du arbeitest für Chevalier, du kennst ihn besser als ich. Ich muss Annalee finden, und mir ist jedes Mittel recht, das zu schaffen. Kapiert?« Er fixierte den Leibwächter mit einem durchdringenden Blick. »Ehrlich gesagt, in deiner Haut möchte ich nicht stecken. Weißt du, was das Unangenehmste an deiner Lage ist?«
    »Nein, keine Ahnung.«
    »Ganz einfach. Das Unangenehmste für dich ist, dass du nicht weißt, was auf dich zukommt.«
    Williams schluchzte fast. »Bitte sagen Sie es mir, Sir.«
    Payne schüttelte den Kopf und grinste breit. »Lass dich überraschen.«
    ***
    Aristide Chevalier stieg in einen schwarzen Mercedes der S-Klasse und zog die

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