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2888 - New York gegen uns

2888 - New York gegen uns

Titel: 2888 - New York gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
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Erstwohnsitz.«
    »Warum?«, fragte er erstaunt.
    »Weil wir den gleichen Weg haben. Wir knöpfen uns jetzt Ihren Arbeitgeber vor.«
    ***
    Brad Ikemoto hatte seine Schützlinge auf einem Parkplatz an der Arthur Kill Road versammelt. Zehn Jungen und Mädchen im Alter von zwölf bis vierzehn Jahren waren es, alle in sommerlicher Kleidung, aber in Gummistiefeln und mit wasserdichten Rucksäcken ausgerüstet. Alle hatten kleine Kameras um den Hals hängen und die restliche digitale Ausrüstung – hauptsächlich Smartphones und Tablet-PCs oder Netbooks – in den Rucksäcken verstaut.
    Die Eltern warteten noch neben ihren Autos an der Straßenseite des Parkplatzes und lauschten den letzten Instruktionen, die Brad Ikemoto seiner Gruppe gab. Brad hatte einen japanischen Vater und eine amerikanische Mutter. Er trug Uniform, einen hellgrünen Stetson und einen dunkelgrünen Windbreaker. Er war ehrenamtlicher Park-Ranger im Dienst der Stadt New York. Hauptberuflich Feuerwehrmann, ging er an Samstagnachmittagen wie diesem seinem liebsten Hobby nach – Jugendlichen die unberührte Natur nahezubringen, die es auch in einer Riesenstadt wie New York gab.
    »Wir sind hier zwar nicht in Florida«, schloss er seine Ansprache, »und deshalb gibt es hier auch keine Alligatoren oder Pythons. Aber wir haben Schnappschildkröten da draußen.« Er zeigte auf die Meerenge, die Staten Island von New Jersey trennte und im Hintergrund von der Hochbrücke Outerbridge Crossing überspannt wurde. Ein unterschiedlich breiter, dicht mit Sumpfgras bewachsener Streifen säumte den Arthur Kill bis hin zu der mächtigen Brückenkonstruktion.
    Während ihre Eltern im Hintergrund schmunzelten, lauschten die Kinder furchtsam den Schilderungen des Park-Rangers und erfuhren, dass die Lieblingsspeise von Schnappschildkröten Kinderfinger seien, wenn diese sich zu weit über die Außenwände von Sumpfgleiter-Plattformen hinauswagten.
    »Außerdem«, erklärte Ikemoto, »gibt es da unten im Sumpf tiefe Stellen, in denen man blitzschnell versinken kann. Sollte einer von euch also über Bord gehen, kann es sein, dass wir anderen es gar nicht mitkriegen und er oder sie für alle Zeiten versunken ist.«
    Den Kids war buchstäblich anzusehen, wie ihnen ein Schauer über den Rücken lief. Die Eltern lachten jetzt und winkten zum Abschied, nachdem der Park-Ranger noch einmal darauf hingewiesen hatte, dass die Mädchen und Jungen in zwei Stunden hier auf dem Parkplatz wieder abgeholt werden konnten.
    Der Sumpfgleiter, mit dem Brad Ikemoto seine Gruppen durch die Uferzonen fuhr, lag unterhalb des Parkplatzes im Schilf des seichten Uferwassers. Über einen breiten Steg, an dem das flache Wasserfahrzeug mit dem mächtigen Propellerantrieb vertäut lag, stiegen die Jugendlichen direkt auf die Transportplattform hinab. Dort nahmen sie ihre Plätze auf den Sitzbänken ein und legten die Schwimmwesten an, die für sie bereitlagen.
    Der Park-Ranger straffte den Kinnriemen seines Uniformhuts. Er löste die beiden Leinen und ließ den Motor an. Der Propeller begann in seinem Drahtgittergehäuse zu schwirren.
    »Achtung, festhalten!«, rief Brad. »Wir starten! Die Beschleunigungskräfte sind vergleichbar mit einem Phantom-Jet!«
    Obwohl sie es besser wussten, glaubten ihm die Mädchen und Jungen aufs Wort. Denn es war unbekanntes Terrain, auf das sie sich wagten. Sie nahmen zum ersten Mal an einer Exkursion teil, um unter der Führung eines Rangers die wilde Seite des Big Apple zu erkunden, wie es in den Prospekten hieß. So klammerten sie sich an den Bänken fest, als der Propeller hinter Brad Ikemotos Ruderstand mit immer höherer Drehzahl zu kreisen begann. Der Motor dröhnte, und der Gleiter setzte sich in Bewegung – sanft und ohne jedes Rucken. Bald teilte der flache Rumpf das Sumpfgras und rauschte über das vom Pflanzenwuchs durchzogene Wasser.
    Auf dem Kill, kaum eine halbe Meile entfernt, fuhr ein hoch mit Containern beladenes Frachtschiff vorbei. Die kleine Schar auf dem Gleiter winkte aufgeregt, obwohl auf dem Frachter keine Menschenseele zu sehen war. Die Fenster der hoch aufragenden Kommandobrücke spiegelten das rötliche Sonnenlicht des Indian Summer und ließen keinen Blick ins Innere zu.
    Brad Ikemoto nahm das Megafon aus der Halterung neben dem Sitz und verstärkte seine Ansage auf diese Weise, um seinen Worten einen dramatischen offiziellen Anstrich zu verleihen.
    »Achtung, Achtung, verehrte Passagiere! Wir befinden uns jetzt auf Südkurs und überqueren

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