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2892 - Der Tod kommt nie zu spät

2892 - Der Tod kommt nie zu spät

Titel: 2892 - Der Tod kommt nie zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein dummer Streich gewesen, und spätestens nach dem Rammversuch hätte auch dieser junge Gangster den Ernst der Lage einsehen müssen.
    »Als der dicke Fred Ihren Wagen gerammt hat, muss es zu einem Streit gekommen sein. Offenbar wusste nur er, was hier wirklich los war«, sprach Vente weiter.
    Er animierte den schwer verletzten Gangster zum Weiterreden, vermutlich im Gegenzug für ein gutes Wort beim Haftrichter. Da Vente lediglich die Antworten des Verletzten übersetzte, konnte ich es nur vermuten.
    »Das reicht mir vorerst«, sagte er schließlich.
    Da in diesem Augenblick zwei Streifenwagen und ein Rettungswagen eintrafen, gingen wir einige Schritte zur Seite.
    »Hier sind die Waffen der Gangster«, sagte ich.
    Phil und ich streckten dem Kommissar die Pistolen hin, doch Vente steckte demonstrativ beide Hände in die Jackentasche.
    »Mein Kollege hat verschiedene Waffen im Rover sicherstellen können. Falls bei dem Unfall die eine oder andere Pistole verloren gegangen sein sollte, lässt es sich nicht ändern«, erklärte er.
    Das war ein sehr großzügiges Entgegenkommen des Kommissars. Mit einem dankbaren Nicken schoben Phil und ich die Pistolen in die Jackentaschen.
    »Reicht die Aussage, um Henk Willems mit dem Mordversuch in Verbindung zu bringen?«, fragte ich.
    Ein hartes Leuchten trat in Ventes Augen.
    »Völlig, Jerry. Möchten Sie dabei sein, wenn ich Willems jetzt einen Besuch abstatte?«
    Und ob ich es wollte. Da der BMW trotz der Karosserieschäden noch fahrtüchtig war, folgten wir Kommissar Vente und seinem Kollegen zurück zum Antiquariat von Henk Willems. Dieses Mal würde er unseren Fragen nicht so leicht ausweichen können.
    ***
    Von der Flughafenpolizei hatte Blair die Aufzeichnungen verschiedener Überwachungskameras erhalten, auf denen der Bekannte von Carlos Mendez zu sehen war. June hatte für eine zeitgleiche Übermittlung ans Field Office gesorgt, damit man dort die Aufnahmen überprüfen konnte.
    »Es würde mich wundern, wenn wir diesen Herrn nicht im System haben«, zeigte sie sich zuversichtlich.
    Eigentlich hatte Blair keinen Abstecher zum abgestellten Mietwagen machen wollen, doch der Anruf eines Cops änderte seine Meinung.
    »Mir will nicht einleuchten, dass Männer wie Mendez oder sein Begleiter solche Fehler machen sollten«, sagte er.
    Es war auch für June kaum zu verstehen, dennoch hatten die Officer eine Buchungsbestätigung für ein Hotel im Wagen gefunden.
    »Der Mann ist ein gut organisierter Killer, Blair. Doch heute fehlte die Zeit für die üblichen Vorbereitungen, und dann passiert auch einem Dean Anderson schon einmal ein derartiger Fehler«, erwiderte sie.
    Als seine Partnerin den Namen nannte, schaute Blair sie verwundert an.
    »Das kam gerade aus dem Field Office«, sagte sie.
    June deutete auf den kleinen Monitor in der Mittelkonsole, den sie ständig im Blick hatte. Während Blair den Dodge Nitro auf den Parkplatz lenkte, auf dem die Mietlimousine stand, gab June ihm einen umfassenden Überblick zur Person des Killers.
    »Zwei Killer treffen sich in New York, von dem einer vermutlich zum Killerkommando aus Den Haag gehört. Was sagt es uns über den anderen Mann?«, fragte Blair.
    June schätzte es genauso ein und setzte daher eine Nachricht an Jerry ab.
    »Ich habe Jerry die neuesten Fakten übermittelt. Vielleicht bringt es ihn und Phil bei ihren Ermittlungen ja voran«, sagte sie.
    Fünf Minuten später standen sie ein wenig abseits vom Mietwagen, der gründlich von Technikern des Kriminallabors untersucht wurde. Sie starrten beide auf den Buchungsbeleg, den ihnen einer der Cops ausgehändigt hatte.
    »Wozu dieser Zwischenstopp in New York? Haben Mendez und Anderson hier noch einen Job zu erledigen?«, fragte Blair.
    Nach und nach konnten sie die Bewegungen der beiden Killer nachvollziehen. Während Carlos Mendez am Tag zuvor aus London eingetroffen war, war Dean Anderson erst heute aus Paris nach New York gekommen.
    »Geld«, stieß June hervor.
    Ihr Partner hob fragend die Augenbrauen an, sodass June ihm ihren Gedankengang erklärte. Blair musste zugeben, dass es die Vorgehensweise der Killer erklären würde.
    »Demnach müssten wir nur die Flugdaten der nächsten Stunden überprüfen, um auf weitere Tarnnamen der Killer zu stoßen«, sagte Blair.
    Im Laufe vieler Jahre war es dem FBI gelungen, eine erstaunliche Anzahl von Tarnnamen bekannter Killer zu erfassen. Auch wenn sie die Zusammenstellung von Vor- und Zunamen regelmäßig änderten, scheuten die

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