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2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

Titel: 2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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werden. Sobald er den Flur betritt, werde ich mich um ihn kümmern. Sie greifen nur im Notfall ein. Smith ist aller Voraussicht nach gewarnt. Er weiß, dass der Aufzug bewegt wurde, und wird sich denken, dass wir Miss Berenson herausgeholt haben. Der Mann ist gefährlich, also keine übereilten Aktionen«, instruierte ich Miller.
    Es war kein wasserdichter Plan, denn wenn es Smith einfiel, hinter die Tür zu sehen, würde er sich bei meinem Anblick in den Mechanikerraum zurückziehen und sich dort verschanzen können. Aber wir mussten handeln. Wir eilten auf den Flur hinaus, als mir noch eine Idee kam.
    »Gibt es hier oben auch Zimmermädchenwagen?«
    »Nur Ersatzwagen, die nicht im Einsatz sind. Dort drüben«, Miller zeigte mit dem Kopf auf eine Metalltür ein paar Meter weiter. »Hier oben sind lediglich Wirtschaftsräume, keine Gästezimmer.«
    »Das passt hervorragend. Holen Sie einen Wagen und schieben Sie ihn auf die andere Seite«, bat ich ihn hastig und erklärte ihm, was ich damit vorhatte. Miller begriff schnell und beeilte sich. Keine Sekunde zu früh stand er, hinter dem hohen Wagen verborgen, auf der anderen Seite der Tür, in deren totem Winkel ich darauf wartete, dass Smith hindurchtrat.
    Der Aufstieg musste anstrengend gewesen sein. Ich hörte den Mann, der sich Adam Smith nannte, durch die geschlossene Tür hindurch keuchen, als er im Mechanikerraum aus dem Schacht kroch. Wieder ertönte das metallische Geräusch. Dann wurde die Klinke der Tür vor mir langsam heruntergedrückt. Sie schwang geräuschlos auf, und der Mann im eleganten Mantel trat heraus.
    In der Rechten hielt er eine Pistole, in der Linken einen Metallkoffer in der Größe einer Aktentasche. Sein Blick wurde durch den Putzwagen abgelenkt, sodass ich schon bei ihm war, bevor er den Kopf wenden konnte. Er reagierte sofort, schwang den Koffer herum, und wenn ich nicht so auf der Hut gewesen wäre, hätte er mich damit erwischt. Nun sah ich in den Lauf seiner Pistole, er schien eine Vorliebe für die Glock 17 zu haben, und versuchte, schnell hinter die Metalltür zurückzuspringen. Ein Schuss krachte auf die Füllung, die Kugel schwirrte sirrend davon.
    »Jetzt!«, schrie ich, und das war das Zeichen für den hinter dem Putzwagen verborgenen Miller, der im selben Moment das Gefährt mit einer schnellen Bewegung nach vorne schob, wo es Smith so heftig in den Rücken krachte, dass dieser in die Knie ging. Ich sprang auf ihn zu und trat ihm mit dem rechten Fuß die Waffe aus der Hand. Beim Zurückschwingen erwischte Smith mich mit einer Kante des Metallkoffers am Knöchel. Ein brennender Schmerz schoss durch mein Bein.
    Schnell machte ich einen Schritt zurück, biss die Zähne zusammen und warf mich nach vorne auf Smith. Auch dieses Mal erwischte ich zunächst nur seinen Mantel, aber es gelang mir, ihn mit einem Ruck zurückzuziehen. Miller war hinter dem Wagen aufgetaucht und hatte Smiths Waffe an sich genommen.
    Smith versuchte wieder, den Koffer als Waffe einzusetzen, doch bevor er es schaffte, genügend weit auszuholen, verpasste ich ihm einen heftigen Faustschlag in die Nierengegend und er ging mit einem schmerzvollen Stöhnen in die Knie. Mit einem Handkantenschlag auf den Hals schickte ich Smith kurzzeitig ins Reich der Träume, was ich dazu nutzte, um dem Mann endlich Handschellen anzulegen.
    ***
    Wir schafften Smith und Clarice Berenson ins Hauptquartier, wo wir beide sofort vernahmen. Patrick Hallburns Geliebte war nach ihrer unfreiwilligen Spazierfahrt im Wäschewagen so verstört und verängstigt gewesen, dass sie uns rückhaltlos alles erzählte. Wie zu der Romanze mit Hallburn eine Art Geschäftsbeziehung hinzukam, wie intensiv sie beide in eine Verbindung mit einem Mann aus dem Tschad namens N’Gomo verstrickt waren. Und sie erzählte auch von einer Voodoo-Puppe, mit der man ihr eine derartige Angst eingejagt hatte, dass sie während des Gesprächs immer wieder anfing zu zittern. Die Frau bangte eindeutig um ihr Leben – und um das ihres Geliebten.
    »Es war eine unverhohlene Drohung, weil Patrick aus dem Geschäft aussteigen wollte. Dass N’Gomos Leute mich gleich darauf versuchen würden zu entführen, hätte ich nie im Leben geglaubt! Den Koffer mit dem Geld haben sie mir auch abgenommen.«
    Blutgeld, nach allem, was wir von ihr wussten. Wir ließen sie vorerst in dem Glauben, dass es die Afrikaner waren, die versucht hatten, sie zu kidnappen. Mit dieser Wendung kam gleichzeitig ein neuer Aspekt in die ganze

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