Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2892 - Der Tod kommt nie zu spät

2892 - Der Tod kommt nie zu spät

Titel: 2892 - Der Tod kommt nie zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
und ich die Waffen gezogen haben«, wies June das zweite Team ein.
    Zunächst wollten sie und Blair allein auf die Terrasse gehen, um sich unauffällig dem Tisch mit Mendez und Anderson zu nähern. Sollte einer der Killer etwas bemerken, würden die Agents und Cops umgehend die Waffen zücken.
    »Möchtest du dich nicht bei mir unterhaken, Liebes?«, fragte Blair.
    Es sollte sowohl ihre Tarnung verstärken als auch Junes SIG verbergen helfen. Seine eigene Pistole wollte Blair hinterm Rücken verstecken.
    »Aber gerne doch, mein Bester«, erwiderte June.
    Sie übersah den verwunderten Gesichtsausdruck der Officer, die das Geplänkel der Agents vermutlich für ein Zeichen ihrer Nervenstärke hielten. Sollten sie ruhig, umso gelassener würden sie selbst agieren.
    »Bis zur Lounge sind es keine zwanzig Yards«, sagte Blair.
    Sie traten nebeneinander auf die Terrasse und schauten sich scheinbar nach einem freien Tisch um.
    »Mendez und Anderson sitzen am dritten Tisch von der Brüstung aus gesehen«, erwiderte June.
    Die nächsten Sekunden würden darüber entscheiden, ob es ein unblutiger Zugriff werden würde. Die beiden Killer waren in ein angeregtes Gespräch vertieft, möglicherweise trugen sie auch einen Streit aus. Auf jeden Fall begünstigte es die unauffällige Annäherung der Agents, die schließlich etwa fünf Yards vom Tisch entfernt stehen blieben.
    »FBI! Keine Dummheiten, Mendez. Das Gleiche gilt für Sie, Anderson. Widerstand ist sinnlos«, rief June.
    Kaum richteten sie und Blair die Waffen auf die Killer, erschienen auch die vier Cops auf der Bildfläche. Carlos Mendez schaute fast gelangweilt von June zu den Uniformierten, während Dean Anderson ungläubig auf die Pistolen blickte.
    »Das muss ein Irrtum sein. Mein Name ist nicht Anderson«, sagte er dann.
    Seine rechte Hand bewegte sich in Richtung des Aufschlags seines Sakkos, weshalb ihn Blair eindringlich warnte.
    »Stopp! Legen Sie beide Hände flach auf den Tisch und vermeiden Sie Bewegungen, die wir falsch auslegen könnten«, sagte er.
    Die Killer kamen der Aufforderung nach, und dennoch blieb June misstrauisch. Der Zugriff war bisher erfreulich einfach verlaufen, aber ihr Instinkt warnte sie unablässig. Männer wie Mendez oder Anderson gaben selten so leicht auf. Es war Dean Anderson, der Mann mit nur vier Fingern an der linken Hand, der einen Trick probierte.
    »Nein, nicht!«, rief June.
    Doch ihre Aufforderung ging im gleichzeitigen Krachen dreier Pistolen unter. Dean Anderson wurde von der Wucht der einschlagenden Kugeln halb aus seinem Stuhl gehoben und kippte damit schließlich auf die Seite. Als er mit einem Fuß einen der freien Stühle in Junes Richtung stieß, reagierten Blair und zwei der Cops umgehend. Sie hatten nicht erkennen können, dass June keine unmittelbare Gefahr drohte.
    »Ganz ruhig, ich werde mich nicht wehren«, sagte Carlos Mendez.
    Hatte der Killer vorher möglicherweise noch mit solchen Gedanken gespielt, belehrte ihn das Schicksal seines Kumpans eines Besseren. Während June und Blair den Killer entwaffneten und mit Handschellen versahen, kümmerten sich zwei der Cops um Dean Anderson.
    »Ich habe einen Rettungswagen angefordert, Agent Clark. Es sieht aber nicht sehr gut aus«, meldete einer der Officer.
    June schaute auf den reglosen Anderson hinunter und spürte gleichzeitig Wut und Mitleid in sich aufsteigen. Die Wut richtete sich gegen den schwer verletzten Anderson, der durch seine unsinnige Handlung die Schüsse provoziert hatte. Das Mitleid empfand June für die Kollegen, die zu den wahrscheinlich tödlichen Schüssen auf einen Menschen gezwungen worden waren. Sie wandte sich an Blair, der den Abtransport von Carlos Mendez organisiert hatte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie.
    Ihr Partner nickte und deutete mit dem Daumen auf die Cops, die den Killer von der Terrasse abführten.
    »Sie bringen Mendez ins Field Office, June. Dort können wir ihn später befragen«, antwortete er.
    »Gut, aber das meinte ich eigentlich nicht. Wie geht es dir?«, korrigierte sie.
    Ein ärgerliches Schulterzucken ging seiner Antwort voraus.
    »Es hätte nicht so weit kommen müssen, aber dafür ist Anderson ganz allein verantwortlich«, erwiderte Blair.
    ***
    Kommissar de Jong ließ uns keine Zeit, um lange durchzuatmen. Kaum hatten Phil und ich uns einen Becher Kaffee geholt, zitierte der Leiter der operativen Einsätze von Europol uns in sein Büro.
    »Ihr gesamtes Verhalten ist inakzeptabel«, sagte er wütend.
    Während er

Weitere Kostenlose Bücher